Die Spitze rückte näher zusammen

Traf für Duisburg zweimal gegen den HSV: Luisa Wensing
Nach dem 13. Spieltag war die Spannung zurück in der Frauen-Bundesliga. Tabellenführer Potsdam ließ gegen Schlusslicht Leverkusen Punkte liegen, Duisburg und Frankfurt rückten mit Siegen wieder näher an Turbine heran. Auch Jena und München fuhren drei Zähler ein, die Partie Bad Neuenahr gegen Wolfsburg wurde wetterbedingt verschoben.

Nach eher durchwachsenen Leistungen zu Ende der Hinrunde fing sich der 1. FFC Frankfurt wieder. Der 1. FC Lokomotive Leipzig stellte den Rekordmeister vor keinerlei Probleme. Von Anbeginn stellten die Hessinnen klar, wer hier der Favorit war und gingen folgerichtig nach nur zwölf Minuten in Führung. Eine Flanke von Svenja Huth wehrte Torhüterin Carolin-Sophie Härling unzureichend ab, Lira Bajramaj nahm die Einladung dankend an. Nur zehn Zeigerumdrehungen später erhöhte Sandra Smisek mit einem sehenswerten Flugkopfball auf 2:0 (22.). Leipzig hatte im gesamten Spiel nur eine nennenswerte Torchance, den Kopfball und anschließenden Nachschuss von Marlene Ebermann parierte Desirée Schumann im FFC-Tor jedoch glänzend. In der zweiten Halbzeit legten Melanie Behringer (51.) und Kerstin Garefrekes mit dem dritten Kopfballtreffer des Tages (57.) schnell nach. Frankfurt tat danach nur noch das Nötigste und fuhr mit dem 4:0-Sieg sichere Zähler ein. Ebenfalls souverän, wenn auch nicht ganz so deutlich, gewann der FCR 2001 Duisburg gegen den Hamburger SV. Nur zwei Minuten dauerte es, bis Kozue Ando den Favoriten in Führung schoss, danach kontrollierten die „Löwinnen“ das Spiel. Nach einer guten Kombination über Alex Popp und Luisa Wensing, beide bereits ab Sommer vom VfL Wolfsburg verpflichtet, erhöhte Mandy Islacker nach 15 Minuten auf 2:0. Völlig überraschend staubte Henrike Meiforth zum Anschlusstreffer ab (34.), doch Wensing stellte nach einem Freistoß per Kopf den alten Abstand schnell wieder her (37.). Nach dem Seitenwechsel stand der HSV sicherer in der Defensive und wagte einige Offensivaktionen, die das Spiel ausgeglichener gestalteten, Treffer fielen jedoch nicht mehr. Duisburg rückte mit dem Erfolg, bei einem noch ausstehenden Nachholspiel, bis auf drei Punkte an die Tabellenspitze heran. Dort verweilte weiterhin der 1. FFC Turbine Potsdam. Die „Torbienen“ ließen gegen Bayer 04 Leverkusen jedoch fest eingeplante Punkte liegen und mussten zusehen, wie die Konkurrenz aufholte. Gegen den Tabellenletzten war der Spitzenreiter von Beginn an die bessere Mannschaft, erwies sich jedoch im Abschluss als zu ungenau. Besser machte es der Außenseiter, der mit einer seiner wenigen Einschussmöglichkeiten prompt in Führung ging: Einen Freistoß von Marith Prießen nahm Lisa Schwab auf, flankte im Strafraum quer in die Mitte, wo Eunice Beckmann sich durchsetzte und per Kopf zur überraschenden Führung traf (36.). Alle Freude über den Treffer währte allerdings nicht lange. Nur vier Minuten später glich Viola Odebrecht, ebenfalls ab Sommer in Wolfsburg, nach einem Freistoß aus (40.). In Durchgang zwei warf Turbine alles nach vorne, verpasste jedoch allerbeste Chancen. Somit blieb es bei einer unerwarteten Punkteteilung, die Leverkusen ein wenig Selbstbewusstsein im Kampf gegen den Abstieg gab.

Gleich drei Punkte für den Klassenerhalt erspielte sich der FF USV Jena. Beim Debüt von Trainer Daniel Kraus setzte sich sein Team mit 2:1 im Heimspiel gegen die SG Essen-Schönebeck durch. Die Gäste starteten stark und doch war es Jena, das in Führung ging. Carolin Schiewe versenkte einen Freistoß direkt im Tor von Ursula Holl (10.), mutiger machte das die Gastgeberinnen jedoch nicht. Essen war weiter die bessere Mannschaft und kam in der 27. Minute durch Irini Iannidou zum verdienten Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern eine Begegnung auf Augenhöhe, in dem das Team aus Thüringen am Ende mehr Willenskraft bewies. Sabine Treml brauchte bei einer Flanke von Sabrina Schmutzler nur noch den Fuß hinzuhalten (75.), Jena hatte das Spiel gedreht und verteidigte den Vorsprung bis zum Abpfiff. Weniger deutlich als das Ergebnis vermuten lässt, gewann der FC Bayern München gegen den SC Freiburg. Vor allem in der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Teams, Torchancen waren Mangelware. Eine der wenigen Möglichkeiten nutzte FCB-Neuzugang Sarah Hagen zur Führung: Laura Feiersinger legte den Ball von der Grundlinie Richtung Elfmeterpunkt ab und die US-Amerikanerin vollendete zum 1:0 (23.). Nach dem Seitenwechsel wurde der SC stärker, nachdem Hagen jedoch ihren zweiten Treffer erzielt hatte (80.), stand der Bayern-Sieg fest. Sylvie Banecki setzte kurz vor dem Ende noch einen drauf (90.) und der FCB setzte sich weiter im Mittelfeld fest.

Lisa Ramdor

Allianz Frauen-Bundesliga
- 13. Spieltag

Sonntag, 26.02.2012
0:136'
1:139'
Karl-Liebknecht-Stadion (Potsdam-Babelsberg) · Zuschauer: 1500 · Schiedsrichter: Verena-Kordula Schultz
1:02'
2:015'
2:134'
3:137'
PCC-Stadion (Duisburg) · Zuschauer: 1200 · Schiedsrichter: Christiane Söder
1:012'
2:022'
3:051'
Stadion am See (Garching) · Zuschauer: 1700 · Schiedsrichter: Marina Wozniak
1:010'
1:127'
2:175'
Ernst-Abbe-Sportfeld (Jena) · Zuschauer: 400 · Schiedsrichter: Sandra Blumenthal
1:023'
2:080'
3:090'
Sportpark Aschheim (Aschheim) · Zuschauer: 200 · Schiedsrichter: Inka Müller-Schmäh
Montag, 09.04.2012
0:114'
1:116'
1:250'
1:367'
Apollinarisstadion (Bad Neuenahr-Ahrweiler) · Zuschauer: 500 · Schiedsrichter: Katrin Rafalski

Wenn man mir die Freude am Fußball nimmt, hört der Spaß bei mir auf!

— Thomas Häßler in seiner Dortmunder Zeit