Titelrennen wieder offen

An seiner Leistung lag es nicht, dass ManUnited nur remis spielte: Danny Welbeck
Wolverhamptons Abstieg war keine Überraschung. Dass Manchester City jedoch aus eigener Kraft noch Meister werden könnte schon. "Keine Frage, das könnte uns teuer zu stehen kommen", räumte Sir Alex Ferguson ein, dass ManUniteds Remis gegen Everton mehr Spannung in das Titelrennen brachte, als ihm lieb war.

Die Wolverhampton Wanderers waren schon zu weit abgeschlagen, als dass noch ernsthaft mit ihrem Klassenerhalt zu rechnen gewesen wäre. Ihre 0:2-Heimniederlage gegen Manchester City sorgte jedoch nicht nur für Klarheit in der Abstiegsfrage der „Wolves“, sie stieß zugleich die Tür im Meisterschaftsrennen sperrangelweit auf. Wenige Stunden vor Anpfiff der Partie hatte nämlich Tabellenführer Manchester United die Steilvorlage für seine „noisy neighbours“ geliefert: Auf eigenem Platz kamen die „Red Devils“ gegen den FC Everton nicht über eine Punkteteilung hinaus. 4:4 hieß es nach 90 denkwürdigen Minuten im Old Trafford. Jelavic, der zuvor schon eine gute Schusschance hatte (De Gea hielt), brachte die couragiert spielenden „Toffees“ aus spitzem Winkel per Kopf in Führung (33.), die Rooney, ebenfalls mit einem Kopfball, vor der Pause egalisierte (41.). Welbeck (57.) und der klasse heraus gespielte Treffer von Nani (60.) schienen die Gastgeber entscheidend nach vorn zu bringen, doch Fellainis Volleytreffer zum 2:3 verschaffte den Gästen wieder Hoffnung (67.). Manchester legte aber erneut eine Zweitore-Führung hin, als Rooney nach tollem Doppelpass mit Welbeck auf 4:2 erhöhte (69.). Evra hätte anschließend sogar das 5:2 machen können, setzte einen Kopfball jedoch nur gegen den Pfosten. Es war Everton hoch anzurechnen, dass man nicht nur auf Schadensbegrenzung aus war - und der Offensivmut wurde belohnt. Zwei Vorstöße in Manchesters Strafraum endeten als Volltreffer. Zunächst feierte Jelavic sein zweites Tor dieser Partie (83.), dann stellte Pienaar nach guter Kombination den 4:4-Endstand her (85.).

Damit waren alle Vorzeichen für ein Finale am nächsten Spieltag gegeben, mit Manchester United als Gast beim drei Zähler zurückliegenden Rivalen Manchester City. Das bessere Torverhältnis würde den „Citizens“ im Erfolgsfall zwei Spieltage vor Schluss zur Tabellenführung verhelfen.

Auf gutem Weg, nach mehreren schlechten Jahren wieder in der Spitze zurück zu kehren, erwies sich Newcastle United. Dank eines 3:0-Sieges gegen Stoke City - Cabaye (14./57.) und Cisse (18.) trafen - verdrängten die „Magpies“ Tottenham Hotspur (0:1 bei den Queens Park Rangers) vom vierten Platz. Beide Teams hielten allerdings noch ein Nachholspiel in Hinterhand. Das galt auch für den FC Liverpool, dessen Punktspielserie um einen weiteren Tiefschlag aufgestockt wurde. Hochkarätige Chancen noch in den ersten 45 Minuten durch Kuyt und Suarez ließ man aus. In der zweiten Hälfte trafen die „Reds“ dann nur das Torgebälk der Gäste von West Bromwich Albion (Henderson gegen die Querlatte/Kuyt gegen den rechten Pfosten). Ein Abspielfehler Johnsons machte die Pleite des überlegenen Teams perfekt: Odemwingie konnte frei auf Liverpools Keeper Reina zusteuern und nutzte die Chance mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck (75.).

André Schulin

Premier League
- 35. Spieltag

Samstag, 21.04.2012
1:014'
2:018'
3:057'
St. James Park (Newcastle) · Zuschauer: 52200 · Schiedsrichter: Andre Marriner
2:049'
Ewood Park (Blackburn) · Zuschauer: 23200 · Schiedsrichter: Kevin Friend
1:114'
Reebok Stadium (Bolton) · Zuschauer: 25400 · Schiedsrichter: Phillip Dowd
0:157'
2:189'
Craven Cottage (London) · Zuschauer: 25700 · Schiedsrichter: Lee Mason
1:024'
Loftus Road (London) · Zuschauer: 18000 · Schiedsrichter: Mark Clattenburg ( Seaham )
Sonntag, 22.04.2012
0:133'
1:141'
2:157'
3:160'
3:267'
4:269'
4:383'
4:485'
Old Trafford (Manchester) · Zuschauer: 75500 · Schiedsrichter: Michael Jones
Anfield Road (Liverpool) · Zuschauer: 43700 · Schiedsrichter: Neil Neil Swarbrick
0:127'
0:274'
Molineux Stadium (Wolverhampton) · Zuschauer: 24600 · Schiedsrichter: Lee Probert ( Bristol )

Ich bin aufgesprungen und habe mir selbst die Hand geschüttelt.

— HSV-Präsident Dr. Peter Krohn nach dem ersten Tor von Kevin Keegan, dessen Sensations-Transfer er ermöglicht hatte.