Leverkusen weiter mit viel Luft nach oben, Potsdam Herbstmeister

Mit nur einer Niederlage auf dem Konto durfte sich Potsdam Herbstmeister nennen. Das Topduell zwischen Duisburg und Frankfurt endete Unentschieden, Wolfsburg mischte mit einem Erfolg weiter kräftig mit im Titelkampf. Leverkusen unterlag Bad Neuenahr deutlich und blieb auf dem letzten Platz, keine Tore fielen zwischen Freiburg und Jena. Ebenfalls torlos blieb die Partie zwischen dem HSV und den Bayern, was allerdings daran lag, dass gar nicht erst angepfiffen wurde.

Am 11. Spieltag der Frauen-Bundesliga zeigte der 1. FFC Turbine Potsdam eindrucksvoll, wie man sich von einer Niederlage erholt: Nach dem 2:3 gegen den FCR 2001 Duisburg am vergangenen Spieltag wurden die “Torbienen” ihrem Spitznamen einmal mehr gerecht und fegten den 1. FC Lokomotive Leipzig mit 7:0 vom Platz. Anja Mittag eröffnete den Torreigen nach nur fünf Minuten, danach legten Anonma (22., mit ihrem bereits 15. Saisontreffer), Antonia Göransson (35.) und Kristin Demann (38.) noch in der ersten Halbzeit nach. Nach dem Seitenwechsel traf erneut Mittag (51.), den Schlusspunkt setzte Weltmeisterin Nagasato mit einem Doppelpack (61., 84.). Potsdam rehabilitierte sich also und durfte sich Herbstmeister nennen. Genau genommen hatte Turbine diesen Titel allerdings schon einen Tag zuvor inne, da Duisburg im Spitzenspiel am Samstag gegen den 1. FFC Frankfurt nicht über ein 1:1 hinauskam. Die in einer kleinen Formkrise steckenden Frankfurterinnen waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und gingen folgerichtig in Führung, wenn auch auf eher kuriose Art und Weise: Statt einen indirekten Freistoß unberührt in die Maschen fliegen zu lassen, versuchte Duisburgs Torhüterin Bellinghoven, den von Melanie Behringer getretenen Ball zu halten - mit dem Ergebnis, dass sie mit den Fingerspitzen dran war und das Tor den Regeln entsprechend zählte (26.). Im zweiten Abschnitt hatte Duisburg die größeren Spielanteile und auch die Löwinnen münzten dies in einen Treffer um (Bresonik, 58.). Mit einem gerechten 1:1 ging das Spiel zu Ende, ein Ergebnis, mit dem beide Mannschaften zufrieden waren. Dank eines frühen Doppelpacks von Martina Müller gewann der VfL Wolfsburg gegen die SG Essen-Schönebeck und blieb damit dem Spitzenduo Potsdam/Duisburg auf den Fersen. Nach nur fünf Minuten hatte die Nationalspielerin das erste Mal getroffen, drei Minuten später erzielte sie den Endstand (8.). Danach ließ Wolfsburg nichts mehr anbrennen und brachte den Sieg sicher über die Zeit.

Am anderen Ende der Tabelle verlor Bayer Leverkusen langsam, aber sicher, den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze. Mit 0:3 unterlag die Werkself dem SC Bad Neuenahr, was die zehnte Niederlage im elften Spiel bedeutete. In der hart umkämpften Partie hatte Leverkusen zwar mehr Ballbesitz, auf der anderen Seite zeigte jedoch Celia Okoyino da Mbabi, warum sie mittlerweile eine feste Größe im Kreis der Nationalmannschaft war: Dreimal kam sie gefährlich vor das Bayer-Tor, dreimal zappelte die Kugel im Netz (35., 46., 80.). Bad Neuenahr setzte sich weiter im Mittelfeld der Tabelle fest, während Leverkusen allmählich dem Abstieg entgegenging. Doch die Konkurrenz tat Bayer den Gefallen, sich nicht weiter entscheidend von ihnen abzusetzen. Während das Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Bayern München wegen Unbespielbarkeit des Platzes verschoben werden musste, holte der SC Freiburg gegen den FF USV Jena lediglich einen Punkt. Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware, der größte Aufreger war ein nicht gegebener Strafstoß nach Foul an der Jenaerin Hearn aus der 19. Minute.

Lisa Ramdor