Ein abgehängtes Drittel

Sein Treffer löste große Erleichterung aus: Branko Jelic
Das Führungsduo aus Leverkusen und Hoffenheim konnte einen 3-Punkte-Vorsprung zu seinen Verfolgern erwirtschaften, eine größere Schneise (5 Punkte) tat sich jedoch zwischen dem 11. und 12. Rang auf. Am Tabellenende verspürte Cottbus Auftrieb.

„Ich wünsche mir, dass wir vor Weihnachten Tabellenführer sind.“ Diese von Jürgen Klinsmann geäußerte Hoffnung dürfte in jener Manier kaum realisierbar sein, in der die Bayern ihr Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach zu Ende führten. Die Münchener ließen sich vom beherzten Schlussspurt der Gastgeber überrumpeln und einen bis dahin sicher erscheinenden Sieg noch entreißen. Eine 45 Minuten lang nicht absehbare Wende vollzog sich auch im Berliner Olympiastadion, wo sich die Hertha wie ein Entfesslungskünstler aus der Umklammerung der Hamburger Gäste befreite und noch 2:1 gewann. „Das ist eine ganz bittere Niederlage, weil wir in der ersten Halbzeit so überlegen waren“, trauerte HSV-Coach Martin Jol der verpassten Möglichkeit nach, zumindest einen losen Kontakt zum Spitzenduo aufrecht zu erhalten. Leverkusen und Hoffenheim setzten sich in ihren Heimspielen erfolgreich gegen Kontrahenten durch, die ebenfalls vordere Tabellenplatzierungen für sich beanspruchen. „Unsere Leistung in der ersten Halbzeit gehört absolut nicht zu Schalke“, distanzierte sich S04-Übungsleiter Fred Rutten vom zeitweisen Auftreten der mit Trauerflor (für den verstorbenen Mannschaftsbetreuer „Charly Neumann“) angetretenen Knappen, die Tabellenführer Leverkusen zu Recht 1:2 unterlagen. 1899 Hoffenheim behielt gegen den VfL Wolfsburg die Oberhand (3:2) sowie den zweiten Tabellenplatz hinter dem punktgleichen Bayer-Team.

Borussia Dortmund (4:0 gegen Frankfurt) und Werder Bremen (3:1 gegen Köln) hefteten sich Dank ihrer Heimsiege direkt hinter die Uefa-Cup-Ränge. Stuttgart, als 11. der Tabelle, büßte nach der 1:1-Punkteteilung gegen Bielefeld zwar die Nähe zu den internationalen Rängen ein - eine beträchtliche Lücke erwuchs indes erst hinter den Schwaben. Hannover (1:1 gegen Bochum) und Frankfurt, punkt- und torgleich auf Rang 12, ließen den Kontakt auf bereits fünf Zähler abreißen. Bedrohlich wurde die Lage für die seit sechs Spielen sieglosen Karlsruher, die nach der 0:1-Niederlage in Cottbus auf Relegationsplatz 16 landeten. „Es wird schwer, aus dieser misslichen Situation herauszukommen, wenn wir so die Punkte herschenken“, schwante Trainer Edmund Becker nichts Gutes. „Jetzt haben wir eine ganz andere Situation“, frohlockte dagegen Energie-Trainer Bojan Prasnikar, der den ersten Heimsieg der Lausitzer erleichtert zur Kenntnis nahm. Der sehenswerte Seitfallzieher-Treffer von Jelic war einer von nur wenigen Lichtblicken im Spiel der Gastgeber - erhellte jedoch die Stimmung im Lager des Tabellenschlusslichts enorm.

André Schulin

Bundesliga
- 13. Spieltag

Freitag, 14.11.2008
1:166'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 30800 · Schiedsrichter: Michael Kempter
Samstag, 15.11.2008
0:112'
1:146'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 48300 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:05'
2:019'
3:026'
4:069'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 72200 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:080'
Stadion der Freundschaft (Cottbus) · Zuschauer: 12500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:121'
0:265'
2:281'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 54100 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:023'
1:127'
2:241'
3:269'
Carl-Benz-Stadion (Mannheim) · Zuschauer: 26000 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
1:030'
2:041'
2:185'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 19200 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 16.11.2008
1:015'
2:045'
2:148'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 42100 · Schiedsrichter: Markus Schmidt

Auf der Tribüne: Bernhard Brink. Aber wer ist der Herr neben ihm?

— tm3-Reporter René Hiepen beim Champions-League-Spiel Hertha BSC - FC Chelsea (2:1) mit Blick auf ,,Wild Winnie" Schäfer...