Gestatten: Arshavin

Plötzlich explodiert:
<br>Andrey Arshavin
Die Hektik im Keller erreichte in drei direkten Duellen einen weiteren Höhepunkt, und erneut schauten am Ende Hull City und die Magpies in die Röhre. Ganz oben wiederum bildete sich die Tabelle zurück: ManU marschierte, Chelsea versagte - und Liverpool und Arsenal zauberten sich gegenseitig weg.

Das historische „Quintuple“ konnte Manchester United seit dem Aus im FA-Cup zwar nicht mehr gewinnen. Dafür schien sich in der Liga aber das Zeitfenster, in denen die Red Devils einzufangen waren, mittlerweile wieder geschlossen zu haben. Ein braves 2:0 im Nachholspiel gegen Portsmouth genügte der Ferguson-Elf, um der Konkurrenz wieder zu entwischen. Bitter war dies besonders für Chelsea, das selbst soeben das Pokalfinale gebucht hatte, die Generalprobe gegen seinen Endspielgegner aber verpatzte. In einem auf beiden Seiten mittelprächtigen Spiel schafften die Blues gegen Everton nur ein 0:0 und hingen bei einer Partie Vorsprung damit wieder sechs Punkte hinter der Spitze zurück. Welch ein Kontrast dazu das Spiel an der Anfield Road: Bereits in der Champions League hatte Liverpool mit einem 4:4 beim FC Chelsea ein wahres Fabelspiel hingelegt. Das gleiche Ergebnis lieferten die Reds nun erneut, nur dass sie erstens mit dem Remis zufrieden sein durften und zweitens von einem einzigen Mann die Show gestohlen bekamen. Andrey Arshavin, im Winter nach langem Hickhack verpflichtet und bislang noch nicht sonderlich aufgefallen, war der überragende Mann des Abends und erzielte im vielleicht besten Spiel der ganzen Saison für den FC Arsenal alle vier Treffer. Einziger Wermutstropfen: Nachdem Arshavin noch in der 90. Minute das vermeintliche Siegtor geschossen hatte, glich Benayoun für die Red-Devils wahrhaftig noch aus (90.+ 3).

Da alle Topteams erst unter der Woche in den Spieltag einstiegen, gehörte das Wochenende allein dem Abstiegskampf. Der aber hatte es in sich: Gleich sechs noch gefährdete Teams standen sich direkt gegenüber, wobei das 2:0 des FC Portsmouth über Bolton noch die geringsten Auswirkungen hatte. Auch konnte ManCity mit seinem 4:2 über Schlusslicht West Brom wohl die letzten Zweifel, in welchen Ligen beide Teams nächstes Jahr spielen sollten, beseitigen. Ein wahres Schlüsselduell aber fand zwischen Stoke und den Blackburn Rovers statt, welches der Neuling durch ein Tor von Liam Lawrence (75.) mit 1:0 gewann und damit als Sprungbrett ins gesicherte Mittelfeld nutzte. Die Rovers unterdessen rutschten ebenso weiter ab wie das einst phänomenale Hull City. Die Tigers verloren nach ihrer Pleite beim FC Middlesbrough, der selbst wiederum nur remisierte (0:0 gegen Fulham), nun auch beim FC Sunderland (0:1) und waren bei nur einem Sieg aus den letzten 17 Spielen längst zu einem klassischen Abstiegskandidaten mutiert. Newcastle United schien nach dem 0:1 bei den Tottenham Hotspurs sogar kaum noch zu retten, zumal der erhoffte Zauber des Interimstrainers Alan Shearer bei nur einem Punkt aus drei Partien bislang ausgeblieben war.

Maik Großmann

Premier League
- 33. Spieltag

Samstag, 18.04.2009
1:011'
Villa Park (Birmingham) · Zuschauer: 39500 · Schiedsrichter: Rob Styles
Fratton Park (Portsmouth) · Zuschauer: 20200 · Schiedsrichter: Phillip Dowd
1:075'
Britannia Stadium (Stoke City) · Zuschauer: 27500 · Schiedsrichter: Howard Webb ( Rotherham )
Stadium of Light (Sunderland) · Zuschauer: 42900 · Schiedsrichter: Michael Dean ( Wirral )
Sonntag, 19.04.2009
1:024'
White Hart Lane (London) · Zuschauer: 35900 · Schiedsrichter: Mark Halsey
1:08'
2:020'
2:137'
2:253'
3:255'
4:290'
City of Manchester Stadium (Manchester) · Zuschauer: 40100 · Schiedsrichter: Michael Jones
Dienstag, 21.04.2009
0:136'
2:156'
2:267'
2:370'
3:490'
4:490'
Anfield Road (Liverpool) · Zuschauer: 44400 · Schiedsrichter: Howard Webb ( Rotherham )
Mittwoch, 22.04.2009
Mittwoch, 13.05.2009
1:028'
1:286'
JJB Stadium (Wigan) · Zuschauer: 21300 · Schiedsrichter: Rob Styles

Ja, immer wenn wir ein Länderspiel hatten, musste ich vorher in den streng bewachten Palast kommen und ihm Aufstellung und Taktik mitteilen. Und dann gab's auch Taschengeld von ihm, das sie gerade frisch im Palast unten gedruckt hatten. Die Scheine waren immer noch feucht, klebten zusammen und rochen nach Farbe. Aber ich konnte ohne Probleme damit bezahlen.

— Sepp Piontek über sein Verhältnis zum Diktator von Haiti, als er dort Nationaltrainer war