Ära beendet

In der Nachspielzeit erfolgreich: Guillem
Das nur mäßige 301. Wiener Stadtderby stand im Schatten der Entlassung von Sturm Trainer Franco Foda. Nach dem Aus im ÖFB-Cup unter der Woche gegen Zweitligist TSV Hartberg folgte die sofortige Entlassung des ohnehin zu Saisonende scheidenden Sturm-Urgesteins. Nach 15 Jahren als Spieler und Trainer saß Foda bereits am Wochenende nicht mehr auf der Bank.

Der neue sportliche Leiter von Sturm Graz, Ex-Ried-Coach Paul Gludovatz, hatte gerade die Geschicke als neuer starker Mann bei den Blackies übernommen, als er schon seine erste Trainerentlassung veranlasste. Nach dem 2:4 n.V. im ÖFB-Cup gegen Zweitligist TSV Hartberg beurlaubte Gludovatz am nächsten Tag kurzerhand Übungsleiter Franco Foda. Es sei eine “überfällige Aktion“ gewesen. Seiner Meinung nach hätte die Trennung schon erfolgen müssen, als feststand, dass Foda in der kommenden Saison nicht mehr Sturm-Trainer sein wird. Damit ging in Graz die Ära Foda nach 15 gemeinsamen Jahren eher unrühmlich zu Ende, zudem kam der Coach der offiziellen Beurlaubung, angesetzt für 17:00 Uhr, auch noch zuvor und machte es bereits eineinhalb Stunden vorher publik. Hier dürfte das letzte Wort noch nicht gefallen sein. Am Wochenende im Spiel gegen RB Salzburg saß bereits der Co-Trainer Thomas Kristl als Interimstrainer auf der Bank und sah zu, wie den Grazern in der dritten Minute der Nachspielzeit doch noch der 2:2-Ausgleich durch Patrick Wolf gelang.

RB Salzburg behauptete dennoch Rang eins, da es im 301. Wiener Stadtderby zwischen der Austria und Rapid ein mageres 0:0 gab. Die knapp 13.000 Zuschauer sahen ein eher ereignisarmes und über weite Strecken langweiliges Derby. Beide Seiten gingen zwar engagiert in die Zweikämpfe, aber Struktur im Spielaufbau war nur selten zu erkennen. Die Angst das Spiel als Verlierer zu verlassen war greifbar. So blieb es am Ende bei einer Nullnummer und dem einen Zähler Rückstand von Rapid auf Salzburg. Die Austria trennte weiterhin fünf Punkte von Klassenprimus.

Einziger Sieger des Spieltags war die SV Ried. Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg bezwangen die Innviertler den SV Mattersburg mit 2:0. In der zweiten Hälfte geriet der Dreier kurz in Gefahr, da die Gäste gehörig drückten, aber das 2:0 von Guillem in der Nachspielzeit räumte auch die letzten Zweifel aus. Ried blieb damit auf Europapokalkurs und verkürzte den Abstand zur Austria auf einen Punkt.

Wer den Paul kennt, der weiß, dass er in einer Schwarz-Weiß-Welt lebt.

— Uli Hoeneß über Paul Breitner