Kampf und Krampf im Hauptstadt-Derby

Hinter Platz 5 - von Real Madrid belegt - tat sich in der Primera Division eine vier Zähler breite Lücke zum Restfeld auf. Aus dem Führungsquintett leistete sich lediglich Villarreal (0:0 bei Espanyol) einen Punktverlust, die vier anderen Teams gewannen ihre Spiele. David Villa übernahm die alleinige Führung der Torjägerkonkurrenz.

Einzig der FC Villarreal hätte die Chance gehabt, aus eigener Kraft an Tabellenführer FC Valencia vorbeizuziehen. Statt eines dafür erforderlichen deutlichen Sieges bei Espanyol Barcelona mussten sich die Yellow Submarines jedoch mit einem torlosen Unentschieden begnügen. Da Tamudo für Espanyol eine Elfmeterchance ausließ - der Stürmer scheiterte an Keeper Lopez (73.) - war Villarreal sogar noch billig davongekommen. Aufsteiger CD Numancia hatte weniger Glück. Der Ausflug ins Mestalla-Stadion des FC Valencia endete in einer 0:4-Pleite. EM-Knipser David Villa steuerte den ersten (4.) und letzten Treffer (88.) zu einem ungefährdeten Erfolg bei und schraubte seine Saisonausbeute auf acht Tore hoch.

UD Almeria war zu schwach, um den Gästen vom FC Sevilla den Sieg streitig zu machen. Bereits in der torlosen ersten Hälfte kontrollierte Sevilla dank einer klaren Überlegenheit im Mittelfeld die Partie. Adrianos nach einer Ecke erzielter Siegtreffer (52.) regte die Gastgeber zwar zu einer energischeren Gangart an, doch ernsthaft gefährden konnten sie den Tabellenzweiten nicht.

Einen ähnlichen Spielverlauf gab die Partie Athletic Bilbao gegen den FC Barcelona her. In den ersten 45 Minuten vermochten die Basken noch halbwegs ordentlich dagegen zu halten, hatten durch Yeste sogar eine gute Freistoßchance, die Valdés nur mit Mühe um den Pfosten lenken konnte. Mit zunehmender Spieldauer setzte sich jedoch Barcas flexiblere Spielweise durch und als Henry in der 63. Minute seine Verfolger abschüttelte und Eto’o perfekt in den Lauf spielte, verlängerte der Kameruner die Vorlage direkt zum 1:0-Endstand.

Recht bizarr liest sich die Statistik des 2:1-Erfolges von Real Madrid beim Lokalrivalen Atletico Madrid: 0:1 durch van Nistelrooy (1.), 1:1 durch Simao (90.) und schließlich weit in der Nachspielzeit (90 + 7) der Sieg bringende Treffer durch Higuain per Foulelfmeter. Bizarres spielte sich tatsächlich auch während der Spieldauer ab. Die ungewöhnliche Zeit-Zugabe erklärte sich durch eine Verletzungspause des Schiedsrichters. Dessen zahlreiche Fehlentscheidungen allerdings hinterließen eine Menge Fragezeichen; Real beklagte zu Recht, um zwei Treffer gebracht worden zu sein. Die Hektik auf dem Platz forderte frühe Opfer (Platzverweise für Atleticos Perea in der 31. sowie Reals van Nistelrooy in der 40.) und zerstörte den Spielfluss. Nach Simaos sehenswertem Ausgleichstreffer per Freistoß (90.) schien Atletico zumindest einen Zähler gerettet zu haben, doch Heitingas dummes Foul an Drenthe führte den späten Sieg des Favoriten herbei.

André Schulin