Kantersieg der "Gunners", Pokal für die "Reds"

Während die restliche Premier-League-Konkurrenz sich dem Punktkampf widmete, klinkte sich der FC Liverpool aus, um einen Pokal zu gewinnen. Im Carling Cup-Finale gegen Zweitligist Cardiff City mussten die "Reds" allerdings bis ins Elfmeterschießen gehen.

Der FC Liverpool hatte Besseres zu tun, als am Wochenende des 26. Spieltags das avisierte Punktspiel gegen den FC Everton auszutragen: Nachdem man im Januar Manchester City im Halbfinale des League-Cups (Carling Cup) ausgeschaltet hatte, trafen die „Reds“ im Endspiel auf den Zweitligisten Cardiff City. Der Außenseiter überraschte zunächst mit einem verblüffend einfach heraus gespielten Führungstreffer durch Mason (19.), der Liverpools Abwehr kein gutes Zeugnis ausstellte. Skrtel glich für den Favoriten aus, nachdem ein Kopfball durch Suarez vom Pfosten zurückgeworfen wurde, der Slowake den Abpraller jedoch aus kurzer Distanz über die Linie brachte (60.). Wer glaubte, die „Reds“ würden nun ihr größeres Potenzial in die Waagschale werfen, musste sich die Augen reiben: Cardiff hatte die besseren Möglichkeiten, in der regulären Spielzeit den Sack zuzumachen. Es gelang den Walisern jedoch nicht, ihre Chancen umzusetzen und so mussten sie zum fünften Mal in diesem Wettbewerb in eine Verlängerung gehen. Kuyts fulminanter 2:1-Führungstreffer (108.) schien dann die Wende einzuläuten, doch der imponierende Zweitligist gab sich nicht geschlagen. Nach einer Ecke bekam Liverpool den Ball nicht weg und Turner stocherte den Ball gedankenschnell zum 2:2-Ausgleich ins Netz (118.). Das Elfmeterschießen verlief ähnlich dramatisch wie das Spiel. Fehlversuchen der „Reds“ (Gerrard/Adam) steuerten die „Bluebirds“ vergebene Schüsse durch Miller und Gestede bei. Die Last des Treffenmüssens lag schließlich auf Anthony Gerrard, einem Cousin des Liverpooler Kapitäns Steven Gerrard. Gleich seinem prominenteren Verwandten, der an Cardiffs Keeper Heaton scheiterte, brachte er das Leder auch nicht im Kasten unter (links vorbei) - und Liverpool war nach sechs titellosen Jahren um eine Trophäe reicher.

Das spektakulärste Spiel des Premier League-Alltags war das Londoner Derby FC Arsenal gegen Tottenham Hotspur. Nach einem 0:2-Rückstand kamen die „Gunners“ mächtig auf, glichen noch vor der Pause aus und gewannen mit den in der zweiten Halbzeit nachgelegten Treffern von Rosicky (51.) und Walcott (65./68.) sensationell mit 5:2. Ein für Tottenham ärgerlicher Verlauf, trotz des immer noch deutlichen 7-Punkte-Vorsprungs gegenüber Arsenal. Unerwartet kam zudem der Punktgewinn der Wolverhampton Wanderers im Auswärtsspiel bei Newcastle United. Die „Wolves“, denen das 2:2-Remis den Sprung von Rang 18 auf 16 in der Tabelle einbrachte, lagen bereits 0:2 hinten. Der Ex-Freiburger Cisse (6.) und Gutierrez (18.) legten die viel versprechende Führung der „Magpies“ vor. Ein Kopfballtreffer von Jarvis (50.) und Doyles aus 17 Metern wunderbar ins rechte Eck gezirkelter Schuss (66.) bescherten den Gästen das 2:2-Remis.

André Schulin