An ihm lag es nicht: Wolfgang Hesl stemmte sich eindrucksvoll gegen die Niederlage
Der enteilte FC Bayern setzte einsam seinen Erfolgslauf fort, derweil der Abstiegskampf wohl vorzeitig auf ein Trio reduziert erscheint. Stuttgart landete einen wichtigen Dreier.
Das prägende Moment des 22. Spieltages war im Tabellenkeller zu finden. Als deutlich abgeschlagen musste das Trio Hoffenheim, Augsburg und Greuther Fürth schon seit Längerem bezeichnet werden. Die Niederlagen aller drei Abstiegsaspiranten erweiterte nun jedoch die Lücke zwischen Rang 16 und 15 auf zehn Punkte. Ein Rückstand, der, bei halbwegs realistischer Betrachtung, den Beteiligten für den Rest der Saison nichts anderes als den Dreikampf um Relegationsplatz 16 hinterließ. 1899 Hoffenheim verpasste, nachdem man die Niederlagen des FCA und Greuther Fürths registriert hatte, am Sonntag im Heimspiel gegen den VfB eine große Chance, sich abzusetzen. „Auf Platz 15 sollten wir uns nicht mehr konzentrieren nach so einer Niederlage“, erklärte Marco Kurz umgehend die Situationsveränderung. „Ein, zwei Spieler hatten Normalform, der Rest nicht. Das ist alarmierend für die nächsten Spiele“, schimpfte Manager Andreas Müller. Die Augsburger, nach wie vor lediglich einen Zähler hinter den Kraichgauern, unterlagen in Leverkusen nur knapp. „Wir müssen auch gegen einen solch starken Gegner noch mehr an uns glauben“, predigte Markus Weinzierl. Der Spielverlauf bestätigte ihn; Augsburg war nicht so weit von einem Punkterfolg entfernt. Greuther Fürth musste sich indes bei seinem Keeper bedanken, dass man sich bei Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf keine demoralisierende Niederlage einfing. Es war gewiss nicht so, dass die Fortuna die SpVgg an die Wand spielte. Eine ganze Reihe von Klasseparaden Hesls hielten den Gästen jedoch bis zum Schluss die Option, zumindest einen Zähler zu retten. Am Gegentor konnte er nichts machen.
Business as usual an der Spitze: Die Bayern hatten mehr mit Personalfragen zu kämpfen (Robben sauer, da nicht in der Startelf/Gerüchte über Lewandowski-Transfer) als mit dem Gegner. Wenngleich Wolfsburg sich gut verkaufte, war der Münchner Sieg ungefährdet. Dortmund bestätigte seinen zweiten Platz mit einem überzeugenden 3:0-Erfolg (dreimal Reus) über Frankfurt, der zugleich die Hessen distanzierte. „Wir haben gegen eine bessere Mannschaft verloren“, redete Armin Veh Klartext. Dank ihres frühen Vorsprungs konnten die Dortmunder den Gegner auch in Unterzahl (31., Gelb-Rot für Schieber) kontrollieren. Leverkusen blieb dank seines Arbeitssieges gegen den FCA am BVB dran. Freiburg (3:2 in Bremen) und der Hamburger SV (1:0 gegen Gladbach) hießen die großen Gewinner in Sachen Europa-League-Platzierung. „Der Sieg für Freiburg ist absolut verdient. Wir haben zu unruhig und viel zu wild gespielt“, nahm Werder-Coach Thomas Schaaf die vierte Heimniederlage der Grünweißen sportlich hin. HSV-Trainer Thorsten Fink formulierte trotz der besten Saisonplatzierung der Rothosen (Rang 6) Kritik: „Ich wünsche mir, dass wir noch besser Fußball spielen“. Mit einem engagierten Auftritt in Sinsheim (Bruno Labbadia: „Wir haben uns den Sieg erkämpft“) landete der VfB Stuttgart nach zuvor fünf Niederlagen einen Befreiungsschlag. Die jeweiligen 2:2-Punkteteilungen zwischen Mainz und Schalke sowie Nürnberg und Hannover veränderten die Lage jener Klubs nur minimal. Nürnberg vergrößerte seinen Vorsprung auf die Abstiegsränge ein wenig, derweil Mainz, Schalke und die 96er ein wenig Boden auf die EL-Ränge verloren.
André Schulin