Altach ergatterte die ersten Punkte

Ihm taten die Zuschauer leid: Austria-Coach Frenkie Schinkels
Der Aufsteiger SCR Altach konnte sich nach dem 4:1-Erfolg gegen Sturm Graz über die ersten Punkte in der österreichischen Bundesliga freuen. Es war gleichzeitig der einzige dreifache Punktgewinn dieser Runde, da neben der Spielabsage (heftige Regenfälle) in Graz, alle anderen Teams Remis spielten.

Der Aufwärtstrend der letzen Begegnungen setzte sich beim SCR Altach nahtlos fort. Aber dieses Mal wurde der Aufsteiger, der gegen Sturm Graz eine engagierte und sehr ansprechende Leistung abrief, auch mit Punkten belohnt. Bereits nach zehn Minuten erzielte Oliver Schnellrieder im Anschluss an einen Eckball das 1:0. Die Freude hatte jedoch nur kurz Bestand, da Adam Ledwon direkt nach dem Anstoß die Führung egalisieren konnte. Für die erneute Führung des Aufsteigers war Leonardo da Silva verantwortlich (40.), der zuvor bereits an der Latte scheiterte (30.). Spätestens im zweiten Durchgang drückte der Brasilianer, mit zwei weiteren Treffern (57., 73. Elfmeter), dem Spiel seinen Stempel auf. Altach verließ mit den ersten Punkten der Saison das Tabellenende, welches nun Franco Fodas junge Grazer Truppe übernahm.

Weiter auf den ersten Sieg wartete Austria Wien. Im Stadtderby gegen Rapid Wien kamen beide Mannschaften nicht über ein torloses Remis hinaus. Beiden Teams war im 278. Duell eine gewisse Unsicherheit anzusehen, was den Spielfluss erheblich beeinträchtigte. Die knapp 11.200 Zuschauer im Franz-Horr-Stadion sahen eine von Taktik geprägte und äußerst langweilige Partie, in der die Hausherren zumindest versuchten Fussball zu spielen. Austria-Coach Frenkie Schinkels brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: „Mir tun die Zuschauer leid. Für ein Derby war das viel zu wenig, ich bin schwer enttäuscht.“

Nach dem schweren Champions League-Qualifikationsspiel unter der Woche (1:0 gegen den FC Valencia) war dem RB Salzburg ein leichter Kräfteverschleiß anzumerken. Gegen ein furios startendes Team von Milan Djuricic hatten die Salzburger wenig entgegen zu setzen. Der SV Pasching ging nach einem Flankenball von Chiquinho durch einen Kopfballtreffer des besonders motivierten Ex-Salzburgers Christian Mayrleb verdient in Front. Bis zu Pause hätte Pasching durchaus höher führen können, aber Kabat und Mayrleb brachten das Leder kein weiteres Mal im Kasten von Timo Ochs unter. In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild. Die Mozartstädter wirkten jetzt wacher als zuvor und übernahmen zunehmend die Spielkontrolle. Den Ausgleichstreffer erzielte jedoch kein hochdotierter Spieler, sondern der ungarische Amateur Peter Orosz (in der 80. Minute eingewechselt) in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Glücklich, aber nicht unverdient.

Spieler vertragen kein Lob. Sie müssen täglich die Peitsche im Nacken fühlen.

— Max Merkel