Im Gleichschritt

Saskia Bartusiak (Frankfurt) traf zweimal gegen Leipzig (Foto: Imago)
Keine Blöße gaben sich die drei Favoriten auf den Meistertitel der Frauen-Bundesliga. Souverän und ohne Gegentore gewannen Potsdam, Duisburg und Frankfurt ihre Spiele. Die ambitionierten München und Wolfsburg dagegen stolperten am zweiten Spieltag nach Auftaktsiegen am vergangenen Wochenende. Einen ersten Erfolg fuhr Essen-Schönebeck gegen Jena ein.

Gleich morgens um elf mussten die „großen Drei“ der Bundesliga ran und das auch noch auswärts. So richtig gestört hatte dies jedoch offensichtlich niemanden, vor allem der FCR 2001 Duisburg war sofort hellwach und ging gegen den Hamburger SV nach nur fünf Minuten durch Simone Laudehr in Führung. Bevor Luisa Wensing kurz vor der Pause zum 2:0 traf, hatten sich die Duisburger „Löwinnen“ noch zahlreiche Chancen erspielt, nach dem Seitenwechsel ließen sie es ob der Führung und ihrer drückenden Überlegenheit ruhiger angehen. Ähnlich überlegen war der 1. FFC Turbine Potsdam. Trainer Bernd Schröder bemängelte nach dem Spiel zwar fehlende spielerische Klasse und die schlechte Chancenverwertung, sein Team setzte sich gegen Bayer Leverkusen dennoch mit 3:0 durch. Genoveva Anonma, die bereits ihren dritten Treffer der laufenden Spielzeit erzielte, gelang mit ihrem Tor zum 1:0 das 1000. der Potsdamer Bundesliga-Geschichte. Für das 2:0 sorgte Nationalspielerin Bianca Schmidt noch vor der Pause, Viola Odebrecht machte wenige Minuten vor Ende des Spiels noch das 3:0. Zusammen mit Potsdam übernahm Serienmeister 1. FFC Frankfurt nach dem Spieltag die Tabellenführung. Gegen die tief stehenden und gut verteidigenden Spielerinnen des 1. FC Lokomotive Leipzig dauerte es bis zur 38. Minute, ehe Saskia Bartusiak die Führung für den Favoriten erzielte. Nach der Pause schien der Bann gebrochen, Ali Krieger per verunglückter Flanke, erneut Bartusiak und Melanie Behringer trugen sich in die Torschützenliste ein. Nach dem 4:0-Sieg hatte Frankfurt genau wie Potsdam bei zwei Siegen sieben Tore erzielt und keines kassiert.

Einen kleinen Rückschlag musste der VfL Wolfsburg hinnehmen. Die Wölfinnen, die mit viel Selbstvertrauen in die Saison gegangen waren, kamen vor eigenem Publikum gegen den SC Bad Neuenahr nicht über ein 1:1 hinaus. Bereits nach zehn Minuten waren die Gäste um WM-Star Celia Okoyino da Mbabi in Führung gegangen und erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss glich Conny Pohlers für Wolfsburg aus. Bei nunmehr einem Sieg und einem Remis platzierte sich der VfL punktgleich mit dem SC Freiburg auf Rang vier. In einem eigentlich ausgeglichenen Spiel gegen den FC Bayern München bewiesen die Breisgauerinnen die größere Ruhe vor dem Tor und gewannen mit 3:1. Melanie Leupolz hatte Freiburg mit 2:0 in Führung geschossen, ehe Ivana Rudelic noch in Halbzeit eins den Anschluss erzielte. Der SC kam besser aus der Kabine und traf nach rund einer Stunde zum 3:1; Bayern warf nun alles nach vorne, ein Treffer wollte für die jungen Münchnerinnen aber nicht mehr fallen. Gegen den FF USV Jena fuhr die SG Essen-Schönebeck ihre ersten Saisonsieg ein. Es dauerte allerdings bis zur ersten Minute der Nachspielzeit, ehe Vanessa Martini die Zuschauer erlöste und zum 1:0 einköpfte. In einer ereignisarmen und schwachen Partie hatten sich beide Mannschaften kaum Torchancen erarbeitet und auch das Zusammenspiel ließ zu wünschen übrig. Dann jedoch übersahen die Jenaerinnen bei einem Freistoß Martini, die ihrem Team spät noch Grund zum Jubeln gab.

Lisa Ramdor

Allianz Frauen-Bundesliga
- 2. Spieltag

Sonntag, 28.08.2011
0:124'
0:244'
0:384'
Kleines Ulrich-Haberland-Stadion (Leverkusen) · Zuschauer: 500 · Schiedsrichter: Marina Wozniak
0:15'
0:244'
Wolfgang-Meyer Sportanlage (Hamburg) · Zuschauer: 800 · Schiedsrichter: Mirka Derlin
0:138'
0:360'
0:477'
Bruno-Plache-Stadion (Leipzig) · Zuschauer: 1700 · Schiedsrichter: Christiane Söder
1:090'
Bezirkssportanlage Am Hallo (Essen) · Zuschauer: 800 · Schiedsrichter: Verena-Kordula Schultz
1:178'
VfL-Stadion (Wolfsburg) · Zuschauer: 1700 · Schiedsrichter: Martina Storch-Schäfer
1:019'
2:030'
2:137'
3:158'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 1500 · Schiedsrichter: Christine Baitinger ( Darmsheim )

Die Tabelle lügt nicht.

— Dr. Franz Böhmert, langjähriger Präsident des SV Werder Bremen.