Traumcomeback für SWP

Mit zwei müden Remis spielten Liverpool und Chelsea der Konkurrenz in die Karten. Manchesters Spiel stand noch aus, Arsenal gelang überzeugend der Anschluss. Ansonsten war es der Spieltag der Heimdebakel. Everton half Portsmouth aus dem Keller, Wigan pflückte Hull City aus den Wolken. Und die Black Cats wurden zum Opfer eines Rückkehrers.

Manchester City stand ohnehin zur Zeit in den Schlagzeilen. Erst die dramatische Qualifikation für den UEFA-Cup, dann der plötzliche Wechsel des Besitzers inklusive heftiger Spekulationen um Dimitar Berbatov und Robinho, der in einer Nacht-und-Nebel-Aktion tatsächlich noch verpflichtet werden konnte. Das Spiel beim FC Sunderland stand zunächst aber noch im Zeichen eines anderen Neuzugangs. Shaun Wright-Phillips war nach drei Jahren beim FC Chelsea zu den Skyblues zurückgekehrt und steuerte zum starken 3:0-Auswärtssieg direkt auch einen Doppelpack bei (50./58.), nachdem Ireland mit dem Pausensignal das 0:1 gelungen war. Mit der gleichen Deutlichkeit siegte der FC Portsmouth, für den die Saison nach Pleiten gegen Chelsea und ManU jetzt erst so richtig begann. Schon zur Pause lag Pompey beim FC Everton mit 2:0 vorn und hatte anschließend Glück, dass erst Aiyegbeni einen unberechtigten Strafstoß verschoss (47.) und die Heimelf einen weiteren Elfmeter dann nicht genehmigt bekam. Durch Johnson (40.) und zweimal Defoe (12./69.) hieß es dadurch am Ende gar 0:3, wodurch das alte Schlusslicht den vorherigen Zehnten in der Tabelle glatt überflügelte. Noch übler erging es Hull City, denn nach dem peinlichen Scheitern im Ligapokal gerieten die Tigers nun an ein hungriges Wigan Athletic, das bislang noch keinen einzigen Punkt ergattert hatte und nun im Stadion des so toll gestarteten Neulings explodierte. Ricketts per Eigentor (5.) sowie Valencia (13.), Heskey (68.) und zweimal Zaki (63./81.) erzielten die Treffer zum erbarmungslosen 0:5-Endstand.

Spannender verlief die Partie zwischen Middlesbrough und Aufsteiger Stoke, der nach einem hässlichen Foul schon früh Amdy Faye (Rot, 36.) verlor und mit dem folgenden Freistoß gleich in Rückstand geriet. Trotz Unterzahl kämpften sich die Gäste zurück, überstanden einen Elfmeter durch Downing (64.) und schafften per Eigentor tatsächlich den Ausgleich (71.), ehe Middlesbrough völlig entnervt schließlich doch noch das Siegtor gelang. Fünf Minuten vor Schluss traf Tuncay zum 2:1. West Hams Heimspiel gegen Blackburn war vielleicht das flotteste Spiel dieser Runde. Die Rovers, mit dem Ex-Hammer Paul Ince an der Linie, hielten trotz frühen 0:2-Rückstands nicht nur hervorragend mit, sondern vergaben durch Roberts auch noch einen Elfmeter zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich (49.). Erst mit zwei späten Kontern hübschte West Ham den Zittersieg dann noch zu einem 4:1-Heimerfolg auf. Wenig Aufregung gab es diesmal um die Top Four, von denen durch Manchesters Supercup-Spiel gegen St. Petersburg nur drei Klubs im Einsatz waren. Zumal sowohl Chelsea (1:1 gegen Tottenham) als auch der FC Liverpool (0:0 bei Aston Villa) nur zwei unspannende Remis ablieferten, trumpfte Arsenal als einzige Großmacht richtig auf und machte mit einem überzeugenden 3:0 über Newcastle seinen recht schwachen Saisonstart wieder vergessen. Zweimal van Persie (18./41.) und Denilson (59.) schossen die Gunners so bis auf einen Punkt an die Spitzenteams heran.

Maik Großmann