Frankfurt vorn

Einsame Kreise zogen Frankfurt und Potsdam auch am 7. Spieltag der Frauen-Bundesliga. Duisburg fand in die Erfolgsspur zurück und auch die Verfolger aus Wolfsburg und Essen-Schönebeck fuhren Siege ein. Freiburg gewann ebenfalls und kletterte damit in die obere Tabellenhälfte.

Nach dem Unentschieden des FCR 2001 Duisburg am vergangenen Spieltag war der Kampf um die Tabellenspitze vorerst zu einem Privatduell zwischen Rekordmeister 1. FFC Frankfurt und dem amtierenden deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam geworden. Beide standen vor dem 7. Spieltag noch gänzlich ohne Punktverlust da, Frankfurt hatte gar das Kunststück geschafft, noch kein Gegentor zu erhalten. Die Hessinnen hatten es mit dem FC Bayern München zu tun, der den eigenen Erwartungen hinterher hinkte und auf Platz sechs den Anschluss an die Spitze schon früh verloren hatte. Frankfurt präsentierte sich hellwach und lieferte vor allem in der ersten Halbzeit ein Offensivfeuerwerk ab. Lira Bajramaj (10.) und die überragende Kerstin Garefrekes (14.) brachten ihr Team früh in Führung. Dann kam der große Auftritt von Sandra Smisek. Die ehemalige Nationalspielerin erzielte innerhalb von nur sechs Minuten einen Hattrick und entschied das Spiel damit endgültig. München kam noch vor der Halbzeitpause durch Feiersinger zum Anschlusstreffer (41.) und brachte Torhüterin Nadine Angerer das erste Gegentor der Saison bei, doch da war es längst zu spät. In der zweiten Hälfte zügelte Frankfurt das Tempo und die Partie wurde ausgeglichener, nichtsdestotrotz schraubten Garefrekes (75.) und die eingewechselte Jessica Landström (85.) das Ergebnis noch in die Höhe. Weitaus mehr Mühe hatte Potsdam mit dem Tabellenschlusslicht SC Bad Neuenahr. Die überraschend stark aufspielenden Gäste hielten in der ersten Halbzeit das 0:0, mussten jedoch kurz vor der Pause einen Rückschlag hinnehmen. Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi musste mit einem Muskelfaserriss in der Schulter ausgewechselt werden und Bad Neuenahr damit den Rest des Spiels ohne seine wichtigste Offensivspielerin auskommen. So kam Potsdam nach 70 Minuten durch Youngster Jennifer Cramer zur 1:0-Führung und ließ sich diese nicht mehr nehmen. Bad Neuenahr trauerte vergebenen Chancen aus der ersten Halbzeit hinterher und blieb weiter auf dem letzten Platz, Turbine dagegen konnte sich über einen glücklichen Sieg freuen. Die Tabellenführung aber übernahm dank des besseren Torverhältnisses der FFC Frankfurt. Duisburg spielte gegen den FF USV Jena und kam dort nach ausgeglichener erster Hälfte zu einem am Ende ungefährdeten 3:0-Heimsieg. Islacker (57.), Bresonik (79.) und Barbara Müller (86.) waren für den FCR erfolgreich, der damit dem Spitzenduo weiter im Nacken saß.

Stark präsentierte sich auch der VfL Wolfsburg, der mit 3:1 gegen den Hamburger SV gewann. Müller (6.), Goeßling (57.) und Smith (90.) trafen für die Wölfinnen, auf Hamburger Seite erzielte Jessica Wich den zwischenzeitlichen Ausgleich (56.). Gleichauf mit Wolfsburg war weiter die SG Essen-Schönebeck, die dank einer starken Schlussphase mit 4:0 gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig gewann. Nach dem frühen 1:0 durch Hartmann in der 8. Minute passierte lange Zeit nichts. Drei Tore in der Schlussviertelstunde brachten Leipzig jedoch endgültig die sechste Saisonniederlage bei, der Aufsteiger war weiter mittendrin im Abstiegskampf. Schlechter noch stand Bayer 04 Leverkusen da, das nach einem deutlichen 1:5 gegen den SC Freiburg ebenfalls erst einmal punkten konnte. Die Partie gegen Freiburg entschied sich bereits in der ersten Halbzeit, als der SC vor nur 300 Zuschauern in Leverkusen mit 3:0 in Führung ging. Bayer hatte nicht mehr viel entgegenzusetzen, kam zwar durch Carolin Dej (59.) zum Anschlusstreffer, doch Freiburg legte kurz vor Schluss noch zweimal nach.

Lisa Ramdor