Topspiel ohne Highlights

Der HSV-Kapitän hielt die Hanseaten auf Kurs: Daniel van Buyten
Vom Topspiel blieb nur die nüchterne Bilanz, dass Bayern seinen Vorsprung gegenüber Werder auf sieben Punkte ausbaute. Viel mehr als einen Arbeitssieg brauchte auch Schalke nicht, um in Bochum zu gewinnen. Das aufregendste Spiel lief in Nürnberg, wenngleich über die Berechtigung der drei Strafstöße gestritten werden durfte.

Dem Spiel des FC Bayern gegen Werder Bremen fehlte nicht nur die spielerische Brillanz, auch rechte Spannung wollte trotz der nur knappen 1:0-Führung der Gastgeber (7., Ballack) nicht aufkommen. Die Bayern errichteten eine Defensiv-Gummiwand, an der sich die Bremer ohne echte Chance auf einen Durchbruch abliefen. Werders Angriff auf die Tabellenspitze wurde nach zuletzt fünf Siegen in Folge damit abgefedert, der Abstand wuchs auf satte sieben Zähler an. Schalke ließ sich nicht abschütteln. Eine Woche vor dem Gipfeltreffen gegen die Münchener sicherte sich das Rangnick-Team mit einem ungefährdeten 2:0-Sieg in Bochum die Punkte, und blieb auf einem Level mit den Bayern. Stuttgart kehrte nach dem verdienten 2:1-Erfolg über Bielefeld in die UEFA-Cup-Ränge zurück (Platz vier). "Das ist nicht meine Mannschaft der Vorrunde, es hakt bei uns im Moment. Vielleicht herrscht um die Spieler zu viel Rummel", zeigte sich Arminias Coach Uwe Rapolder unzufrieden mit den Leistungen in der Rückserie. Hamburg und Leverkusen hingegen hatten durchaus Grund, mit ihrem Abschneiden nach der Winterpause zufrieden zu sein. Den direkten Vergleich entschieden die Norddeutschen durch einen Kopfball-Torpedo von Kapitän Daniel van Buyten, im Anschluss an einen Eckball, für sich: "Wenn zwei Mannschaften sich so eliminieren, entscheiden oft Standardsituationen", kommentierte HSV-Trainer Thomas Doll.

Die Standardsituation "Strafstoß" bekamen die Zuschauer des Spiels Nürnberg gegen Dortmund in der letzten halben Stunde drei Mal geboten. Den ersten wehrte BVB-Keeper Roman Weidenfeller ab, die beiden anderen saßen (85., Rosicky zum 2:1 für Dortmund, 89., Vittek zum 2:2-Endstand). "Es gab drei Elfmeter, von denen meiner Meinung nach keiner berechtigt war", beurteilte BVB-Übungsleiter Bert van Warwijk die Schiedsrichterentscheide kritisch. Sein Berliner Kollege Falko Götz war ebenfalls nicht ganz glücklich mit einigen Entscheidungen des Referees bei der Partie gegen Kaiserslautern; auch dieses Spiel endete Unentschieden (1:1). Hansa Rostock gelang der erste Sieg unter der Regie von Trainer Jörg Berger, was dieser als "Ein ganz ganz kleiner Schritt in Richtung Klassenerhalt", wertete. Das 1:0 in Hannover (Prica) war hoch verdient und bescherte den Hanseaten nach fünf Spieltagen am Tabellenende die Verbesserung auf Rang 17 - allerdings immer noch acht Zähler hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz. Den seit neun Spielen sieglosen Mainzern gelang ein 5:0-Kantersieg gegen Freiburg, der den freien Fall des ‚Karnevalsklubs’ bremste, den Breisgauern aber einen weiteren Tiefschlag im Kampf um den Klassenerhalt versetzte und zur Übernahme der Roten Laterne führte.

Bundesliga
- 24. Spieltag

Samstag, 05.03.2005
1:023'
2:027'
3:043'
4:070'
5:082'
Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:047'
2:074'
2:176'
Zuschauer: 28000 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 44000 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 43500 · Schiedsrichter: Knut Kircher
0:128'
Zuschauer: 26400 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:130'
0:277'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 32600 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:07'
Olympiastadion (München) · Zuschauer: 61000 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
Sonntag, 06.03.2005
0:150'
1:185'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 35800 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
0:162'
1:176'
1:285'
2:289'
Frankenstadion (Nürnberg) · Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )

Die Deutschen haben nur einen Spieler unter 22, und der ist 23.

— Kevin Keegan