Der Tabellenführer strauchelte

Köpfte zum Ausgleich für Wolfsburg ein: Nadine Keßler
Potsdam leistete sich eine Niederlage gegen Essen-Schönebeck, Wolfsburg siegte im Spitzenspiel gegen Duisburg und Frankfurt bezwang Bad Neuenahr – der Meisterkampf in der Frauen-Bundesliga war nach dem 16. Spieltag wieder spannend. Im Tabellenkeller musste Leipzig eine Niederlage gegen Freiburg einstecken, Leverkusen holte gegen Hamburg immerhin einen Punkt. Jena unterlag gegen München und verpasste damit die Chance, sich weiter von den Abstiegsrängen zu entfernen.

Auf dem Weg zum vierten Meistertitel hintereinander erlitt der 1. FFC Turbine Potsdam einen Dämpfer. Gegen die SG Essen-Schönebeck unterlag der Titelverteidiger mit 0:1 und musste zusehen, wie der Vorsprung auf die Konkurrenz kleiner wurde. Die „Torbienen“ ließen Aggressivität und Konzentration vermissen, Essen hielt gut dagegen und ging verdient durch einen Kopfballtreffer von Isabell Wolf in Führung (22.). Auch nach dem Seitenwechsel fand Potsdam nie zu seinem Spiel. Der Favorit zog in der Schlussphase das Tempo zwar deutlich an, ein Tor wollte jedoch nicht mehr fallen und Turbine kassierte die erst zweite Saisonniederlage. Der FCR 2001 Duisburg hatte somit die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen, doch die Elf von Marco Ketelaer unterlag dem VfL Wolfsburg. Im Spitzenspiel des Wochenendes gingen die „Löwinnen“ nach nur 14 Minuten durch Alexandra Popp in Front, ließen danach jedoch gute Möglichkeiten ungenutzt. Wolfsburg, in der ersten Hälfte vor allem durch Standards gefährlich, kam noch vor dem Seitenwechsel zum Ausgleich; Nadine Keßler köpfte nach einem Freistoß ein (34.). In Durchgang zwei erarbeitete sich der VfL ein leichtes spielerisches Übergewicht. Nachdem Conny Pohlers noch am Pfosten gescheitert war, versenkte Anna Blässe den Abpraller zum 2:1 für die Wölfinnen (78.), die sich den Sieg dann nicht mehr nehmen ließen. Erfolgreich war auch der 1. FFC Frankfurt, der sich mit 3:1 gegen den SC Bad Neuenahr durchsetzte. Die Partie begann mit einem vermeintlichen Abseitstor für Bad Neuenahr (3.), danach übernahm Frankfurt zwar die Kontrolle, konnte sich gegen einen defensiv gut stehenden Gegner jedoch nicht entscheidend durchsetzen. In Hälfte zwei brach die eingewechselte Crnogorcevic den Bann für den FFC (50.), zwanzig Minuten später erhöhte die ebenfalls von der Bank gekommene Sara Thunebro auf 2:0. Die Kurstädterinnen setzten fortan auf geballte Offensive und kamen auch zum Anschlusstreffer durch Peggy Kuznik (75.), Dzenifer Maroszan antwortete jedoch postwendend mit dem 3:1 (77.). Somit lagen zwischen Platz eins und vier nur noch vier Punkte und die Spannung kehrte ins Meisterschaftsrennen zurück.

Weitaus weniger eng war es weiter am anderen Ende der Tabelle. Weder das Bayer Leverkusen noch der 1. FC Lokomotive Leipzig fuhren drei Punkte ein und blieben auf dem letzten, bzw. vorletzten Rang. Gegen den SC Freiburg war Leipzig in der ersten Hälfte unterlegen, der Treffer Sabrina Däbritz war nur folgerichtig (24.). Nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich auch Lok mehr Chancen, traf aber das Tor nicht. Ganz anders Freiburg, das durch die eingewechselten Gidion (74.) und Hegenauer (82.) in jeweiliger Co-Produktion Effektivität aufwies und Leipzig die bereits 13. Saisonniederlage beibrachte. Immerhin einen Punkt holte Leverkusen beim Hamburger SV. Die jeweilige Führung der Hanseatinnen durch Yaren (26.) und Timmermann (71.) wurden durch Bethke und Elsig ausgeglichen. Die feldüberlegene Werkself musste sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug aus den sich ihr bietenden Einschussmöglichkeiten gemacht zu haben, holte aber am Ende immerhin einen Punkt. Der Zähler half Schlusslicht Bayer jedoch nicht allzu viel, der Rückstand auf das rettende Ufer schrumpfte nur auf nun sieben Punkte. Dabei tat der FF USV Jena dem Letztplatzierten sogar unfreiwillig einen Gefallen und unterlag dem FC Bayern München mit 1:3. Das Uniteam durfte sogar froh sein, zur Halbzeit nur 0:1 (Bachor, 36.) zurückzuliegen, die Bayern zeigten sich im Abschluss allerdings zu inkonsequent. Auch in der zweiten Halbzeit waren die Münchenerinnen überlegen, Amber Hearn stellte mit ihrem Ausgleichtreffer das Spiel kurz vor Schluss völlig auf den Kopf (78.). Jena stand kurz davor, das Spiel sogar zu drehen, doch dann machten Huyleur (85.) und Simic (90.) den Sack zu.

Allianz Frauen-Bundesliga
- 16. Spieltag

Sonntag, 25.03.2012
0:126'
1:155'
2:277'
Kleines Ulrich-Haberland-Stadion (Leverkusen) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Verena-Kordula Schultz
1:023'
2:074'
3:082'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 300 · Schiedsrichter: Martina Storch-Schäfer
0:270'
1:275'
1:377'
Apollinarisstadion (Bad Neuenahr-Ahrweiler) · Zuschauer: 1000 · Schiedsrichter: Christine Baitinger ( Darmsheim )
1:021'
Bezirkssportanlage Am Hallo (Essen) · Zuschauer: 1000 · Schiedsrichter: Marina Wozniak
0:136'
1:178'
1:285'
1:390'
Ernst-Abbe-Sportfeld (Jena) · Zuschauer: 600 · Schiedsrichter: Katrin Rafalski
0:114'
1:134'
2:178'
VfL-Stadion (Wolfsburg) · Zuschauer: 1100 · Schiedsrichter: Inka Müller-Schmäh

Wenn ich seit vier, fünf Jahren höre: Deadline Day ist der große Tag! Da komme ich mir vor wie beim Schlussverkauf von C & A.

— Fredi Bobic