Basel neu in der Verfolgerrolle

Doppelpack: Aleksandar Prijovic
Die Niederlage des FC Basel beim FC Sion und der Sieg des FC Zürich bei der AC Bellinzona führten zu einem Leaderwechsel in der Schweizer Super League. Auch die Young Boys mussten nach dem verlorenen Derby gegen Thun ihren dritten Rang an Sion abtreten. Für Sankt Gallen wird es nach der Niederlage gegen Xamax, welches am Schluss mit drei Mann weniger auf dem Platz stand, ganz schwierig, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Dafür konnten sich die Grasshoppers dank ihrem Sieg gegen Luzern wichtige drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg sichern.

Die Berner Young Boys verloren nach drei Unentschieden das vierte und letzte Kantonsderby gegen den FC Thun. Lezcano erzielte den einzigen Treffer nach einem Freistoss mit dem Kopf. Die Stadtberner hatten einen uninspirierten Auftritt und hätten in der Schlussphase auch höher verlieren können. Damit mussten sie den dritten Rang abtreten und liegen deshalb hinter dem erklärten Minimalziel der Saison.

Erben konnte diesen dritten Rang der FC Sion, dem am letzten Donnerstag dank einem Sieg über den FC Biel der Einzug in das Finalspiel des Schweizer Cups geglückt ist. Der FC Biel spielt zwar eine Liga tiefer, hat aber immerhin Sankt Gallen und Basel eliminiert. Dieser FC Basel war heute Gast im Tourbillon und wurde gleich mit 3:0 abgefertigt. Sio und zweimal Prijovic sorgten für die Tore und bestätigten den starken Lauf der Walliser.

Durch die Basler Niederlage bot sich dem FC Zürich die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen, welche dieser mit einem mühsam errungenen Sieg in Bellinzona nutzte. Mehmedi erlöste die Zürcher nach 65 Minuten. Es war die erste Aktion des sonst unauffälligen Stürmers. Auf beiden Seiten war zuvor nur je ein Abseitstor gefallen.

Der andere Cupfinalist, Neuchâtel Xamax, empfing den Tabellenletzten Sankt Gallen und brauchte knapp zwanzig Sekunden, um durch Niasse in Führung zu gehen. Der Ausgleich durch Regazzoni fiel erst in der 89. Minute. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Neuenburger schon zwei Mann weniger auf dem Platz. Almerares sah Rot nach zwei dummen Aktionen und Gelabert ebenfalls nach zwei Gelben, allerdings wegen grober Fouls. Als Nuzzolo in der 90. Minute Regazzoni ummähte spielten die Gastgeber nur noch zu acht. Tréand kümmerte dies wenig. Er besorgte den Siegtreffer im Alleingang.

Die Grasshoppers gingen nach einem Foul an Emeghara durch einen Elfmetertreffer von Smiljanic gegen den FC Luzern in Führung. Eine schöne Kombination ermöglichte Zuber das 2:0 noch vor der Pause. Nach der Pause ging ein weiter Schuss von Zverotic via Pfosten und Hinterkopf von Torhüter Bürki ins Tor. Mehr als dieser Anschlusstreffer ergab sich aus der insgesamt diskreten Leistung der Innerschweizer aber nicht. Dabei hatten sie nach der Gelbroten Karte von Calla zwanzig Minuten in Überzahl gespielt.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 31. Spieltag

Samstag, 30.04.2011
1:025'
2:038'
2:167'
Bürki (ET)
Stadion Letzigrund (Zürich) · Zuschauer: 5100 · Schiedsrichter: Adrien Jaccottet ( Basel )
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 20000 · Schiedsrichter: Damien Carrell
Sonntag, 01.05.2011
0:165'
Stadio Comunale (Bellinzona ) · Zuschauer: 4200 · Schiedsrichter: Stephan Klossner
1:01'
1:189'
2:190'
La Maladière (Neuchâtel) · Zuschauer: 6300 · Schiedsrichter: Alain Bieri
1:026'
2:028'
3:047'
Tourbillon (Sion) · Zuschauer: 11800 · Schiedsrichter: Daniel Wermelinger

Ich habe mir alles reingezogen: vor dem Training, vor dem Spiel … Alles, was man über Fußball wissen konnte, musste ich wissen. Inzwischen habe ich das Gefühl: Ich muss einfach nur weg vom Fußball. Am Ende meiner Karriere hatte ich einfach die Schnauze voll. Vermutlich ist das auch eine Trotzreaktion.

— Robert Huth