Totti reißt die Roma raus

Sienas Sieg gegen Lazio musste nicht erwartet werden, auch nicht Juves Niederlage beim AS Rom. Milan verdrängte Inter von Platz vier.

Sechs Spiele ohne Sieg, dann ein 1:0-Erfolg über Spitzenreiter Juventus Turin: AS Rom blieb für jede Überraschung gut. Genau wie Roma-Legende Francesco Totti, dessen aus der Distanz abgefeuerter Schuss ziemlich gut ins linke Eck passte und das spannende Match entschied (58.). Besondere Genugtuung breitete sich bei der Roma zudem aus, weil man seit langer Zeit endlich wieder zu Null spielte. Und das gegen den Tabellenführer. Die Statistik gab an, dass Roms Dreier-Abwehrkette (Piris, Burdisso, Marquinhos) 50 Mal klären musste; der Saisondurchschnitt liegt bei 28 Aktionen. Belohnt wurde der Erfolg auch mit der Verbesserung auf Rang 8. An Udinese Calcio zog man vorbei, weil Francesco Guidolins Team mit 0:1 beim FC Genua verlor (33., Kucka).

Der verblüffende 3:0-Sieg des AC Siena gegen Lazio Rom schloss den Spieltag ab. Mit nahezu identischen Spielzügen - von linksaußen kam jeweils eine Flanke an den ersten Pfosten - überrumpelte der Abstiegsaspirant den Tabellendritten. Emeghara war mit dem Kopf in zweifacher Hinsicht schneller als Lazios Abwehr (7.) und Rosina war per Fuß eher am Ball als sein Gegenspieler, um eine komfortable Halbzeitführung vorzulegen (23.). Der Schweizer Nationalspieler Emeghara beseitigte mit dem 3:0 (61.), seinem zweiten Treffer, die Restzweifel am Sieg. Siena half der Dreier noch nicht, der Abstiegszone zu entkommen. Aber man schob sich vor das punktgleiche Team von Delfino Pescara (0:2 gegen Cagliari Calcio). Ein Platztausch vollzog sich zwischen den beiden Mailänder Klubs. Inter bezog eine deutliche 1:4-Abfuhr beim AC Florenz. Damit fiel man hinter Milan zurück, das am Freitag einen 2:1-Sieg gegen den FC Parma erspielt hatte. Ein „langes Bein“ von Parmas Innenverteidiger Paletta bescherte Massimiliano Allegris Elf die 1:0-Halbzeitführung (39.). Der Unglücksrabe wollte einen Querpass abwehren, schob das Leder jedoch unhaltbar an seinem Keeper Pavarini vorbei über die Linie. Das 2:0 machte Milan in Person von Balotelli selbst (78., Freistoß). Sansone konnte in der Nachspielzeit nur noch verkürzen.

André Schulin