Aufsteiger unter sich

Vier Spieltage vor Saisonende meldeten Aachen und Bochum Vollzug: Der Aufstieg war gesichert. Cottbus untermauerte seine Anwartschaft auf Rang drei. Die in der Rückserie brutal abgerutschten Sechziger kamen den Abstiegsrängen bedrohlich nahe.

Eine angenehmere Niederlage dürfte Alemannia Aachen zuvor wohl kaum jemals widerfahren sein - denn nach der 0:2-Pleite gegen den VfL Bochum konnten sich alle am Spiel beteiligten Akteure gegenseitig zum Aufstieg gratulieren. Die Gäste übernahmen nach dem Erfolg zwar wieder die Tabellenführung, aber das tat der Stimmung am Tivoli keinen Abbruch. 36 Jahre nach ihrem Bundesligaabstieg sicherte sich die Alemannia zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte die sportliche Erstklassigkeit. Zwei schwarzgelbe Gallionsfiguren, Erik Meijer und Zweitliga-Rekordspieler Willi Landgraf (505 Spiele), kündigten angesichts ihres fortgeschrittenen Fußballeralters jedoch ihr Karriereende zum Saisonabschluss an. Während Bochum und Aachen das Saisonziel erreichten, verschaffte sich Cottbus eine hervorragende Ausgangslage, als Dritter nachzuziehen. Zwei Treffer Sergiu Radus brachten den Erfolg über Hansa Rostock in trockene Tücher und öffneten eine klaffende Sechs-Punkte-Lücke zu den Verfolgern aus Fürth und Karlsruhe.

Greuther Fürth scheiterte 0:1 in Saarbrücken und der Karlsruher SC, der mit den Offenbacher Kickers ebenfalls einen Abstiegskandidaten zum Gegner hatte, kam nicht über eine 1:1-Punkteteilung hinaus, die zudem erst recht spät (81., Dundee egalisierte Diabangs Führungstreffer aus der 9. Minute) gesichert werden konnte. In einer weiteren Begegnung zwischen einem Auf- und einem Abstiegsaspiranten trennten sich LR Ahlen und der SC Freiburg 0:0. Ein unbefriedigendes Resultat, das beider Hoffnungen auf ein Minimum schrumpfen ließ. Ahlens Rückstand zum rettenden 15. Platz, den die Saarbrücker von den Offenbacher Kickers zurückeroberten, erhöhte sich auf sechs Punkte. Erzgebirge Aue nutzte die Möglichkeit, sich mit einem Erfolg gegen die Münchener Löwen ins gesicherte Mittelfeld abzusetzen. Der verdiente 3:0-Heimsieg der Veilchen (zwei Treffer von Juskowiak) vergrößerte die Sorgen der Sechziger, die nur noch einen Zwei-Punkte-Puffer zu den Abstiegsrängen vorweisen konnten.

André Schulin