Klassenkampf in neuen Dimensionen

Bei der Suche nach dem dritten Absteiger rückte die untere Tabellenhälfte auf drei Zähler zusammen. Cagliari Calcio, FC Turin und Chievo Verona hielten sich mit Siegen über dem Strich, den AC Siena erstmals in dieser Saison von unten bewundern durfte.

Jede Rettung zu spät kam für Messina Calcio. Die Sizilianer standen nach dem 0:1 gegen Titelträger Inter Mailand und dreijähriger Zugehörigkeit zum Oberhaus vor dem sicheren Gang in die Serie B. Theoretische Möglichkeiten auf den Nicht-Abstieg hätte Di Napoli am Leben halten können, wenn er mit seinem Strafstoß nicht an Elfmetertöter Toldo gescheitert wäre (70.). Praktisch im direkten Gegenzug gelang Hernan Crespo das Tor des Tages im Stadio San Filippo (72.). Der Argentinier krönte damit sein Comeback nach Verletzungspause gleich mit dem ersten Ballkontakt.

Drei Niederlagen in Folge schüttelte Cagliari Calcio mit einem 2:1 gegen Udinese Calcio ab. Der Sprung auf den elften Platz war für die Sarden allerdings trügerisch, betrug doch der Abstand zum Drittletzten nur drei Punkte. Den Gästen aus dem Friaul wurde wiederholt undiszipliniertes Verhalten zum Verhängnis. Diesmal war es Iaquinta, der in der 78. Minute beim Stand von 1:1 den Roten Karton sah. In Überzahl schafften die Gastgeber durch Capone (85.) noch den späten Siegtreffer.

Zum Kreis der Abstiegskandidaten gehörten auch Catania Calcio und Livorno Calcio, die ihren Befreiungsschlag bei weit besser platzierten Teams verpassten. Catania war nach hartem Kampf beim FC Empoli unterlegen, das mit dem 2:1-Arbeitssieg nur noch theoretisch von einem europäischen Startplatz verdrängt werden konnte. Die Tore in der Toskana fielen allesamt zwischen der 20. und 30. Spielminute. Pozzi (23.) und Almiron (26.) sorgten für einen 2:0-Vorsprung der Hausherren, den Spinesi nur 120 Sekunden später weit weniger komfortabel erscheinen ließ. Dennoch reichte er bis zum Schlusspfiff. Livorno erwies sich bei Lazio Rom als weit weniger widerspenstig. Ein Treffer von Jimenez (27.) genügte den Biancocelesti, um auf dem sicheren Weg in die CL-Quali einen nie gefährdeten 1:0-Erfolg zu verbuchen.

Ebenfalls 1:0-Siege fuhren auch der FC Turin und Chievo Verona ein, was beide vor dem Sturz auf einen Abstiegsplatz bewahrte. Rosina gelang in der 18. Minute das Tor des Tages für die Turiner gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht Ascoli Calcio. Chievo entschied seinerseits das Sechs-Punkte-Duell mit dem FC Parma für sich und zog nach Punkten mit den Schinkenstädtern gleich. Pellissier war nach seinem frühen Erfolgserlebnis (5.) auch am Ende der umjubelte Held im Stadio Bentegodi.

Nach nur einem Dreier aus den letzten dreizehn Begegnungen kam AC Siena zum ersten Mal in dieser Spielzeit unter dem Strich an. Für den letzten Schritt in den Keller sorgte das 1:3 bei Atalanta Bergamo. Ariatti brachte die Heimelf in Front (12.). Die beste Chance zum Ausgleich hatte Corvia auf dem Fuß, der jedoch vom Punkt scheiterte (33.). Doch zwei Minuten nach der Pause bekam Siena einen weiteren Strafstoß zugesprochen, den nun Vergassola sicher versenkte. Dem ersten Atalanta-Tor von Christian Vieri hatten es die Toskaner anschließend zu verdanken, das eine weitere Niederlage kaum noch zu verhindern war (65.). Die Rote Karte für die Gäste-Akteure Alberto und Bertotto (88.) trugen ebenfalls ihren Anteil bei, ehe Carrozzieri in der Nachspielzeit den Schlusspunkt setzte.
Kai Endres