Wolfsburg erstmals in der Champions League

Für Wolfsburg vom Punkt erfolgreich: Lena Goeßling
Am vorletzten Spieltag der Frauen-Bundesliga fielen die ersten Vorentscheidungen. Potsdam und Wolfsburg gewannen ihre jeweiligen Spitzenspiele gegen Duisburg und Frankfurt, sicherten sich somit die vorderen beiden Plätzen und hatten die Champions League vor Augen. Das Meisterrennen blieb jedoch weiter offen, wie auch der Kampf um den Klassenerhalt. Leverkusen gewann gegen Jena und wahrte den letzten Funken Hoffnung, Leipzig holte ein Unentschieden gegen den Pokalsieger aus München. Im Tabellenmittelfeld schlug Bad Neuenahr den HSV deutlich und auch Essen-Schönebeck siegte klar in Freiburg.

Gleich zwei absolute Spitzenspiele standen am 21. Spieltag an. Tabellenführer Turbine Potsdam wollte mit einem Sieg über den FCR 2001 Duisburg Rang eins halten, musste dabei aber ein wachsames Auge auf den VfL Wolfsburg haben. Die zweitplatzierten Wölfinnen hatten es mit dem 1. FFC Frankfurt zu tun, der innerhalb einer Woche gleich zwei Finals (DFB-Pokal und Champions League) verloren hatte. Mit der nach einem Erfolg über den Rekordmeister feststehenden Champions-League-Qualifikation im Hinterkopf startete Wolfsburg offensiv, verpasste aber gleich mehrere hochkarätige Einschussmöglichkeiten. Nach dem Seitenwechsel war Frankfurt die bessere Mannschaft, brachte sich aber in der 56. Minute selbst um den Erfolg. Nadine Kessler kam nach einem unnötigen Foul von Melanie Behringer im Strafraum zu Fall, Lena Goeßling verwandelte den Elfmeter sicher. Vor der Rekordkulisse von rund 8600 Zuschauern wollten in Wolfsburg keine weiteren Tore fallen, sodass der VfL seine bislang beste Bundesligasaison mit einer internationalen Teilnahme krönte. Mit dem Erfolg blieb das Team von Ralf Kellermann weiterhin einen Punkt hinter Potsdam, das sein Duell mit Duisburg dank zweier Treffer von Patricia Hanebeck (47., 86.) mit 2:0 gewann. Da mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig am letzten Spieltag eine mehr als lösbare Aufgabe auf die Damen von Bernd Schröder wartete, hatten die „Torbienen“ den vierten Meistertitel hintereinander schon so gut wie in der Tasche. Drei Punkte gegen den potenziellen Absteiger waren aber dennoch nötig.

Auch im Abstiegskampf musste die Entscheidung am letzten Spieltag fallen. Ausschlaggebend war der 3:2-Erfolg von Bayer Leverkusen über den FF USV Jena, der die Werkself bis auf einen Punkt an den auf dem ersten Nichtabstiegsplatz liegenden Spieltagsgegner heranrücken ließ. In einer vor allem wegen des über Bayer schwebenden Abstiegsgespenstes spannenden Partie hatte Beckmann in der 52. Minute die Jenaer Führung (Beil, 42.) ausgeglichen, bevor eine dramatische Schlussphase begann. Zunächst ließ Schwab Leverkusen jubeln (77.), doch zehn Minuten später schickte Radtke den Gastgeber mit ihrem Treffer zum 2:2 vermeintlich in Richtung Zweite Liga (87.). Doch die Elf von Trainerin Doreen Meier bewies Moral, versuchte weiter alles und wurde belohnt. Eine Minute vor Schluss gab es nach einem Foul an Hendrich Strafstoß für Bayer und Bethke verwandelte. Theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hatte weiterhin Lok Leipzig. Nach dem 2:2 gegen Bayern München fielen die Sächsinnen jedoch mit einem Punkt Rückstand auf Leverkusen auf den letzten Platz zurück und hatten im letzten Spiel mit Potsdam eine Mammutaufgabe zu bewältigen. Im Spiel gegen den frisch gekürten Pokalsieger lag Leipzig zweimal zurück (Hagen 30., 58.), konnte aber durch Heller beide Gegentreffer ausgleichen (45. Foulelfmeter, 69.). Ab der 43. Minute musste der FCB auf Torhüterin Längert verzichten, die die Rote Karte (Notbremse) gesehen hatte. In den Partien zwischen dem Hamburger SV und dem SC Bad Neuenahr sowie dem SC Freiburg und der SG Essen-Schönebeck ging es lediglich darum, die Saison versöhnlich zu beenden. Vor allem Bad Neuenahr zeigte sich noch einmal torhungrig und schlug die Hamburgerinnen gleich mit 4:0. Für die Elf von Trainer Bell trafen Gregorius (36.), Doorsun-Khajeh (52.), Okoyino da Mbabi (57.) und Nicole Rolser (80.). Fast genauso deutlich setzte sich Essen-Schönebeck durch. Nach Treffern von Charline Hartmann (18., 90.) und Hamann (90.) stand ein klarer 3:0-Erfolg zu Buche.

Allianz Frauen-Bundesliga
- 21. Spieltag

Sonntag, 20.05.2012
0:118'
0:290'
0:390'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 210 · Schiedsrichter: Eisenhardt
1:056'
VfL-Stadion (Wolfsburg) · Zuschauer: 8689 · Schiedsrichter: Daniela Illing-Schneider
0:147'
0:286'
PCC-Stadion (Duisburg) · Zuschauer: 2234 · Schiedsrichter: Katrin Rafalski
0:130'
1:145'
1:258'
2:269'
Bruno-Plache-Stadion (Leipzig) · Zuschauer: 480 · Schiedsrichter: Riem Dr. Hussein
0:136'
0:357'
0:480'
Wolfgang-Meyer Sportanlage (Hamburg) · Zuschauer: 450 · Schiedsrichter: Alexander Ernst
0:142'
1:152'
2:177'
2:287'
3:289'
Kleines Ulrich-Haberland-Stadion (Leverkusen) · Zuschauer: 450 · Schiedsrichter: Sandra Blumenthal

Es ist sehr enttäuschend, wenn der Trainer einem erfahrenen Spieler sagen muss, das der Gegner an ihm vorbeiläuft.

— Eduard Geyer