Big Four + 1

Erstes Saisontor im Trikot des Meisters:
<br>Dimitar Berbatov
Zum ersten Mal konnten alle Großen Vier ihre Spiele gewinnen und vereinten sich prompt zum gewohnten Quartett – mit einer Ausnahme: Hull City holte schon wieder drei Punkte und klemmte wie ein Fremdkörper weiter dazwischen. An einem ansonsten eher ereignisarmen Spieltag sorgten für den meisten Zündstoff einmal wieder die Spurs.

Chronisch glücklos war Tottenham bislang durch die Saison geschubst worden und überbot sich nun in seinem vermeintlichen Schicksalsspiel einmal mehr selbst. Gleich nach 16 Minuten erhielt das sieglose Schlusslicht bei Aufsteiger Stoke einen doppelten Tiefschlag: Bale sah einer Notbremse Rot, und Higginbotham verwandelte den fälligen Elfer zum 1:0 für die Potters. Ungeahnt bewiesen die Gäste danach noch einmal Moral, glichen durch ein (Abseits-)Tor von Bent sofort wieder aus (25.) und zeigten auch im Anschluss eine couragierte Partie. Stokes erneute Führung kurz nach der Pause steckten sie allerdings nicht wieder weg. Noch in der Nachspielzeit, die wegen etlicher Unterbrechungen stolze elf Minuten dauerte, kassierten die Spurs statt dessen einen weiteren Roten Karton (Dawson) und ertrugen auch noch einen zweiten Elfmeter, den Fuller (zweimal Pfosten) und im Nachschuss Delap (Latte) kurios vergaben. Übrig blieben somit Tottenhams sechste Pleite im achten Spiel und die minütlich erwartete Entlassung von Trainer Juande Ramos.

Für Stoke City wiederum war der Dreier pures Gold wert, da kein anderes Team aus der unteren Hälfte gewann. Der FC Fulham (gegen Sunderland) sowie auch Bolton (gegen Blackburn) kamen ebenso nur zu einem 0:0 wie weiter oben Aston Villa gegen Portsmouth. Im Montagsspiel schließlich drehte Newcastle trotz brutal früher Unterzahl (Rot Beye/12.) gegen ManCity einen 0:1-Rückstand, kassierte aber kurz vor Schluss noch durch Ireland das 2:2 (86.) und sackte somit nur noch weiter ab. Der übrige Spieltag gehörte diesmal den Big Four, die zum ersten Mal in dieser Saison geschlossen ihre Aufgaben lösten. Tabellenführer Chelsea langte am mächtigsten hin und überfuhr einen überforderten FC Middlesbrough auf dessen eigenem Platz mit 5:0. Spannender machten es Arsenal (3:1 nach 0:1 zur Pause) gegen Everton und wie beinahe üblich der FC Liverpool, der gegen Wigan bis in die Schlussphase mit 1:2 hinten lag und durch Riera (80.) und einen Seitfallzieher von Kuyt (85.) trotzdem noch gewann. Auch ManU hatte gegen West Brom lange Zeit Mühe, schlug mit seiner gewaltigen Offensive dann aber zu. Rooney (56.), Ronaldo (69.), Nani (90.) und zwischendurch Berbatov mit seinem ersten Ligator für die Red Devils (71.) erwirkten noch ein 4:0 und schossen den Meister damit endlich hinauf zu den anderen. Noch immer auf die Nerven ging den Big Four allerdings Hull City. Auch mit einer schwachen Leistung zwangen die Tigers West Ham United mit 1:0 in die Knie, holten im achten Spiel damit zum fünften Mal drei Punkte und konnten ihren dritten Rang so tatsächlich behaupten.

Maik Großmann

Premier League
- 8. Spieltag

Samstag, 18.10.2008
0:114'
0:353'
0:463'
BT Cellnet Riverside (Middlesbrough) · Zuschauer: 29200 · Schiedsrichter: Phillip Dowd
0:129'
1:137'
1:245'
2:280'
3:285'
Anfield Road (Liverpool) · Zuschauer: 43900 · Schiedsrichter: Alan Wiley
0:19'
1:148'
3:190'
Emirates Stadium (London) · Zuschauer: 60100 · Schiedsrichter: Peter Walton
1:056'
3:071'
4:090'
Old Trafford (Manchester) · Zuschauer: 75500 · Schiedsrichter: Mark Halsey
Sonntag, 19.10.2008
1:051'
Kingston Communications Stadium (Hull City) · Zuschauer: 24900 · Schiedsrichter: Christopher Foy
1:125'
Britannia Stadium (Stoke City) · Zuschauer: 27500 · Schiedsrichter: Lee Mason
Montag, 20.10.2008
0:114'
1:144'
2:163'
2:286'
St. James Park (Newcastle) · Zuschauer: 45900 · Schiedsrichter: Rob Styles

Thomforde für Helgoland.

— Sprechchor der Fans des FC St. Pauli.