Spannung zwischendrin

Demonstrierte seine außergewöhnlichen Fähigkeiten: Cristiano Doni
Zum Ende der Vorrunde war Inter Mailand der Konkurrenz weit enteilt. Dahinter balgten sich AS Rom und US Palermo um den zweiten Platz sowie mindestens sieben weitere Teams um die CL-Quali. Ganz unten klärte sich das Bild.

Der unangefochtene Spitzenreiter Inter Mailand versüßte sich die Herbstmeisterschaft in der Serie A mit einem 3:1 beim FC Turin. Den zwölften Ligadreier in Folge für die Nerazzurri leitete der immer besser in Form kommende Adriano ein (24.). Die überlegene Vorstellung des Titelverteidigers brachte auch das 1:1 von Fiore nicht aus dem Konzept, dessen Schuss von Materazzi unhaltbar abgefälscht wurde (59.). Nur 30 Sekunden später stellte Ibrahimovic den alten Abstand wieder her. Und kurz vor dem Ende lachte Unglücksrabe Materazzi zuletzt, als sein Strafstoß für die endgültige Entscheidung sorgte (83.).

Für das Sahnehäubchen auf Inters herbstmeisterlichen Gebäck sorgte der AS Rom. Die Hauptstädter verspielten in letzter Sekunde ihre knappe 1:0-Führung (Mancini, 39.) beim abstiegsbedrohten FC Messina. Ein vermeidbares Foul von Chivu an Di Napoli nutzte Parisi vom Punkt zum insgesamt verdienten Remis (90.). Der Torschütze trübte seine Jubelstimmung in der Nachspielzeit mit einem Platzverweis. Das gesamte Team und die Fans der Sizilianer atmeten indes auf, wurde doch der Abstand zum ersten Abstiegsplatz mit der Punkteteilung auf vier Zähler ausgebaut. Die Roma verlor durch das Unentschieden den Gipfel noch weiter aus den Augen.

Und hinter den Hauptstädtern lauerte schon US Palermo auf weitere Ausrutscher der Giallorossi. Caracciolo (32.) und Zaccardo (74.) sorgten für einen ungefährdeten Sieg der Rosanero über Udinese Calcio. Während die Sizilianer damit wieder von der direkten Qualifikation für die Königsklasse träumten, reihte sich das Team aus dem Friaul am unteren Ende einer langen Reihe von CL-Quali-Kandidaten ein. Den Vierten trennten vom Zehnten gerade einmal drei Punkte.

Der Tross der Hoffnungsvollen wurde angeführt von Lazio Rom, das mit dem 1:1 gegen AC Siena keine zwingende Empfehlung für höhere Aufgaben lieferte. Ciccio Cozza bestrafte eine durchwachsene Vorstellung der Gastgeber spät (87.) und bescherte den seit Ende Oktober sieglosen Toskanern damit einen Achtungserfolg im Olimpico. Dennoch verzeichneten die Biancocelesti den lukrativen Sprung auf den vierten Platz, da sich Catania Calcio bei Chievo Verona mit 1:2 geschlagen geben musste. Die Flying Donkeys transportierten ihre zuletzt demonstrierte Heimstärke ins neue Jahr und ließen sich auch nicht vom unglücklichen Pausenrückstand (Stovini, 40.) von ihrer klaren Linie abbringen. Semioli (58.) und Pellissier (64./Elfmeter) sorgten nach der Pause für die Wende gegen einen bis dahin schier unüberwindlichen Gäste-Keeper Pantanelli. Chievo vergrößerte durch den Dreier seinen Abstand zu den Abstiegsplätzen auf fünf Zähler.

