Fortuna im Glück

Paderborn und Union remisierten, während Kickers Emden auf eigenem Platz ein Inferno erlebte. Nur Fortuna Düsseldorf kam zu drei Punkten und konnte mit einem späten Sieg in München Platz drei zementieren. Düstere Mienen dagegen in Jena, Burghausen und vor allem Aalen, das in Wuppertal auseinander fiel und erstmals auf einem Abstiegsplatz landete.

Das Topspiel der Woche stieg in Ostfriesland, wo sich der Vierte Kickers Emden eigentlich seines neuen Verfolgers entledigen wollte. Statt dessen aber gab es die bitterste Pleite der Saison: Noch in der ersten halben Stunde brachte Thomas Rathgeber Unterhaching mit einem lupenreinen Hattrick mit 3:0 in Front (3./15./29.), ehe Zillner mit dem 4:0 (80.) Emdens Schmach noch erhöhte. Erstmals seit Spieltag Nummer eins fielen die Kickers, die noch immer jedoch ein Nachholspiel offen hatten, damit aus den ersten vier Plätzen heraus und verloren endgültig auch Trainer Stefan Emmerling, der zur neuen Saison seinen Hut nehmen sollte. Unterhaching dagegen durfte nach dem zweiten Kantersieg in Folge nun mehr denn je vom Aufstieg träumen. Nicht viel hätte gefehlt, und der Rückstand auf Rang drei hätte gar nur noch einen einzigen Zähler ausgemacht. Als zwei Minuten vor Schluss aber Sebastian Heidinger einen 1:0-Sieg für Düsseldorf herausschoss (bei Bayern II), war der Sieger des Spieltags schließlich doch die Fortuna, weil sie als einzige der oberen Vier zu drei Punkten kam. Sowohl Paderborn (bei Kickers Offenbach) als auch überraschend Union Berlin nämlich (gegen Werder Bremen II) kamen über ein 0:0 nicht hinaus, was nicht zuletzt für den Abstiegskampf Folgen hatte.

So tat dem Tabellenführer der Punktverlust nicht weh, wohl aber Jena und Aalen, die mit ansehen mussten, wie Werders U23 zum ersten Mal seit Ende September wieder Licht sah und die Abstiegsränge verließ. Bremens 18. Rang nahm nun der VfR ein. Das Team von Petrik Sander hatte sich ob seiner vielen Nachholspiele lange recht sicher gefühlt, kassierte von seinen inzwischen vier Pleiten hintereinander dieses Mal aber die schlimmste und erreichte im doppelten Sinn seinen Tiefpunkt: Mit einem 0:5 in Wuppertal sackte Aalen zum ersten Mal überhaupt unter den Strich. Gar einen kleinen Eklat gab es unterdessen in Burghausen, wo Trainer Güttler wegen Zuspätkommens zur Pressekonferenz öffentlich vom Geschäftsführer gemaßregelt wurde. Zuvor verlor Wacker daheim gegen Braunschweig (0:2) und steckte ebenso wie Regensburg (0:1 in Aue) weiter tief im Schlamassel. Das Sorgenkind der Liga bleibt aber trotzdem Carl Zeiss Jena. Im zweiten Spiel unter der Leitung von Marc Fascher verloren die Thüringer mit 0:2 in Dresden und drohten nach nun zehn Partien ohne Sieg direkt von der Zweiten bis in die Regionalliga durchgereicht zu werden.

Maik Großmann