Duisburg mit erstem Punktverlust

Erzielte den Führungstreffer der SG Essen-Schönebeck: Isabelle Wolf
Als Stolperstein erwies sich Essen-Schönebeck für den FCR Duisburg. Dessen ungeachtet gewannen Frankfurt und Potsdam erneut souverän und der amtierende Meister übernahm die Tabellenführung. Wolfsburg fand gegen Leipzig zurück in die Spur, Hamburg holte wichtige Punkte gegen den Abstieg. Für Bad Neuenahr wurde die Luft nach einer Niederlage gegen Bayern München immer dünner.

Sowohl für die anwesenden Zuschauer, als auch die Aktiven auf dem Rasen bot sich in der Partie zwischen der SG Essen-Schönebeck und dem FCR 2001 Duisburg am Samstag ein Geduldsspiel. Gleich zu Beginn wurde deutlich, dass die SGS mit einer kompakten Verteidigung das Spiel lange torlos halten wollte, um dann vielleicht einen entscheidenden Konter setzen zu können. Der Tabellenführer aus dem benachbarten Duisburg tat sich mit dieser defensiven Einstellung der Gastgeber lange schwer. Die Angriffe der Löwinnen erinnerten meist eher an ein Handballspiel, ohne zündende Idee und Überraschungsmoment wurde der Ball um den Strafraum herum geschoben, Essen-Schönebeck war in der Offensive überhaupt nicht zu sehen. In der ersten Halbzeit gab es hüben wie drüben nicht eine zwingende Torchance, die erste wirklich gute Möglichkeit hatte Alexandra Popp nach erst einer Stunde. Ihr Kopfball ging jedoch knapp am Tor vorbei und es dauerte weitere zehn Minuten, bis der Ball endlich im Netz zappelte. Mandy Islacker hatte für den Favoriten aus Duisburg getroffen, der Treffer wurde jedoch nicht anerkannt, weil die vorausgegangene Flanke wohl knapp im Aus gewesen war. Ab der 80. Minute kam dann plötzlich Fahrt in die Partie. Mit einem starken Antritt ließ Isabelle Wolf Nationalspielerin Annike Krahn alt aussehen und schoss zur überraschenden 1:0-Führung für Essen-Schönebeck ein. Eine Duisburger Blamage wurde praktisch im direkten Gegenzug verhindert, als Abwehrspielerin Martini eine Flanke ins eigene Netz abfälschte. Duisburg ließ Kreativität und Spielwitz vermissen, Essen-Schönebeck verteidigte geschickt und nahm den einen Punkt gerne mit. Zeitgleich mit den FCR Löwinnen spielte der 1. FFC Frankfurt gegen Bayer 04 Leverkusen. In einer einseitigen Partie erspielte sich Frankfurt in der ersten Halbzeit ein Übergewicht, dies allerdings, ohne wirklich zu überzeugen. So reichten zwei reelle Chancen, um noch vor der Halbzeit ein sicheres 2:0 herauszuspielen. Zuerst war es Kerstin Garefrekes, die Frankfurt in Führung brachte, Jessica Landström legte nach. Im zweiten Abschnitt sorgte die eingewechselte Lira Bajramaj für mehr Qualität im Frankfurter Angriff. Sie war es auch, die nach 65 gespielten Minuten im Leverkusener Strafraum zu Fall kam - Elfmeter für Frankfurt. Den ersten Versuch von Sandra Smisek wusste die erst 16-jährige Anna Klink noch zu entschärfen, doch der Strafstoß wurde wiederholt und Smisek erzielte das 3:0. Danach war der Bann endgültig gebrochen und die ebenfalls eingewechselte Ana-Maria Crnogorcevic erzielte einen Doppelpack zum 5:0 Endergebnis. Ähnlich souverän gewann Titelverteidiger Turbine Potsdam gegen den FF USV Jena. Die Gastgeber aus Jena versuchten sich wie Essen-Schönebeck mit einer kompakten Abwehr, im Gegensatz zu Duisburg wusste Potsdam jedoch diese zu knacken. Yuki Nagasato eröffnete nach 26 Minuten den Torreigen, ihre Sturmpartnerin Genoveva Anonma erhöhte nur sieben Minuten später auf 2:0. Nagasato (35.) und Anonma (38.) ließen noch je einen Treffer folgen, bevor Anja Mittag noch vor der Pause das 5:0 erzielte (39.). Die zweite Halbzeit startete mit dem dritten Treffer von Anonma (48.), dann zügelten die Turbinen das Tempo. Eine Viertelstunde vor Schluss traf Antonia Göransson noch zum 7:0, von Jena war außer einer guten Möglichkeit kurz vor Ende des Spiels nicht viel zu sehen. Dank der größeren Anzahl selbst erzielter Tore kletterte Potsdam vorerst an die Tabellenspitze.

