Inter setzte sich ab

Seine Buden brachten Chievo den ersten Dreier: Victor Obinna
Durch einen Sieg im Spitzenspiel gegen Palermo distanzierte Inter Mailand den nächsten Verfolger AS Rom auf vier Zähler. Im Tabellenkeller feierte Chievo Verona seinen ersten Dreier in der laufenden Saison.

Die Woche der Wahrheit schloss US Palermo mit einer weiteren Enttäuschung ab. Bereits unter der Woche setzte es im UEFA Cup bei Fenerbahçe İstanbul eine 0:3-Klatsche. Am Sonntag folgte dann ein 1:2 im Topspiel der Serie A gegen Tabellenführer Inter Mailand, das seinen Vorsprung an der Spitze damit auf vier Zähler ausbaute. Die Sizilianer waren im eigenen Stadio Barbera deutlicher unterlegen, als es das knappe Ergebnis ausdrückt. Die frühe Führung der überlegenen Nerazzurri (Ibrahimovic, 7.) glich Amauri praktisch mit dem Pausenpfiff aus. Das schmeichelhafte Remis hatte jedoch nur Bestand, bis Vieira die Dominanz der Gäste nach einer guten Stunde erneut im Ergebnis ausdrückte (61.). In der Schlussphase fiel den Rosanero kaum etwas ein. Die stabile Defensive der Gäste ließ lediglich noch einen Kopfball von Caracciolo zu, der fünf Minuten vor dem Ende an die Latte klatsche. Palermo fiel durch die zweite Niederlage in Folge auf den dritten Platz zurück.

In den Rang des ersten Verfolgers schwang sich AS Rom auf. Die Tormaschinerie der Giallorossi war auch von und bei Sampdoria Genua nicht zu stoppen. Angeführt von einem überragenden Francesco Totti eroberten die Römer das Stadio Ferraris mit 4:2. Die Gastgeber hatten nur auf das erste Tor von Totti (13.) eine prompte Antwort von Volpi parat (14.). In der Schlussphase der ersten Hälfte bauten Perrotta (33.) und Panucci (44.) eine entscheidende Distanz zum Gegner auf, die Totti mit seinem zweiten Treffer nach dem Wechsel noch vergrößerte (74.). Samp blieb im Bemühen um den Anschluss glücklos und gestaltete trotz des verwandelten Elfmeters von Flachi in der Nachspielzeit die zweite Pleite in Serie kaum erträglicher.

Das Duell zwischen Reggina Calcio und Livorno Calcio fand eigentlich auf Augenhöhe statt. Immerhin hatten die gastgebenden Kalabrier ihren kompletten 15-Punkte-Abzug aus dem Manipulationsskandal schon vor der Partie aufgeholt. Dennoch stehen sie auf dem letzten Platz, den sie auch nach dem 2:2 nicht verließen. Die Gäste aus der Toskana traten im ersten Durchgang wie eine Spitzenmannschaft auf und führten durch Galante (23.) und Lucarelli (27.) völlig verdient mit 2:0. Doch Reggina bewies Herz, glich nach dem Wechsel durch Bianchi (63.) und Leon (77.) aus und war nach der Roten Karte für Passoni (79./Livorno) einem Dreier in der Schlussphase sogar näher.

Den Aufwärtstrend des seit acht Spielen ungeschlagenen FC Empoli vermochte auch Cagliari Calcio nicht aufzuhalten. Ein Freistoß von Vannucchi sorgte bereits in der neunten Minute für die Entscheidung im Stadio Castellani. Catania Calcio zeigte sich vom 0:7-Debakel bei der Roma gut erholt, war aber auf die Mithilfe des FC Parma angewiesen, um den dritten Dreier aus den letzten vier Begegnungen einzufahren. Grella ließ mit seiner Gelb-Roten Karte (38.) das Pendel in Richtung des Aufsteigers ausschlagen. Spinesi (67./Elfmeter) und Caserta (84.) sorgten in Überzahl für die Entscheidung. Den deutlichsten Sprung in der oberen Tabellenhälfte verzeichnete jedoch Lazio Rom, das den weiterhin sieglosen Aufsteiger Ascoli Calcio nach hartem Fight mit 3:1 niederrang.

