Stuttgart in Lauerstellung

Bochum und Rostock erhielten neue Nahrung im Ringen um den Klassenerhalt, derweil der Club auf Rang 15 abrutschte. Stuttgart belegte die Lücke zwischen den Titelanwärtern FC Bayern und Schalke und distanzierte sich von der um die UEFA-Cup-Teilnahme kämpfenden Gruppe.

Leverkusen-Coach Klaus Augenthaler grantelte nach der 0:1-Niederlage in Bielefeld, bestenfalls ein Einladungsturnier auf Gran Canaria könnte Bayer auf die internationale Fußballbühne bringen. Zu selten konnten seine Schützlinge die ersatzgeschwächten Arminen fordern, denen der Erfolg wohl endgültig den Klassenerhalt sicherte. Leverkusens Schwäche hatte allerdings keine kurzfristig negative Folgen, denn die unmittelbare Konkurrenz leistete sich ebenfalls Ausrutscher. Die sonst so auswärtsstarken Herthaner unterlagen in Dortmund mit 1:2 und der Hamburger SV spielte beim Tabellenletzten SC Freiburg nur 1:1 unentschieden. Besonders verärgert zeigte sich HSV-Trainer Thomas Doll nach der überflüssigen Roten Karte für Sergej Barbarez, die die Hamburger schwächte: "Er hat der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen". Lediglich der VfB Stuttgart verbesserte seine Aussichten, nach Saisonende zumindest im UEFA-Cup vertreten zu sein, erheblich. Der 2:1-Auswärtserfolg in Bremen erhielt sogar noch die Chancen auf Meisterschaft und die direkte CL-Qualifikation. Werder hingegen fiel auf neun Zähler hinter das Spitzenduo FC Bayern und Schalke 04 zurück - was die Titelverteidigung nahezu ausschloss und angesichts der engen Tabellensituation selbst den UEFA-Cup-Rang gefährdet. Weder der Spitzenreiter Bayern München (3:0 in Wolfsburg) noch der punktgleiche Zweite Schalke (4:1 gegen Nürnberg) mussten an ihre Grenzen gehen, um ihre exponierten Ränge und die drei Punkte zu sichern.

"Wir sind auf einem langen Weg, um bei den Zuschauern Kredit zurückzuholen", umriss Freiburgs Trainer Volker Finke die primären Ziele des Sportclubs. Vom Wiedereintritt in den Kampf um den Klassenerhalt sprach keiner nach dem 1:1 gegen den HSV - bei elf Zählern Rückstand auf das rettende Ufer verständlich. Andere Töne waren da von Rostocker und Bochumer Seite zu vernehmen. "Wir haben heute ein ganz wichtiges Spiel gewonnen", wusste Hansa-Coach Jörg Berger. Rostock behauptete sich gegen Mainz mit 2:0 und schloss bis auf fünf Zähler zum ersten Nichtabstiegsplatz 15 (Nürnberg) auf. Damit kamen die Hanseaten dem Klassenerhalt wieder etwas näher. VfL Bochum Trainer Peter Neururer sah sich zumindest als moralischer Gewinner, denn sein Team erreichte in Mönchengladbach nach 0:2-Rückstand noch eine 2:2-Punkteteilung. Wie die Rostocker, mit denen Bochum das gleich Punktverhältnis aufweist, verkürzten die Ruhrpottkicker die Distanz zu Rang 15.