Stöger "wirklich zufrieden"

Köln und Union Berlin schwangen sich zu den engsten SpVgg-Verfolgern auf, Sandhausen feierte seinen ersten Saisonsieg und der VfL Bochum ein bemerkenswertes Comeback.

Dem SV Sandhausen glückte der einzige Auswärtssieg des 6. Spieltags - für das Team von Trainer Alois Schwartz drei enorm wichtige Zähler, die zudem verdient waren. „Wir haben die Löwen zu Fehlern gezwungen, ließen sie nicht ins Spiel kommen …“, resümierte Schwarz den 2:0-Erfolg, der seinem Pendant, 1860-Coach Alexander Schmidt, den Job kostete. Mit sechs Zählern stellte man den Anschluss ans Mittelfeld her. Wenige Tage zuvor hatten sich auch die Lauterer von ihrem Übungsleiter getrennt: Anstelle Franco Fodas saß Oliver Schäfer, zuvor Fitnesstrainer der ‚Roten Teufel’ im Heimspiel gegen Cottbus erstmals auf der Trainerbank. Dem Neuen fuhr bereits früh der Schreck in die Glieder, da man wegen des Platzverweises für Dick (7., Rote Karte) personell geschwächt wurde. Die Gastgeber glichen das Handikap mit Kampfgeist aus; am Ende der intensiven Partie stand ein gerechtes 2:2-Unentschieden.

An der Spitze wiederholte sich der Vorgang des vorigen Spieltages: Tabellenführer Greuther Fürth musste sich mit einer Punkteteilung begnügen (1:1 beim FSV Frankfurt), wahrte aber dennoch einen soliden Vorsprung, da die nächsten Verfolger sieglos blieben. Die aufstiegsrelevanten Ränge zwei und drei wurden nun von Union Berlin (3:2 gegen St. Pauli) und dem 1. FC Köln belegt. Die Geißbockelf fertigte Erzgebirge Aue überraschend deutlich und souverän mit 4:1 ab, was selbst dem sonst kritischen Trainer Peter Stöger ein uneingeschränktes „Heute bin ich wirklich zufrieden“-Statement entlockte. Drei Mannschaften machten in dieser Runde ihre Fans damit glücklich, nach einem Halbzeitrückstand das Spiel noch komplett zu drehen: Union Berlin, Arminia Bielefeld (nach 1:2 noch 4:2 gegen Düsseldorf) und der VfL Bochum. VfL-Coach Peter Neururer, der den Abpfiff wegen eines Verweises durch den Schiedsrichter auf der Tribüne miterlebte, erklärte: „Das Ergebnis zur Halbzeitpause war deprimierend“. Die Gäste vom SC Paderborn waren durch ten Voorde (44., Elfmeter) und Bertels (45.) unmittelbar vor der Pause mit 2:0 in Führung gegangen. Aydins früher Anschlusstreffer (1:2) hielt jedoch die Moral der Bochumer hoch, deren Aufbäumen durch drei weitere Treffer belohnt wurde. „Die Bochumer haben eine tolle Moral gezeigt. Der Sieg geht völlig in Ordnung“, erkannte der enttäuschte Gästecoach André Breitenreiter neidlos an.

André Schulin