Ungewohnter Torreichtum

Trug mit einem Dreierpack maßgeblich zu Genuas Sieg bei: 
<br>Marco Borriello
Die nicht gerade für berauschenden Offensivfußball bekannte Serie A wartete diesmal mit zwei echten Spektakeln auf: In Turin und Udinese beförderten die Akteure das Spielgerät jeweils acht Mal in die Maschen und waren damit für fast die Hälfte der insgesamt 35 erzielten Tore verantwortlich. Überraschend war neben der Trefferquote auch Regginas Sieg über Juventus.

Im Spitzenspiel zwischen Rom und Florenz behielten die zweitplatzierten Gastgeber durch ein Tor von Cicinho (54.), der in der Nachspielzeit die Ampelkarte sah, mit 1:0 die Oberhand. Dadurch verkürzten die Giallorossi den Abstand auf Spitzenreiter Inter Mailand, der sich nach der enttäuschenden 0:2-Niederlage im Champions-League-Achtelfinale in Liverpool mit einem 1:1 gegen Sampdoria Genua anfreunden musste, auf neun Punkte. Außerdem gaben die Hauptstädter dem AC Mailand die Gelegenheit, die Fiorentina mit einem Dreier gegen Palermo vom vierten Platz zu verdrängen, was dank Ambrosini, der in der 24. Minute Brescianos frühen Führungstreffer (9.) egalisierte, und Joker Inzaghi (90.) auch gelang. Gleichzeitig näherte sich die Ancelotti-Elf dem Tabellendritten Juventus Turin bis auf sechs Zähler. Der Rekordmeister, der ohne Buffon, Trezeguet und Iaquinta auskommen musste, unterlag dem Vorletzten Reggina nach einem in letzter Sekunde verwandelten Foulelfmeter von Ex-Juve-Spieler Amoruso völlig unerwartet mit 1:2.

Die Kalabrier waren bei weitem nicht die einzige Mannschaft, die im Kampf um den Klassenerhalt dreifach punktete. So schaffte Schlusslicht Cagliari trotz Unterzahl (Rot für Fini, 62.) einen 1:0-Erfolg über Lazio Rom und der FC Empoli feierte gegen das ebenfalls stark abstiegsbedrohte Catania ein 2:0 und damit den dritten Sieg in Serie. Für die Azzurri bedeutete dies eine Verbesserung auf den 14. Rang. Teilerfolge konnten Parma und Siena verbuchen. Während der AC gegen Atalanta Bergamo einen durch Bertotto (32.) und Locatelli (40.) herausgeschossenen Vorsprung hergab und 2:2 spielte, trennten sich die Schinkenstädter mit einem 4:4 vom FC Turin. Nach 43 Minuten lag Parma mit 4:1 in Front, ehe Natali (45.), Stellone mit seinem zweiten Tor (69.) und der eingewechselte Di Michele (82.) den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich herstellten.

Ebenso unterhaltsam wie in Turin ging es im unaufhörlich hin- und herschwappenden Mittelfeldduell zwischen Udinese Calcio und dem FC Genua 1893 zu. Erst im Anschluss an den 3:3-Ausgleichstreffer der Hausherren, den Floro Flores in der 72. Minute markierte, setzte sich der FC mit Hilfe seines dreifachen Torschützen Borriello (54./77./85.) entscheidend ab und bejubelte schließlich einen denkwürdigen 5:3-Erfolg. Durch den Sieg kletterte der starke Liganeuling vom zehnten auf den achten Platz und durfte somit weiter von der Teilnahme am UEFA-Cup träumen. Gleiches galt für Mitaufsteiger Neapel, der sich mit 2:1 gegen den AS Livorno durchsetzte. Mann des Spiels war Doppelpacker Emanuele Calaio (59./90.).

Christian Brackhagen

Serie A
- 24. Spieltag

Samstag, 23.02.2008
1:011'
1:342'
1:443'
2:445'
3:469'
4:482'
Olimpico (Turin) · Zuschauer: 18400 · Schiedsrichter: Nicola Ayroldi
1:032'
1:172'
2:190'
Oreste Granillo (Reggina) · Zuschauer: 22200 · Schiedsrichter: Paolo Dondarini
Sonntag, 24.02.2008
1:088'
Sant'Elia (Cagliari) · Zuschauer: 8700 · Schiedsrichter: La Penna Federico
0:159'
1:174'
1:290'
Armando Picchi (Livorno) · Zuschauer: 14400 · Schiedsrichter: Massimiliano Saccani
0:132'
0:240'
1:242'
2:245'
Atleti Azzurri d'Italia (Bergamo) · Zuschauer: 12900 · Schiedsrichter: Domenico Celi
1:036'
2:078'
Carlo Castellani (Empoli) · Zuschauer: 8600 · Schiedsrichter: Christian Brighi
1:054'
Olympiastadion (Rom) · Zuschauer: 45700 · Schiedsrichter: Emidio Morganti
1:128'
2:139'
2:243'
2:354'
3:477'
3:585'
Friuli (Udine) · Zuschauer: 13400 · Schiedsrichter: Daniele Orsato ( Recoaro Terme )
1:065'
Luigi Ferraris (Genua) · Zuschauer: 26200 · Schiedsrichter: Gianluca Rocchi ( Florenz )
1:124'
2:190'
Giuseppe Meazza (Mailand) · Zuschauer: 48200 · Schiedsrichter: Antonio Giannoccaro

Wir sollten vielleicht noch zwei Stunden mit dem Jubel warten, weil es möglicherweise noch einen Protest gegen das 1:4 von Nürnberg in Dortmund gibt.

— Volker Finke nach dem Klassenerhalt des SC Freiburg.