Tristesse in Degerloch

Mit den Blauen noch nicht in der neuen Liga angekommen:
<br>Stefan Minkwitz, Trainer der Stuttgarter Kickers
Auch im vierten Spiel der Saison trafen die Kickers nicht ins Tor und kauerten nach wie vor punktlos am Tabellenende, wogegen dem Wuppertaler SV ein Befreiungsschlag gelang. Den höchsten Sieg der Runde feierte Union Berlin, den bedeutendsten die Münchener Reserve. Da Emden diesmal nur einen Zähler holte, entstand ein Sandwich aus Bayern und Ostfriesen.

Drei Mannschaften hatten in vier Partien noch keinmal verloren, darunter die SpVgg Unterhaching, die gar erst ein einziges Gegentor vorzuweisen hatte und mit dem 0:0 in Düsseldorf sanft auf Platz drei geschoben wurde. Die Fortuna indes ereilte nach zwei Auswärtssiegen in Folge nun erneut ihr altes Heimproblem; schon im letzten Jahr war der mögliche Aufstieg vor allem zu Hause verspielt worden. Neben Haching ungeschlagen blieben Bayern München und die Kickers aus Emden. Die Ostfriesen hatten nach ihrem Traumstart nun die schwierige Auswärtshürde Jena zu nehmen und wären beinahe dort auch zu Fall gekommen. Fast die komplette Spielzeit diktierte Carl-Zeiss die Begegnung, konnte einzig durch Hähnge (67.) aber einen Torerfolg verbuchen. Ein spätes Erwachen genügte Emden somit noch zum Punktgewinn, den Markus Unger nur vier Minuten später mit dem 1:1 sicherstellte. Die Tabellenführung wurde das Emmerling-Team damit los, und zwar an den FC Bayern München, der beim Altmeister Braunschweig eine technisch reife Leistung zeigte und vor 16.000 Zuschauern mit 1:0 gewann. Mehmet Ekici erzielte das einzige Tor (66.).

Der klarste Sieg der Runde und damit der Anschluss an die Spitzengruppe gelang Union Berlin. Ein desolates Wacker Burghausen, das schon die letzten beiden Spiele klar verloren hatte, beherrschten die Eisernen ohne jede Mühe und siegten am Ende angemessen deutlich mit 4:0. Mann des Tages war Nico Patschinski, der alle halbe Stunde ins Tor traf (30./61./90.) und damit einen lupenunreinen Hattrick erzielte. Auch Rot-Weiß Erfurt (2:0 in Aalen) und Dynamo Dresden (1:0 gegen Stuttgart) stellten Kontakt zu den vorderen Plätzen her, ebenso wie Paderborn, vermeintlicher Topfavorit auf den Aufstieg, seine Vorwochenblamage aus den Beinen schütteln konnte und Jahn Regensburg dank eines Damjanovic-Doppelpacks (10./76.) mit 3:2 bezwang.

Im Keller der Tabelle gab es wenig Erhellendes. Einzig Wuppertal schaffte gegen Offenbach (2:1) den ersten Saisonsieg und befreite sich damit aus dem Abstiegsbereich. Erneut auf der Strecke blieben dafür Absteiger Aue und vor allem die Stuttgarter Kickers. Die Sachsen, denen am selben Abend Bremens Profis im Pokal zugelost wurden, gingen bei Werders Amateuren zunächst sogar in Führung (43.) und glichen auch später noch zum 2:2 aus (58.). Kurz vor Schluss aber schnürte Max Kruse noch einen Doppelpack (82./89.) zum 4:2 für die Hanseaten. Während Erzgebirge als Vorletzter zumindest auf einen Zähler kam, stand bei den Stuttgarter Kickers noch immer eine Doppelnull - kein Punkt und kein eigenes Tor, nachdem auch Sandhausen aus Degerloch alle Zähler mitnehmen konnte. Den einzigen Treffer markierte Göttlicher bereits in Minute neun, ehe Grgic für die Gäste noch einen Elfmeter verschoss (54.). Stuttgarts Vaccaro flog obendrein vom Platz (Rot, 81.).

Maik Großmann

3. Liga
- 4. Spieltag

Freitag, 22.08.2008
3:077'
Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (Berlin) · Zuschauer: 5612 · Schiedsrichter: Thomas Frank
Samstag, 23.08.2008
Scholz-Arena (Aalen) · Zuschauer: 3314 · Schiedsrichter: Robert Kempter
1:067'
1:171'
Ernst-Abbe-Sportfeld (Jena) · Zuschauer: 5572 · Schiedsrichter: Florian Steinberg
0:166'
Stadion an der Hamburger Straße (Braunschweig) · Zuschauer: 16300 · Schiedsrichter: Marc Seemann
1:058'
Glücksgas-Stadion (Dresden) · Zuschauer: 9166 · Schiedsrichter: Stefan Schempershauwe
1:035'
2:177'
Stadion am Zoo (Wuppertal) · Zuschauer: 3879 · Schiedsrichter: Tino Wenkel
1:170'
Benteler-Arena (Paderborn) · Zuschauer: 4483 · Schiedsrichter: Thomas Gorniak
Sonntag, 24.08.2008
0:122'
1:143'
2:156'
2:258'
3:282'
4:289'
Weserstadion - Platz 11 (Bremen) · Zuschauer: 800 · Schiedsrichter: Thorsten Schriever
Gazi-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 3230 · Schiedsrichter: Christian Leicher

Ich hasse es, zu verlieren und wir haben jetzt sechsmal in Serie verloren. Das macht keinen Spaß.

— Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt nach dem Vereins-Negativrekord von sechs Niederlagen in Folge. Bremen stieg am Saisonende ab.