Startniederlage Balakovs

Hat seine Offensivqualitäten wieder entdeckt: Alex Tachie-Mensah
Vorsichtiges Abtasten nach der Winterpause, interessante Neuzugänge, schmerzliche Abgänge, eine Überraschung in Aarau und viel Unruhe beim FC Thun bildeten den Gesprächsstoff der 19. Spielrunde in der Schweizer Super League.

Krasimir Balakov, bis 2003 noch Spieler beim VfB Stuttgart, kam als Nachfolger von Trainer Hanspeter Latour zu den Zürcher Grasshoppers. Der Bulgare konnte aber die Lücke, die Latour nach seinem Weggang hinterlassen hatte, im ersten Spiel noch nicht stopfen. Auch die Ruhe des Organisators Cabanas, der mit Latour zu Köln wechselte, wurde beim GC öfters vermisst. Der FC Aarau kam auf der harten Unterlage im Brügglifeld besser zurecht und kam dank Neuzuzug Neri zu einem verdienten 1:0 Sieg gegen die Zürcher. Neri war nach Giallanza schon der zweite Stürmer, der bei den Berner Young Boys nicht mehr benötigt wurde, und zu Aarau wechselte. In Aarau fragte man sich wohl, weshalb man in Bern einen solchen Mann ziehen liess, und sich nachher über ein Stürmerproblem beklagte.

Auch in Bern war ein Neuzuzug das Hauptthema. Everson, der von Trainer Rohrs letzter Wirkungsstätte Nizza zu den Young Boys stiess, hatte bim 2:0 gegen Yverdon möglicherweise die Hand am Ball. Die 7.500 Zuschauer (Saison Minusrekord) im Wankdorf sahen kein berauschendes Spiel. Der Anschlusstreffer Yverdons kam nach zwei vergebenen Chancen Marazzis zwar nicht unverdient, aber zu spät.

Ein starker Mladen Petric rettete dem FC Basel einen Punkt auf dem Zürcher Letzigrund. Die Platzverhältnisse liessen wenig offensiven Fussball zu, weshalb eine Punkteteilung wohl in Ordnung ging. Der Leader konnte sich nicht für sein Ausscheiden bei den Cup Achtelfinals revanchieren. Dzemaili glich mit einem direkt verwandelten Freistoss für den FC Zürich aus.

Noch schlimmere Platzverhältnisse herrschten auf der Schaffhauser Breite. Alex Tachie-Mensah schien seine Offensivqualitäten wieder entdeckt zu haben und schoss zwei der drei Treffer für den FC Sankt Gallen. Der FC Schaffhausen offenbarte in einem harmlosen Spiel Schwächen in der Defensive.

Tor- und ereignislos verlief die Partie zwischen Neuchâtel Xamax und dem FC Thun auf der Lausanner Pontaise. Mehr interessierte man sich in Thun für die klare Ablehnung des Stimmvolkes gegen die Vorlage für den Neubau des Lachenstadions und die nicht unerwartete Entlassung von Trainer Schönenberger am darauf folgenden Tag. Die Angst, dass man in Thun wegen einem zu kleinen Stadion nicht mehr in der obersten Spielklasse mittun dürfe, erwies sich am Montag nach dem Spiel als unbegründet. Der HSV braucht sich derzeit für die UEFA-Cup Spiele gegen Thun keine Sorgen zu machen.

Andreas Beck, Bern

Wir waren früher härter - bei uns gab's keine Verletzungen, sondern nur glatte Brüche.

— Jürgen Friedrich