Seinen Weg ins gesicherte Mittelfeld setzte der FC Turin mit einem 2:1 bei Atalanta Bergamo fort, das ausgerechnet im Duell der Neulinge seine erste Heimniederlage einstecken musste. Ein Eigentor von Rivalta (78.) und Rosina (88.) brachten die Turiner auf die Siegerstraße, von der sie auch der späte Anschluss durch Loria (93.) nicht mehr wegführte. Derweil vermied der AC Mailand mit einem 1:0 über den FC Messina einen weiteren Rückschlag. Oldie Paolo Maldini nickte noch in der Anfangsphase zum Tor des Tages im San Siro ein (13.). Die insgesamt klar überlegenen Rossoneri ließen im weiteren Verlauf den nötigen Killerinstinkt vermissen, um den Sieg vorzeitig in trockene Tücher zu wickeln. Glück für Milan, dass die Sizilianer ihre Zurückhaltung kaum abschütteln konnten.

Doppelten Grund zur Freude hatte Chievo Verona nach dem 2:0 gegen Udinese Calcio. Victor Obinna verschaffte den Flying Donkeys mit seinem Doppelpack (31., 72./Elfmeter) den ersten Saisonsieg im 13. Versuch. Der lang ersehnte Erfolg war verbunden mit dem Sprung ans rettende Ufer. Das auswärtsschwache Team aus dem Friaul präsentierte sich im Stadio Bentegodi spielerisch ansprechend, ließ aber im Abschluss an der nötigen Kaltschnäuzigkeit fehlen.

In der Serie B kletterte Juventus Turin erstmals auf einen Aufstiegsplatz. Lange Zeit kam die Partie gegen US Lecce nicht in Fahrt, ehe Osvaldo die Gäste in Front brachte (64.). Das Gegentor weckte die Bianconeri auf. Valeri Bojinov wendete das Blatt gegen seinen Ex-Verein (66., 77.). Palladino (90.) und De Ceglie (96.) ließen den Erfolg in der Nachspielzeit um mindestens einen Treffer zu hoch ausfallen.
Kai Endres

Serie A
- 13. Spieltag

Samstag, 25.11.2006
1:031'
2:072'
Marc Antonio Bentegodi (Verona) · Zuschauer: 6000 · Schiedsrichter: Oberdan Pantana
Giuseppe Meazza (Mailand) · Zuschauer: 45000 · Schiedsrichter: Gabriele Gava
Sonntag, 26.11.2006
Carlo Castellani (Empoli) · Zuschauer: 4000 · Schiedsrichter: Luca Marelli
0:113'
1:232'
1:343'
1:474'
2:490'
Luigi Ferraris (Genua) · Zuschauer: 24500 · Schiedsrichter: Nicola Ayroldi
0:178'
Rivalta (ET)
0:288'
1:290'
Atleti Azzurri d'Italia (Bergamo) · Zuschauer: 20000 · Schiedsrichter: Paolo Dondarini
1:08'
1:115'
Mauri (ET)
2:125'
3:184'
Olympiastadion (Rom) · Zuschauer: 19000 · Schiedsrichter: Gianluca Paparesta
1:018'
1:138'
Artemio Franchi (Siena) · Zuschauer: 11000 · Schiedsrichter: Massimiliano Saccani
0:123'
0:227'
1:263'
Oreste Granillo (Reggina) · Zuschauer: 10000 · Schiedsrichter: Gianluca Paparesta
1:066'
2:084'
Angelo Massimino (Catania) · Zuschauer: 18000 · Schiedsrichter: Mauro Bergonzi
1:145'
1:261'
Renzo Barbera (Palermo) · Zuschauer: 35000 · Schiedsrichter: Roberto Rosetti ( Turin )

Wann's red'n wollen, müssen's Staubsaugervertreter werden. Ich brauche nur Fußballer.

— Ernst Happel, als Hansi Müller mit ihm reden wollte