Gladbachs Aktien stiegen

Besiegelte den 3:1-Auswärtssieg der Mainzer: Nikolce Noveski
Erleichterung bei den Klubs, die sich endgültig retteten, aber auch bei den Gladbachern, die ihre Chancen auf den Klassenerhalt erheblich verbesserten. Für Wolfsburg blieb die Lage angespannt, in Frankfurt wurde der Bogen gar überspannt und St. Pauli stieg ab. Mainz beseitigte die letzten Zweifel an seiner Europa League-Teilnahme.

Der vorletzte Spieltag blieb nicht ohne Überraschungen. St. Paulis 1:8-Debakel gegen den FC Bayern zählte jedoch nur aufgrund seiner Dimension dazu. Dass die in der Rückserie brutal abgestürzten Kiezkicker ausgerechnet gegen die Bayern aus ihrem Tief würden herausfinden können, stand nicht zu erwarten. Die Rückkehr in die 2. Liga wurde, nicht unerwartet, Fakt. Halbwegs verblüffen musste allerdings, dass der VfL Wolfsburg die Heimspielchance gegen Kaiserslautern trotz einer 1:0-Führung noch völlig versiebte. Anstatt sich aus dem bedrohten Eck zu entfernen, sah sich Felix Magath deshalb dazu genötigt, Stellung zu seiner Zukunft zu beziehen: „Selbstverständlich bleibe ich hier in Wolfsburg, egal in welcher Liga“. Man blieb zwar 15. der Tabelle, allerdings nur noch aufgrund der Tordifferenz. Als Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt verblieben den „Wölfen“ zwei Teams: Frankfurt und Mönchengladbach. Derweil die „Fohlen“ diese Tatsache nach dem 2:0-Sieg gegen Freiburg als Erfolg feierten, und tabellarisch die Vorzeichen auch zu ihren Gunsten verändert hatten (von Rang 17 auf 16), kippte die Stimmung bei den Hessen. Auf dem Platz tobten sich nach dem Spielabpfiff Randalierer aus, in Reihen der Vereinsführung wurde schon offen über ein Wiederaufstiegsszenario nachgedacht (Aufsichtsratchef Wilhelm Bender: „In der 2. Liga müssen wir ganz schnell am Aufstieg arbeiten“). Faktisch war in der Tat nicht zu bestreiten, dass nach der Heimpleite gegen Köln die Eintracht als heißester der drei verbliebenen Kandidaten anzusehen war, neben St. Pauli den direkten Weg in die Zweitklassigkeit zu nehmen.

Diejenigen, die noch rechtzeitig den Absprung schafften, taten ihrer Erleichterung kund. Kölns Interimscoach Volker Finke: „In erster Linie möchte ich unserem Ex-Trainer Frank Schaefer zu diesem Klassenerhalt gratulieren, denn er hat den Umschwung überhaupt erst eingeleitet“. Werder-Trainer Thomas Schaaf, der einen 2:0-Erfolg über den neuen Meister aus Dortmund feierte: „Wir sind froh, dass der Abstiegskampf jetzt erledigt ist“. Und Bruno Labbadia möchte die Begegnung mit dem Abstiegskampf nicht ausbauen: „Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte, aber so oft brauche ich das nicht mehr“. Einige Entscheidungen fielen in Sachen internationale Startplätze. Der FSV Mainz sicherte dank seines Auswärtserfolges auf Schalke Platz fünf gegenüber den Nürnbergern ab, derweil Hannover (1:2 in Stuttgart) die Hoffnung auf Rang drei aufgeben musste. Die Entscheidung um Rang zwei wurde vertagt. „Wir können jetzt unseren dritten Platz genießen, vielleicht geht es ja auch noch ein bisschen nach oben“, spekulierte Andries Jonker darauf, mit dem FCB sogar noch die direkte Champions League-Teilnahme zu verwirklichen. Leverkusen konnte sich nicht entscheidend absetzen (1:1 gegen den Hamburger SV). Doch Jupp Heynckes will als Vizemeister zu den Bayern wechseln: „Wir sind schon lange auf dem zweiten Tabellenplatz und werden das auch nach dem 34. Spieltag sein.“

André Schulin

Bundesliga
- 33. Spieltag

Samstag, 07.05.2011
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 48600 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:080'
2:082'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 49100 · Schiedsrichter: Michael Weiner
0:124'
0:290'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
2:064'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 40600 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:048'
1:152'
1:385'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 60300 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:155'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Tobias Welz ( Wiesbaden )
1:058'
2:061'
2:166'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 39000 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
1:125'
1:244'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Knut Kircher
0:110'
0:352'
0:454'
0:575'
1:578'
1:684'
1:786'
1:888'
Millerntor-Stadion (Hamburg - Sankt Pauli) · Zuschauer: 24500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn

Da ist Sol Campbell und er nutzt seine Stärke. Und seine Stärke: Seine Stärke.

— Kevin Keegan