Tabellenführer Barca

Mehr als ein Jahr lang war Barcelona von der Tabellenspitze verbannt - nach der jüngsten Siegesserie konnten die Katalanen diesem Zustand Abhilfe verschaffen. Voraussetzung dafür war jedoch der unerwartete Erfolg Santanders in Valencia. Sevilla ließ sich von Real Valladolid noch die Butter vom Brot nehmen.

Dass Racing Santander auswärts den FC Valencia bezwang war die größte Überraschung des neunten Spieltages. Die Nordspanier verließen dank des 4:2-Erfolges die Abstiegsränge und stürzten gleichzeitig Valencia von der Tabellenspitze. Dauerregen erschwerte die Bedingungen für die Akteure beider Seiten, die von Beginn an darum bemüht waren, das Spiel in den Griff zu bekommen. Mohammed Tchite, der Mann aus Ruanda, wurde mit drei Treffern zum Matchwinner Santanders. Ein Eigentor Albeldas (85.) erstickte Valencias letzte Hoffnungen, zumindest noch einen Punkt zu retten.

Damit war der Weg frei für den FC Barcelona, erstmals nach sehr langer Zeit wieder die Tabellenführung zu übernehmen - in der letzten Saison mussten die Katalanen auf dieses Gefühl verzichten. Nach dem siebten Sieg in Folge hatten Josep Guardiolas Mannen das Zwischenziel erreicht. Auch während der Partie beim FC Malaga verschlechterten Regenfälle den Zustand des ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogenen Bodens. Lange Zeit war es fraglich ob das Spiel überhaupt angepfiffen werden könnte. Den Umständen entsprechend entwickelte sich jedoch ein recht ansprechender Spielfluss, bei dem Malaga dem Favoriten das Leben schwer machte. Nachdem jedoch Xavi den 3:1-Treffer für Barca erzielt hatte, war die Sache gelaufen. Ein von Weligton abgefälschter Schuss Alves‘ stellte in der 81. Minute den 4:1-Endstand her.

Keine Frage: Real Madrid hatte genügend Möglichkeiten, das Stadion Juegos del Mediterraneo von UD Almeria als Sieger zu verlassen. Bernd Schusters Spieler nutzten ihre spielerische Überlegenheit jedoch nicht in ausreichendem Maße aus, den Gegner entscheidend ins Hintertreffen zu bringen. Mit einer gesunden Mischung aus Diziplin, Zuversicht und Beharrlichkeit stemmten sich die Andalusier gegen die Niederlage, glichen Raúls Führung (40.) in der 83. Minute aus (Piatti) und behielten zurecht einen Zähler im Stadion.

Der FC Sevilla verschenkte mit fataler Leichtfertigkeit die Chance, ganz nah an die Tabellenspitze heranzukommen. 2:0 führte das Team von Manuel Jimenez bereits bei Real Valladolid, da handelte sich Fabiano wegen einer Schwalbe eine Rot-Gelbe Karte ein (35.). Valladolid konnte noch vor der Pause den Anschluss herstellen, wurde aber erst richtig aufgebaut durch die Einwechselung Canobbios. Knapp 20 Minuten benötigte der Uruguayer um mit zwei Treffern das Spiel zu drehen. Sevilla brachte in den zweiten 45 Minuten so gut wie nichts mehr zustande.

André Schulin