Der alte Meister griff nach dem Pokal

Verwandelte im Topspiel zwei schmeichelhafte Elfer: Julio Hernan Rossi
Basel entschied das Spitzenduell gegen den FC Thun klar mit 4:1 für sich. Wenig Bewegung hingegen im Kampf um den zweiten Schweizer UEFA-Cup Platz. Die beiden Zürcher Clubs GCZ und FCZ, die Berner Young Boys und auch Neuchâtel Xamax durften sich noch Chancen ausrechnen.

Weniger klar als das Resultat war das Geschehen auf dem Platz vor der Rekordkulisse von 31.383 Zuschauern. Zwei Elfmeter-Entscheide von Schiedsrichterin Petignat, der Lebenspartnerin des Weltklasse-Ex-Schiris Urs Meyer, machten dem FC Thun das Leben schwer. In der 41. führte ein Foul an Sterjovski zum 1:0 und in der 81. ein weiteres Foul an Chipperfield zum 3:1. Beide Elfer verwandelte Julio Hernan Rossi sicher. Die Entscheide schienen aber nicht unantastbar. Aber auch so war der Sieg des FC Basel nicht unverdient. Thun agierte zu zurückhaltend für einen Club mit Meisterschaftsambitionen. Platz zwei hieße für die Berner Oberländer zweite Champions-League-Qualifikationsrunde und ein unerwarteter Erfolg. Der Abstand auf Leader Basel beträgt drei (Basel) respektive vier (Thun) Spiele vor Schluss neun Punkte. Schmerzen dürfte Thun, dass es wegen vieler Gelber Karten im Kantonsderby von nächster Woche auf vier Stammspieler verzichten musste. Die weiteren Tore im Spitzenkampf besorgten Delgado (2:0; 57.), Renggli (2:1, 72., aus 30 Meter Entfernung in den Winkel!) und Smiljanic in der Schlussminute (4:1).

Weiterhin auf einen Heimsieg im neuen Jahr warteten die Berner Young Boys gegen den FC Zürich. Gegen diesen Gegner hatten die Berner im Cup-Halbfinale chancenlos 3:1 verloren, und wollten sich für das Aus revanchieren. Sie gingen auch durch Neri in der 20. Minute in Führung, mussten aber drei Minuten später den Ausgleich hinnehmen. Torhüter Wölfli stoppte Ilie im Strafraum zu ungestüm. Weitere Torchancen ergaben sich kaum, auch als Trainer Zaugg mit Chapuisat eine zweite Sturmspitze brachte (62.).

Einen wahren Sturmlauf auf das Tor des überragenden Schaffhauser Torhüters Herzog unternahm der FC Sankt Gallen. Schon nach 3 Minuten schoss Hassli das 1:0. Die mangelnde Chancenauswertung baute danach aber den Aufsteiger FC Schaffhausen auf, der schließlich in Unterzahl zum Ausgleich kam (Dos Santos, 69.). Pesenti erhielt die Gelb-Rote Karte wegen Stossens (59.). Sankt Gallen gelang in dieser Saison noch kein Sieg gegen das kleine Schaffhausen.

Andreas Beck, Bern

Mein Lieblingsschauspieler ist Sergej Kirjakow.

— Richard Golz