Duisburg legte vor

Ihr Treffer war drei Punkte wert: Jenas Mittelfeldakteurin Carolin Schiewe
Wie gewohnt ging es nach der Länderspielpause in der Frauen-Bundesliga weiter. Die Favoriten zogen an der Tabellenspitze einsam ihre Kreise, vor allem Duisburg glänzte mit einem Kantersieg. Essen-Schönebeck schlug die ambitionierten Damen des FC Bayern, Lok Leipzig brachte Leverkusen die vierte Niederlage im vierten Spiel bei. Im Kellerduell zwischen Jena und Bad Neuenahr fuhren die Thüringerinnen drei wichtige Punkte ein.

Große Ziele hatte man vor der Saison beim VfL Wolfsburg gehabt. Oben mitspielen, die Champions League erreichen, in die Phalanx der großen Drei einbrechen. Am vierten Spieltag war der amtierende Meister Turbine Potsdam zu Gast bei den Wölfinnen, was als erste Bewährungsprobe in Richtung sämtlicher Ambitionen betrachtet werden durfte. Potsdam begann mit einer guten Chance durch Anja Mittag, danach übernahm Wolfsburg das Spiel. Die von Ralf Kellermann trainierten Frauen erarbeiteten sich in der ersten Halbzeit viele gute Möglichkeiten, trafen jedoch das Tor nicht. In einem temporeichen Spiel konnten sich die Gäste vor allem bei ihrer Torhüterin Ann-Katrin Berger bedanken, dass sie ohne Gegentor in die Pause gingen. Ein Doppelschlag nach der Pause mit Toren vom Sturmduo Anonma/Nagasato brachte den Turbinen dann jedoch eine 2:0 Führung, die sie bis zum Ende nicht mehr hergaben. Mit dem gleichen Ergebnis gewann Rekordmeister 1. FFC Frankfurt gegen den Hamburger SV. Die Hanseatinnen, die nach den ersten drei Spielen nur einmal hatten gewinnen können, standen defensiv tief und machten Frankfurt das Angriffsspiel schwer. So erkämpfte sich der HSV ein 0:0 zur Halbzeit und es dauerte bis zur 59. Minute, bis Lira Bajramaj das 1:0 für den Favoriten schoss. Hamburg blieb trotz des Rückstandes defensiv, der FFC erarbeitete sich nun jedoch mehr Torchancen. Dennoch dauerte es bis zur 88. Minute bis erneut Neuzugang Bajramaj das 2:0 erzielte. Die Tabellenführung holte sich der FCR 2001 Duisburg mit einem 6:0 über den SC Freiburg. Nach einer knappen halben Stunde eröffnete Weltmeisterin Kozue Ando den Torreigen, Stefanie Weichelt und Luisa Wensing erhöhten noch vor der Pause auf 3:0. Auch in der zweiten Halbzeit war Duisburg völlig überlegen, was sich in Toren durch Jennifer Oster, erneut Weichelt und Simone Laudehr ausdrückte.

Hinter den ungeschlagenen Favoritinnen schob sich die SG Essen-Schönebeck an Wolfsburg vorbei auf Platz vier. Dank eines frühen Treffers durch Caroline Hamann aus der dritten Minute und einer durchweg engagierten Leistung gewann die SGS knapp mit 1:0 gegen den FC Bayern München. Die Damen des FCB liefen dabei auch weiter ihren Ambitionen hinterher - einen Saisonstart mit drei Niederlagen und nur einem Sieg hatte man sich in München nicht ausgerechnet. Das erste Tor der neuen Spielzeit sollte für den FF USV Jena ein goldenes werden. Gegen den SC Bad Neuenahr, der noch immer auf die verletzte Nationalspielerin Okoyino da Mbabi verzichten musste, reichte Carolin Schiewes Treffer für die ersten drei Punkte. In einem hart umkämpften Spiel vergaben die Jenaerinnen sogar noch einen Strafstoß, Bad Neuenahr hatte nicht viel entgegenzusetzen. Ebenso knapp, doch mit weitaus mehr Treffern setzte sich der 1. FC Lokomotive Leipzig gegen Bayer Leverkusen durch. Die Damen der Werkself, die bislang jedes Spiel verloren hatten, gingen in der ersten Halbzeit mit 1:0 verdient in Führung, Leipzig blieb aber stets gefährlich. Die zweite Halbzeit begann mit einem direkt verwandelten Eckball der Leverkusenerin Eunice Beckmann. Danach erarbeitete sich Bayer 04 Chance um Chance, verpasste es jedoch, die Führung auszubauen. So erzielte Lok durch Marlene Ebermann den Anschlusstreffer und blieb im Spiel. Leipzig hatte bis zum Ende Glück, dass Leverkusen seine Chancen nicht nutzte, was sich kurz vor dem Abpfiff rächen sollte. Erst verwandelte Anne van Bonn einen Foulelfmeter zum Ausgleich, dann traf erneut Ebermann zum nicht mehr erhofften 3:2-Auswärtssieg für die Sächsinnen. Bayer Leverkusen behielt die rote Laterne und brauchte am nächsten Spieltag unbedingt Punkte, um die Saison nicht schon zu einem so frühen Zeitpunkt abhaken zu müssen.

Lisa Ramdor

Allianz Frauen-Bundesliga
- 4. Spieltag

Samstag, 24.09.2011
0:125'
0:227'
0:345'
0:455'
0:559'
0:686'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Marina Wozniak
Sonntag, 25.09.2011
1:034'
2:047'
2:153'
2:283'
2:385'
Kleines Ulrich-Haberland-Stadion (Leverkusen) · Zuschauer: 200 · Schiedsrichter: Martina Storch-Schäfer
0:160'
0:286'
Wolfgang-Meyer Sportanlage (Hamburg) · Zuschauer: 800 · Schiedsrichter: Inka Müller-Schmäh
0:146'
VfL-Stadion (Wolfsburg) · Zuschauer: 1700 · Schiedsrichter: Katrin Rafalski
1:016'
Sportzentrum Oberaue (Jena) · Zuschauer: 400 · Schiedsrichter: Eisenhardt
1:03'
Bezirkssportanlage Am Hallo (Essen) · Zuschauer: 1300 · Schiedsrichter: Appelmann

Uns hält jemand die Pistole an die Schläfe. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht selbst abdrücken.

— Thomas Brdaric über das abstiegsbedrohte Hannover 96.