Meistersekt wird schon gekühlt

Chelsea kam dem Titelgewinn wieder einen großen Schritt näher. Die Gunners nutzten einen Ausrutscher der Red Devils, um sich wieder auf Platz zwei zu schieben. Die Lokalrivalen Everton und Liverpool kämpfen um den vierten Platz in der Königsklasse. Im Tabellenkeller setzte West Bromwich seine Erfolgsserie fort. Fulham gelang der Anschluss ans untere Mittelfeld.

Nur noch drei Siege trennten Spitzenreiter FC Chelsea vom sicheren Titelgewinn in der Premier League. Nach dem klaren 3:1 beim akut abstiegsgefährdeten FC Southampton betrug der Vorsprung an der Tabellenspitze schon 13 Zähler. Bester Spieler auf dem Platz war Gudjohnson, der zwei Treffer zum Sieg der Blues beisteuerte. Noch vor der Pause erhöhte der Isländer die Führung von Lampard (22.) vorentscheidend auf 2:0 (39.). Den harmlosen Gastgebern gelang zwar in der Schlussphase der Anschlusstreffer durch Philips, doch mit einem fantastischen Spielzug beendete schließlich Gudjohnson (83.) alle Hoffnungen der Saints auf einen überraschenden Punktgewinn.

Im Kampf um die direkte Champions League-Qualifikation kam Manchester United im Heimspiel gegen die Blackburn Rovers nicht über ein torloses Remis hinaus. Diesen Patzer der Red Devils nutzte der FC Arsenal gnadenlos aus. Mit 4:1 fegten die Gunners Abstiegskandidat Norwich City aus dem heimischen Highbury. Maßgeblichen Anteil daran hatte ein Hattrick von Thierry Henry. Mit einem Doppelschlag eröffnete der Franzose bereits in der Anfangsphase den Torreigen (19. und 22.). Den bemitleidenswerten Gästen gelang zwar nach einer halben Stunde durch Huckerby der glückliche Anschlusstreffer, doch Ljungberg (50.) und Henry (66.) sorgten nach dem Wechsel zeitig für klare Verhältnisse. Das Duell um den zweiten Platz spitzte sich dagegen zu.

Auch im Kampf um den vierten Champions League-Platz nahm die Dramatik zu. Nach nur vier Punkten aus den letzten sechs Spielen musste der FC Everton bei West Bromwich Albion eine bittere 0:1-Schlappe einstecken. Für das Tor des Tages zeichnete der Ungar Gera mit einem Kopfball verantwortlich (63.). Damit gewannen die Baggies drei ihrer letzten vier Partien und mauserten sich von einem sicheren Abstiegskandidaten zur Mannschaft der Stunde. Die Toffees verteidigten ihren vierten Platz gerade mal um einen Punkt vor Lokalrivale FC Liverpool, der mit einem 1:0 gegen die Bolton Wanderers einen unmittelbaren Verfolger im Kampf um das internationale Geschäft vorerst distanzierte. Der Kroate Igor Biscan markierte in der 86. Minutze den glücklichen und entscheidenden Treffer an der Anfield Road. Zuvor hatte Finnan zweimal auf der Linie eine Gäste-Führung verhindert.

Im Niemandsland der Tabelle lieferten sich UEFA-Pokal Halbfinalist Newcastle United und Aston Villa ein ungewöhnliches Spiel im St. James Park. Daran hatten vor allem die Gastgeber Schuld. Nach dem frühen 0:1 durch Angel (5.) tat sich allerdings lange Zeit nichts. Erst als Taylor mit einem absichtlichen Handspiel vom Platz musste (73.), wurde es richtig hektisch. Barry verwandelte den fälligen Strafstoß ganz nebenbei zur Vorentscheidung. Ein weiterer Elfmeter von Barry erhöhte schließlich auf 3:0, ehe das Drama seinen Lauf nahm: Die beiden Magpies Bowyer und Dyer gingen sich an die Gurgel und wurden vom Schiedsrichter wegen unsportlichem Verhalten mit der Roten Karte bestraft. Damit fielen beide auch für das anstehende FA-Cup Halbfinale gegen Manchester United aus. Der Verein reagierte mit drakonischen Geldstrafen auf die Entgleisungen.

Ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelang dem FC Fulham durch ein 3:1 gegen den ebenfalls keineswegs in sicheren Gefilden befindlichen FC Portsmouth. Nach drei Spielen ohne eigenen Treffer fanden die Gastgeber nur schleppend ins Spiel. Zur Pause lagen die Pompeys durch ein Tor von LuaLua (32.) mit 1:0 in Front. Dazu parierte Ashdown in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen Elfmeter von Malbranque. Erst in der zweiten Halbzeit legte Fulham zu und kam durch Cole in der 63. Minute zum Ausgleich. Das Spiel drehte sich aber erst mit dem Treffer des eingewechselten McBride in der Schlussphase (81.). Die Schlussminute nutzte schließlich Boa Morte, um nach einem kapitalen Fehler von Verteidiger Primus das entscheidende Tor zu markieren.

Kai Endres