Pleiten des Führungsduos

Blackburn feierte den ersten Auswärtssieg der Saison - und das bei Manchester United. Chelsea leistete sich ebenfalls eine Heimpleite, derweil Manchester City bei den „Black Cats“ in der Nachspielzeit unterlag.

Dieser Geburtstag Sir Alex Fergusons, sein 70., war ein echter Sylvesterkracher. Allerdings nicht in positivem Sinne. Manchester United unterlag zuhause sensationell den als Tabellenschlusslicht angereisten Blackburn Rovers mit 2:3. „Ich kann’s nicht glauben. Damit hätte ich nie gerechnet“, räumte der schottische Erfolgscoach ein, der in der zweiten Halbzeit noch berechtigte Hoffnung auf eine Wende hegen durfte. Nachdem Gästestürmer Yakubu Aiyegbeni per Strafstoß das 1:0 markiert (16., Foul von Berbatov an Yakubu) und sich in der 51. Minute energisch zum 2:0 durchgetankt hatte, war es ein Doppelpack Berbatovs (52. und 62.), der den Ausgleich der „Red Devils“ herstellte. Blackburn ließ sich jedoch nicht vollends einschnüren und brachte den Ball gelegentlich nicht ungefährlich an den Sechzehner der Gastgeber. ManUnited-Keeper de Gea wirkte bei hohen Bällen unsicher und musste den entscheidenden dritten Treffer der „Rovers“ auf seine Kappe nehmen. Nach einem Eckstoß der Gäste faustete er im Getümmel am Ball vorbei. Dem aufgerückten Abwehrspieler Grant Hanley fiel es nicht schwer, aus kurzer Distanz ins Netz zu köpfen (80.).

Dem Tabellenführer Manchester City gelang es allerdings nicht, ManUniteds Patzer auszunutzen. Im Gastspiel beim FC Sunderland erspielte sich die Elf von Roberto Mancini zwar eine deutliche Feldüberlegenheit und eine ganze Reihe guter Torchancen, aber dem eingewechselten Koreaner Dong Won Ji (78., für Bendtner) glückte in der vierten Minute der Nachspielzeit das einzige Tor. Abgebrüht umspielte er im Strafraum City-Keeper Hart und brachte die „Black Cats“ damit vorerst aus der bedrohlichen Tabellenregion heraus. Eine weitere Überraschung bedeutete die 1:3-Heimpleite des FC Chelsea gegen Aston Villa. Die 1:0-Führung durch Drogba - sein 150. Treffer für die „Blues“ (Elfer nach Foul von Dunne an Drogba) - stellte eine trügerische Sicherheit dar. Nur fünf Minuten später bereits setzten sich die Gäste mit einem schneidenden Angriffszug in Szene und Ireland markierte den Ausgleich. Chelseas Feldüberlegenheit brachte in der zweiten Hälfte gute Tochancen ein (Torres traf den Querbalken, Drogba schob einen Meter links vorbei, Bosingwa scheiterte an Villa-Keeper Guzan), aber die Gäste schalteteten bei Balleroberung sehr schnell um und blieben gefährlich. Eine stattliche Abwehrlücke in Chelseas Deckung nutzte Petrov in der 83. Minute, um aus elf Metern die 2:1-Führung zu erzielen. Und als Lampard in der 86. Minute im Aufbauspiel ein Fehlpass unterlief, griffen die Gäste entschlossen zu. Ireland spielte den abgefangenen Ball weiter zu Bent, der sich im Strafraum von „Blues“-Keeper Cech nicht stoppen ließ. Chelsea fiel nach der 1:3-Pleite hinter Arsenal zurück (1:0 gegen die Queens Park Rangers) und musste Liverpool (3:1 gegen Newcastle) auf Augenhöhe heranrücken lassen.

André Schulin