Nach zuletzt zwei Niederlagen konnte der VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig den dritten Saisonsieg einfahren. Dabei durften sich die Wölfinnen vor allem bei Conni Pohlers für den ersten Heimsieg bedanken, der Neuzugang erzielte gleich vier Treffer. Auch am zwischenzeitlichen 2:0 war die Stürmerin beteiligt, als sie ihrer Sturmpartnerin Martina Müller deren ersten Saisontreffer auflegte. Die zu jeder Zeit überlegenen Wolfsburgerinnen mussten kurz vor der Halbzeit zwar den Anschlusstreffer durch Anne Heller hinnehmen, waren aber vor allem in der zweiten Halbzeit zu stark für die überforderten Gäste. Wesentlich knapper war die Partie zwischen dem SC Bad Neuenahr und dem FC Bayern München. Das Spiel war über weite Strecken ausgeglichen, beide Teams wollten unbedingt einen Sieg. Angesichts der Tabellensituation vor dem Spieltag hatten beide Mannschaften die drei Punkte auch bitter nötig, am Ende hatten die Münchenerinnen die Nase vorn. Katharina Baunach traf aus knapp 25 Metern mit einem Freistoß und vergrößerte damit die Sorgen in Bad Neuenahr, das mit nur zwei Punkten weiterhin auf dem letzten Platz lag. Einen Schritt Richtung Klassenerhalt machte dagegen der Hamburger SV. Gegen den SC Freiburg zeigten die Hanseatinnen nach einem frühen 0:2-Rückstand durch Tore von Essi Sainio und einem Eigentor von Friederike Engel viel Moral und Kampfgeist. Noch vor der Pause erzielte Aferdita Kameraj den Anschlusstreffer, nach dem Seitenwechsel brachte ein von Silva Lone Saländer verwandelter Foulelfmeter den Ausgleich. In der 66. Minute traf erneut Kameraj zum 3:2, welches der HSV bis zum Ende halten sollte.

Lisa Ramdor

Allianz Frauen-Bundesliga
- 6. Spieltag

Samstag, 08.10.2011
0:365'
Kleines Ulrich-Haberland-Stadion (Leverkusen) · Zuschauer: 900 · Schiedsrichter: Alexey Kubalkov
1:081'
1:182'
Martini (ET)
Bezirkssportanlage Am Hallo (Essen) · Zuschauer: 1300 · Schiedsrichter: Marija Kurtes
Sonntag, 09.10.2011
1:011'
Engel (ET)
2:032'
2:140'
2:260'
2:368'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Alexander Ernst
1:014'
2:027'
2:137'
3:154'
4:177'
5:190'
VfL-Stadion (Wolfsburg) · Zuschauer: 700 · Schiedsrichter: Christiane Söder
0:143'
Apollinarisstadion (Bad Neuenahr-Ahrweiler) · Zuschauer: 900 · Schiedsrichter: Verena-Kordula Schultz
0:233'
0:437'
0:539'
0:648'
Ernst-Abbe-Sportfeld (Jena) · Zuschauer: 1000 · Schiedsrichter: Marina Wozniak

Ich habe so das Gefühl, Einwechselspieler könnten das Spiel entscheiden.

— Bastian Schweinsteiger während des Spiels England - Deutschland (2:0), EM 2021