Spielabbruch im Wiener Stadtderby

Behielt vom Punkt die Nerven: Samir Muratovic
Nur 26 Minuten dauerte das 297. Wiener Stadtderby zwischen Rapid und Austria Wien. Als Zlatko Junuzovic das 2:0 für die Gäste erzielte, stürmten zum Teil vermummte Rapid-Hooligans das Spielfeld des Hanappi-Stadions. Während Sturm Graz kurz vor Schluss einen Handelfmeter zum 2:1 nutzte, sorgte bei RB Salzburg ein Eigentor für das Ende aller Titelträume.

Das 297. Wiener Stadtderby wird in schlechter Erinnerung bleiben. Bereits vor dem Spiel lagen bei einigen “Besuchern“ die Nerven blank. Der Mannschaftsbus der Austria wurde mit Steinen beworfen. Zwei Scheiben gingen dabei zu Bruch. Das 0:1 durch Roland Linz nach fünf Minuten steckten die Rapid-Hooligans noch weg, nach dem 0:2 brachen dann alle Barrieren. Die zum Teil vermummten Deppen stürmten den Platz und feuerten Raketen auf den Austria Fan-Block. Während sich die Spieler und das Schiedsrichtergespann in Sicherheit brachten, versuchten einige Hundertschaften der Polizei die Aggressoren in ihren Block zurück zutreiben. Dies gelang auch recht zügig. Es strich eine halbe Stunde ins Land, ehe die Sicherheitsbeauftragten das Spiel endgültig abbrachen. Neben einer drakonischen Strafe für Rapid wird das Spiel wohl am grünen Tisch mit 3:0 für Austria Wien gewertet werden.

RB Salzburg verpasste durch ein Eigentor von Rabiu Afolabi in der 84. Minute wohl die letzte Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Vor dem letzten Spieltag müssten die Mozartstädter neben drei Zählern auch die um zwölf Treffer schlechtere Tordifferenz gegenüber Graz wettmachen. In einer guten Partie brachte Christoph Leitgeb die Hausherren mit dem Pausenpfiff in Front. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff gelang dem Rieder Thomas Reifeltshammer der verdiente Ausgleich. Gerade eingewechselt stellte der Brasilianer Alan seinen Torriecher bei einem Konter unter Beweis und brachte Salzburg wieder mit 2:1 in Führung (58.). In der Folgezeit verpassten die Gastgeber die Vorentscheidung, ehe Rabiu Afolabi mit seinem Eigentor die letzte Meisterchance begrub.

Somit hatte Sturm Graz nach dem glücklichen 2:1 beim SC Wiener Neustadt alles selbst in der Hand und mit der Wiener Austria nur noch einen ernsthaften Verfolger im Nacken. Nach torloser und über weite Strecken auch trostloser erster Halbzeit markierte Florian Kainz im Fallen den Führungstreffer für die “Blackies“ (62.). Ein Freistoß von Alexander Grünwald besorgte den Ausgleich (75.). Kurz vor dem Ende der Partie faustete ausgerechnet der Ex-Grazer Edin Salkic den Ball nach einer Ecke aus dem Strafraum. Da Salkic aber nicht der Schlussmann der Hausherren war, blieb dem Unparteiischen Manfred Schüttengruber bei diesem sehr offensichtlichen Fehlgriff nichts anderes übrig als Sturm einen Handelfmeter zuzusprechen. Samir Muratovic behielt die Nerven und schoss zum 2:1 ein (87.).

Bundesliga
- 35. Spieltag

Sonntag, 22.05.2011
0:138'
1:144'
2:174'
Franz-Fekete-Stadion (Kapfenberg) · Zuschauer: 1800 · Schiedsrichter: Bernhard Brugger
0:15'
0:226'
Gerhard Hanappi Stadion (Wien) · Zuschauer: 17500 · Schiedsrichter: Thomas Einwaller
1:045'
2:158'
2:284'
Afolabi (ET)
Red Bull Arena ( Wals-Siezenheim) · Zuschauer: 15000 · Schiedsrichter: Gerhard Grobelnik
0:162'
1:175'
1:287'
Stadion Wr. Neustadt (Wiener Neustadt) · Zuschauer: 7000 · Schiedsrichter: Manfred Schuttengruber ( Linz )
1:049'
Tivoli-Neu (Innsbruck) · Zuschauer: 7600 · Schiedsrichter: Harald Lechner ( Wien )

Wenn zum Beispiel Pisa sagt: Du kannst den schiefen Turm haben, dann gehe ich auch nach Pisa.

— Bodo Illgner, 1. FC Köln, enthüllt seine Wechselpläne.