Ihre Aussichten auf die Teilname an einem europäischen Wettbewerb verbesserten der FC Empoli und Atalanta Bergamo. Mit seiner aggressiven Spielweise rang Empoli den FC Parma verdient mit 2:0 nieder. Die Schinkenstädter verloren auf dem vorletzten Platz den direkten Kontakt zum rettenden Ufer. Mit solchen Sorgen müssen sich derweil weder Atalanta noch Livorno Calcio plagen. Dennoch läuten bei den Toskanern die Alarmglocken, setzte sich doch der tabellarische Abstieg auch zu Beginn des neuen Kalenderjahres mit einem 1:5-Debakel im Stadio Azzurri d´Italia fort. Ein überragender Cristiano Doni brachte Bergamo zur Pause komfortabel in Front (38., 45.). Nach dem Wechsel schien die Partie nach dem Platzverweis für Gäste-Spieler Coppola gelaufen, ehe Pfertzel aus heiterem Himmel Livornos einziges Lebenszeichen setzte (52.). In Überzahl dauerte es jedoch nicht lange, dann gab der Doppelschlag von Donati (62.) und Ariatti (66.) wieder die Richtung vor. Das i-Tüpfelchen blieb Ventola in der Nachspielzeit vorbehalten.

Während sich Sampdoria Genua und AC Florenz beim torlosen Remis zumeist gegenseitig im Weg standen, machte der AC Mailand mit dem 3:1 gegen Reggina Calcio einen gewaltigen Sprung nach oben. Pirlo (6.), Seedorf (35.) und Gilardino (78.) brachten Milan erstmals in dieser Saison auf Schlagdistanz zu einem internationalen Startplatz. Eine kleine Schwächephase erlaubte sich das Starensemble nur kurz nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Bianchi (66.). Doch mehr gelang den Kalabriern nicht, denen der Punktabzug aus dem Manipulationsskandal zum Abschluss der Hinserie einen Platz unter dem Strich einbrachte.

Franco Colomba hatte als neuer Verantwortlicher bei Cagliari Calcio im dritten Spiel erstmals Grund zur Freude. David Suazos verwandelter Strafstoß (15.) brachte den Sarden ein hauchdünnes 1:0 gegen Schlusslicht Ascoli Calcio ein. Nach dem ersten Saisondreier kurz vor Weihnachten reiste der Tabellenletzte voller Selbstvertrauen ins Stadio Sant´Elia, wo letztlich aber nur das Übliche heraussprang. Bei acht Besuchen hatte Ascoli in der Serie A noch nie auf Sardinien gewinnen können. Und nach den vergebenen Möglichkeiten von Bjelanovic kurz nach dem Wechsel blieb dies auch so.
Kai Endres

Serie A
- 19. Spieltag

Samstag, 13.01.2007
1:026'
2:077'
Carlo Castellani (Empoli) · Zuschauer: 5000 · Schiedsrichter: Luca Palanca
0:135'
1:158'
1:385'
Delle Alpi (Turin) · Zuschauer: 23000 · Schiedsrichter: Massimiliano Saccani
Sonntag, 14.01.2007
0:139'
1:158'
Marc Antonio Bentegodi (Verona) · Zuschauer: 5000 · Schiedsrichter: Domenico Messina ( Bergamo )
Sant'Elia (Cagliari) · Zuschauer: 10000 · Schiedsrichter: Nicola Rizzoli ( Bologna )
1:06'
2:035'
2:166'
3:178'
Giuseppe Meazza (Mailand) · Zuschauer: 44000 · Schiedsrichter: Nicola Ayroldi
0:138'
1:190'
Stadio Giovanni Celeste (Messina) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Gianluca Rocchi ( Florenz )
2:075'
Renzo Barbera (Palermo) · Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Emidio Morganti
1:038'
2:045'
2:152'
3:157'
4:166'
5:190'
Atleti Azzurri d'Italia (Bergamo) · Zuschauer: 12000 · Schiedsrichter: Luca Marelli
1:061'
1:187'
Olympiastadion (Rom) · Zuschauer: 20000 · Schiedsrichter: Gabriele Gava

Auf die Idee, dass ein Foto mit Erdogan an der Niederlage gegen den Fußball-Giganten Südkorea Schuld sein soll, können auch nur DFB-Funktionäre nach 3 Wochen Nachdenken kommen.

— Armin Laschet nachdem Bierhoff und Grindel Mesut Özil zum Sündenbock für das WM-Aus gemacht haben.