Drei wichtige Punkte für die Insel

Nach zehn aufeinander folgenden Siegen musste sich Tabellenführer FC Barcelona mit einer 2:2-Punkteteilung begnügen. Real Madrid verkürzte den Rückstand auf "nur" noch zehn Punkte. Im "Sechspunktespiel" zwischen den Abstiegsaspiranten CD Numancia und Mallorca setzten sich die Balearen-Kicker durch.

Jesus Navas und Frederic Kanoute waren die entscheidenden Spieler, die dem FC Sevilla einen nicht unverdienten 2:0-Auswärtssieg beim Tabellenschlusslicht Espanyol Barcelona sicherten. Die Gastgeber hatten engagiert dagegen gehalten, bis der Platzverweis für Miljanic (64., Gelb-Rot) die Gewichtung der Spielanteile und Torchancen endgültig zugunsten Sevillas verschob. Navas als Vorbereiter und Kanoute als Vollstrecker (84. und 90.) arbeiteten den Dreier des Tabellendritten in der Endphase des Spiels heraus.

Im Tabellenkeller tauschten CD Numancia (von 18 auf 19) und RCD Mallorca die Plätze. Die vom Kroaten Sergej Kresic trainierten Kastilier kassierten die fünfte Niederlage in Folge. Ein einziger Treffer (22., Aduriz) brachte die Entscheidung in einer zunächst ausgeglichenen Partie. Mallorca stand sicher in der Abwehr und geriet erst im zweiten Spielabschnitt zeitweilig unter Druck. Numancia-Stürmer Aranda hätte in der Schlussviertelstunde den Ausgleich markieren können, traf jedoch nur das Gebälk.

Aufsteiger Sporting Gijon steckte zwar eine empfindliche 0:4-Heimpleite gegen Real Madrid ein, hielt sich aber immer noch mit gesundem Abstand (6 Punkte) von den Abstiegsplätzen fern. Der Erfolg des Tabellenzweiten war nie gefährdet und stand ganz im Zeichen von Mannschaftskapitän Raúl, der mit einem Doppelpack (15. und 76.) zum alleinigen Rekordtorschützen der Madrilenen (308 Treffer) avancierte. Real konnte zwei Punkte von Barcas Riesenvorsprung abknabbern und Raúl wollte die Hoffnung auf den Titelgewinn noch nicht ganz abschreiben, wenngleich er zugab: „Zehn Punkte sind recht heftig und Barcelona spielt derzeit großartig …“

Im Gastspiel bei Real Betis agierte der FC Barcelona jedoch keineswegs immer so flüssig, wie man es vom Spitzenreiter in den letzten Monaten gewohnt war. Trainer Josep Guardiola hatte alle sechs Neuverpflichtungen der Saison in die Startelf berufen und musste mit ansehen, wie die Mannschaft aus Sevilla es besser als seine Elf verstand, ihre Chancen zu nutzen: Nach 25 Minuten stand es 2:0 für die Hausherren (18., Melli/25., Gonzalez). Im Elfmeter-Nachschuss konnte Eto’o unmittelbar vor der Pause noch den Anschluss herstellen, der Kameruner sorgte mit einer starken Einzelleistung auch fünf Minuten vor dem offiziellen Spielende für den 2:2-Endstand. Im Verlauf der zweiten Hälfte - auch dank der Einwechselungen von Henry und Messi - wurde der Tabellenführer dann dominanter. Es hätte sogar noch ein Sieg für Barca herausspringen können, allerdings stand auch Betis mehrfach knapp vor einem weiteren Torerfolg.

André Schulin