Alles wieder offen

Eine Woche nach dem Debakel gegen die Reds holte ManU schon wieder keine Punkte, wogegen Liverpool auch Aston Villa aus dem Stadion schoss und jetzt nur noch einen Zähler hinter dem Meister zurücklag. Chelsea wiederum konnte – anders als die Gunners - die Gunst der Stunde nicht nutzen. Im Keller jubelten Pompey und Stoke.

In Folge sieben siegloser Spiele war der FC Portsmouth zuletzt auf einem Abstiegsplatz gelandet. Nun aber gelang die Befreiung, die vor allem Peter Crouch verantwortete, indem er einen frühen Rückstand gegen Everton (4.) mit einem Doppelpack noch in einem 2:1-Sieg umbog (22./75.). Noch wertvoller war der 1:0-Erfolg von Stoke City, weil er den Neuling erstens von Platz 18 befreite und zweitens gegen einen direkten Konkurrenten gelang. Ryan Shawcross erzielte sechs Minuten vor Abpfiff den entscheidenden Treffer. Gegner Middlesbrough setzte damit nach einem 1:1 im Heimspiel gegen Portsmouth direkt auch seine zweite Schlüsselpartie in den Sand. Hinter dem Team von Team Gareth Southgate rangierte nach wie vor nur West Bromwich Albion, das nur durch ein Eigentor (Daniel Shittu/82.) gegen Bolton überhaupt noch ein 1:1-Remis rettete und inzwischen seit acht Partien auf einen Befreiungsschlag wartete. Diesen schaffte auch Blackburn (1:1 gegen West Ham) nicht und wurde durch die Siege der Konkurrenz daher um zwei Positionen zurückgestuft. Nur die Pleite von Newcastle United bewahrte die Rovers vor noch Schlimmerem.

Die Magpies nämlich beugten sich in einem packenden Heimspiel dem FC Arsenal mit 1:3 und rutschten damit erstmals seit dem 14. Spieltag wieder unter den Strich. Nachdem Martins Mitte des ersten Durchgangs einen Strafstoß verballert hatte, fielen alle vier Treffer plötzlich innerhalb von zehn Minuten: Bendtners Führungstor für Arsenal (57.) glich Martins noch im Handumdrehen aus (58.); wenig später aber hatten Diaby (64.) und Nasri (67.), die Partie dann für die Gunners entschieden, die es in nur fünf Partien damit nun fertig brachten, ihren Rückstand von sieben Zählern auf Aston Villa in einen Drei-Punkte-Vorsprung zu verwandeln. Denn die Villans verloren schon wieder und bezogen beim FC Liverpool zugleich ihre höchste Pleite der bisherigen Saison. Für die erneut wie entfesselten Reds schossen Kuyt (8.) und Riera (33.) schon zeitig einen 2:0-Vorsprung heraus. Der Rest war dann Sache von Steven Gerrard, der noch zwei Elfmeter (39./65.) und einen Freistoß (50.) versenkte und aus einem Arbeitserfolg somit gar eine Feierstunde machte. Wie bedeutend der Kantersieg sein sollte, war den Reds bei Abpfiff bereits bekannt. Nicht nur der FC Chelsea (0:1 im Derby bei Tottenham) nämlich, sondern auch Manchester United holte am Samstag keine Punkte und musste daher tatenlos zusehen, wie der einst schon beträchtliche Vorsprung auf den Rivalen weiter einschmolz. Ihre glücklose Vorstellung beim FC Fulham bezahlten die Red Devils indes nicht nur mit einer 0:2-Niederlage, sondern auch mit beträchtlichem Personalschwund: Nach gerade 17 Minuten flog nach einem Handspiel zunächst Paul Scoles vom Platz (Rot), ehe es kurz vor dem Abpfiff dann auch Wayne Rooney erwischte. Er sah wegen angeblichen Ballwegschlagens Gelb-Rot (89.).

Maik Großmann