Lazio festigte CL-Quali

b>Auch im siebten Spiel hintereinander war die Siegesserie von Lazio Rom nicht zu stoppen. Für die direkte CL-Quali schien Lokalrivale AS Rom allerdings noch weit entfernt. Ganz oben strebte Inter dem Titel schnurstracks entgegen, während weiter unten Siena und Cagliari wieder etwas mehr Luft zum Atmen blieb.

Die Mannschaft der Stunde war Lazio Rom, das mit dem siebten Sieg in Folge seine Ambitionen auf einen Qualifikationsrang für die Königsklasse nachdrücklich untermauerte. Die Entscheidung bei Udinese Calcio fiel kurz nach der Pause, als ein Doppelschlag von Mauri (50.) und Behrami (51.) den Biancocelesti einen komfortablen 3:0-Vorsprung einbrachte. Das Anschlusstor von Di Natale (58./Elfmeter) war lediglich der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, denn nur 120 Sekunden später stellte Rocchi den alten Abstand wieder her. Für Freunde der Statistik waren in der Schlussphase nur noch zwei Ereignisse von Belang: Der Platzverweis von D´Agostino (82./Udinese) sowie die Ergebniskosmetik von Iaquinta (90.+3).

Während Lazio von Dreier zu Dreier eilte, schleppte sich Lokalrivale AS Rom mit einem weiteren Remis der scheinbar sicheren Vize-Meisterschaft entgegen. Das 1:1 im Spitzenspiel gegen den AC Mailand waren die ersten Punktverluste der Roma vor heimischer Kulisse seit 25. Oktober des letzten Jahres. Fast hätte Milan das direkte Duell der beiden CL-Viertelfinalisten mit einem starken Schlussspurt noch für sich entschieden. Doch mehr als der Ausgleich von Gilardino (62.) war für die Rossoneri nicht drin. Die Römer verschenkten die volle Punktzahl im ersten Durchgang. Dem frühen 1:0 von Mexes (4.) folgte allerdings kein weiteres Ausrufezeichen.

Immer ungefährdeter gestaltete sich der Zieleinlauf von Tabellenführer Inter Mailand. Mit dem 2:0 über den Vorletzten FC Parma wuchs der Vorsprung der Nerazzurri auf stolze 20 Zähler an. Die Klarheit des Resultats täuscht zumindest in Ansätzen über den wahren Spielverlauf hinweg. Inter kam nach der Länderspielpause nur mühsam in Tritt und erst in der zweiten Hälfe durch Maxwell (55.) und Crespo (70.) auf die Siegerstraße. Die Schinkenstädter präsentierten sich im San Siro durchaus wehrhaft, wenngleich im Abschluss gewohnt fehlerhaft bis unglücklich.

Ein doppelter Doppelschlag von Pozzi (44., 74.) und Saudati (52./Elfmeter, 71.) führte den FC Empoli wieder an die nahrhaften Töpfe der Champions League-Qualifikation heran. Schlusslicht Ascoli Calcio hegte nur nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Soncin (50.) kurzfristig die Hoffnung auf einen zählbaren Erfolg im Stadio Castellani. Mit drei weiteren Gegentreffern und der Roten Karte für Delvecchio verlief das Spiel für die Gäste alles andere als wunschgemäß.

Im unteren Mittelfeld setzte sich die Talfahrt von Catania Calcio mit einem 1:4 bei Livorno Calcio fort. Seit mittlerweile zwölf Partien warten die Sizilianer nun schon auf einen Sieg. Und selbst die Führung im Stadio Picchi durch Sottil (14.) bot nur kurzfristig Anlass zur Hoffnung. Auf Seiten der Gastgeber gab just an diesem Spieltag Nando Orsi seinen Einstand auf der Trainerbank, den ihm sein neuer Schützling Lucarelli mit einem Dreierpack versüßte (20., 83./Elfmeter, 90.+2). Fiore steuert mit dem Pausenpfiff den vierten Treffer bei.

Den Abstiegskampf vorerst verlassen durften Cagliari Calcio und der AC Siena. Biondini (12.) sowie Budel (24.) ließen die Sarden im Kellerduell gegen Messina Calcio obsiegen. Der Rückstand der Sizilianer zum rettenden Ufer blieb jedoch unverändert bei einem Punkt, da Reggina Calcio beim 0:1 gegen Siena zu Hause patzte. In der Nacht vor dem Spiel war Sienas Präsident Paolo De Luca nach langer Krankheit gestorben. So begann die Partie mit einer Schweigeminute. Danach hatte der Frieden allerdings ein Ende. In einer hektischen Partie mit zwei Platzverweisen und einem verschossenen Strafstoß gab es für die Toskaner nur das Tor des Tages von Bertotto (45.) zu bejubeln.

Kai Endres