Meister schon Vorletzter

Zweifach erfolgreich: Rade Djokic (Grazer AK)
Der amtierende Meister Austria Wien rutschte nach der 0:1-Pleite bei Sturm Graz auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Die Schinkels-Mannen warteten auch nach dem sechsten Saisonspiel weiter auf einen Dreier. Klassenprimus RB Salzburg schüttelte durch einen 2:0-Erfolg gegen den Dritten, SV Matterburg, erstmal die Verfolger ab, da auch Wacker Tirol nur zu einem Remis gegen Pasching kam. Für Rapid Wien setzte es gegen den Grazer AK derweil eine schmerzhafte 1:4-Packung.

Die Offensivabteilung von Austria Wien war in den ersten 45 Minuten kaum zu erkennen, so dass sich Sturm Graz ein Chancenplus erarbeiten konnte. Die beste Möglichkeit vergab Sarac in der 27. Minute. Nach toller Übersicht von Rabihou stand der Serbe völlig frei vor Keeper Safar, setzte das Leder aber unkonzentriert am Kasten vorbei. Ein Lattenkracher von Austrias Blanchard weckte den träumenden Meister (54.). In der Folgezeit entwickelte sich ein munteres Spielchen mit Torchancen auf beiden Seiten, aber den entscheidenden Treffer markierte Rabihou per Elfmeter (88.). Allerdings benötigte er zwei Versuche, da der Unparteiische Manfred Krassnitzer die erste Ausführung wiederholen ließ.

Mit einem insgesamt verdienten 2:0-Erfolg gegen den SV Mattersburg behauptete RB Salzburg die Tabellenspitze der österreichischen Bundesliga. Die Tore in einer einseitigen Partie, in der Mattersburg einfach zu lange brauchte, um gescheite Angriffsbemühungen zu inszenieren, erzielten Réne Aufhauser (51.) und Karel Pitak (79.). Die Trapatthäus-Mannen müssen jedoch, nach ersten Informationen, auf Goalgetter Alexander Zickler eine zeitlang verzichten. Der Stürmer wurde in der 41. Minute mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt.

Im Lager von Rapid Wien herrschte nach der blamablen 1:4-Pleite gegen den Grazer AK akute Krisenstimmung. Die Rapidler ließen fast alles vermissen, was man braucht, um ein Spiel zu gewinnen. Den ersten gelungen Konter verwertete Rade Djokic (16.) zur 1:0-Halbzeitführung für die Gäste. Philipp Schenk erhöhte nach schlechtem Abwehrverhalten zeitig auf 2:0 (54.). Rapids Euphorie durch den Anschlusstreffer von Mate Bilic (75.) verpuffte bereits eine Minute später, da Rade Djokic seinen zweiten Treffer auf der Gegenseite markierte. Den Schlusspunkt setzte Zlatko Junuzovic (89.). Die Aussage von Sportdirektor Peter Schöttel: "Nach dem schlechten Frühjahr haben wir gesagt, es muss vom Start weg gut laufen. Das ist speziell nach dem GAK-Spiel nicht der Fall, daher muss man einiges überdenken", deuteten auf einen baldigen Abschied von Coach Georg Zellhofer hin.

Bloß du sitzt in der Schiet, nicht wir!

— Felix Magath, HSV, zum Teamkollegen Dieter Schatzschneider.