Fortuna abgewatscht

Nur 14 Treffer waren in der 12. Runde zu besichtigen - vier davon gingen auf das Konto des Paderborners Saglik. Mit knappen Siegen hängten der 1. FC Köln und Union Berlin ihre Verfolger an der Tabellenspitze ab. Unten hingegen verdichtete sich das Feld.

Ein guter Spieltag für die drei Kellerkinder. Bochums Coach Peter Neururer deklarierte das torlose Remis des VfL gegen Kaiserslautern nach zuvor vier Niederlagen zum Teilerfolg: „Wir haben heute zwar nur einen kleinen Schritt gemacht, aber zu Null gespielt und uns klare Chancen herausgespielt“. Relegationsplatz 16 blieb damit erhalten, sowie die direkte Schlagdistanz zu den nächsten fünf Rängen. Noch besser lief es für die auf den direkten Abstiegsrängen positionierten Klubs aus Dresden und Ingolstadt. Dynamo machte durch seinen 1:0-Erfolg über Cottbus erneut Boden gut; Potés Kopfballtreffer aus der 72. Minute entschied das spannende Match, das durch Schiedsrichter Brych zweimal wegen Pyrotechnik-Einsatz im Gästeblock unterbrochen werden musste. Tabellenschlusslicht FC Ingolstadt verblüffte mit seinem zweiten Auswärtssieg in Folge, den Ralph Hasenhüttls Team bei der drittplatzierten SpVgg Greuther Fürth zustande brachte. „Heute hat mein Team 120 Kilometer abgespult, neun mehr als im vergangenen Spiel“, lobte der neue Übungsleiter der „Schanzer“ seine Elf, für die Hartmann den Siegtreffer bereits in der 9. Minute markierte.

Fürths Niederlage, aber auch die Punkteteilungen Lauterns und St. Paulis (0:0 gegen Sandhausen) erlaubten es den beiden Erstplazierten, sich vorerst außer Reichweite der Verfolger zu begeben. Spitzenreiter 1. FC Köln sicherte sich drei nicht unverdiente Punkte im Gastspiel bei Arminia Bielefeld, weil Peszko in der 80. Minute nach Lehmanns gutem Zuspiel ohne Probleme das einzige Tor der Partie erzielen konnte. Ein einziger Treffer reichte auch, um das Ost-Derby Union Berlin vs. Erzgebirge Aue zu entscheiden. Unions Kapitän Mattuschka netzte per 20-Meter-Freistoß ein (62.). „Standards gehören zum Fußball dazu und sind eine Qualität unserer Mannschaft“, behauptete „Eisernen“-Coach Uwe Neuhaus; die Berliner blieben dank des Erfolges in ihrem 250. Zweitligaspiel nach Punkten auf Augenhöhe mit den Kölnern. Eine Kategorie für sich allein stellte an diesem ansonsten torarmen Spieltag Paderborns Offensivkraft Mahir Saglik dar: Beim Gastspiel in Düsseldorf traf der Türke vier Mal ins Tor der Fortuna, die sich letztlich mit einer beschämenden 1:6-Klatsche abfinden musste. Der Erfolg verschaffte dem SCP fast so viel tabellarischen Raumgewinn (von Rang 11 auf 6), wie er Tore erzielte.

André Schulin