Köln kalt abgeduscht

Mitverantwortlich für "Positive Nervosität" im Erzgebirge: Aues Innenverteidiger Tomasz Kos
Während in Rostock die Erwartungen nach oben korrigiert wurden, blieb man in Aue trotz einer beeindruckenden Serie noch zurückhaltend. Notgedrungen zurückhaltend fielen die Reaktionen in Köln aus, da der MSV einer in der Domstadt aufkeimenden Euphorie den Hahn zudrehte. Unterhaching feierte seine bislang beste Platzierung.

„Wenigstens weiß jetzt jeder, dass viel Arbeit vor uns liegt.“ Diese Worte Christoph Daums waren an diejenigen gerichtet, die glaubten, allein mit seiner Verpflichtung sei der Aufstieg des 1. FC Kölns programmiert. Die Spieler des MSV Duisburg jedenfalls erstarrten im RheinEnergieStadion keineswegs in Ehrfurcht, sondern stießen mit einem verdienten 3:1-Erfolg das Trugbild einer wundersam erstarkten Geißbockelf vom Sockel, bevor es sich überhaupt manifestieren konnte. Markus Daun nutzte Fehler in der Kölner Abwehr gnadenlos aus, um die Zebras bereits nach einer halben Stunde mit 2:0 auf den Erfolgsweg zu führen. Somit verteidigte der MSV den dritten Platz vor Kaiserslautern, das beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig einen verdienten 1:0-Sieg einfuhr. Erzgebirge Aue untermauerte den zuletzt vermittelten Eindruck, im Kampf um Platz drei ein Wörtchen mitreden zu können. Dies musste auch der gestürzte Tabellenführer KSC anerkennen, der daheim die kompakte Abwehr der Gäste nicht überwinden konnte. Siradze setzte den Siegtreffer für Aue (47.). „Die Leute im Erzgebirge werden langsam positiv nervös, dass wir unser Ziel Ligaverbleib nicht ändern“, schmunzelte Erzgebirges Coach Gerd Schädlich nach dem fünften Sieg in Folge. Frank Pagelsdorf indes formulierte Hansas Ziele nach dem 3:0-Auswärtserfolg in Koblenz um. Rostock wolle nun bis zum Abschluss der Hinserie daran arbeiten, den Vorsprung auf Platz vier auszubauen. Bislang galt die Vorgabe, zur Winterpause unter den ersten sechs zu rangieren.

In einer solchen Region hatte man vor dem Saisonstart die SpVgg Greuther Fürth erwartet, doch das Team von Trainer Benno Möhlmann konnte den Schalter bislang nicht umlegen und kassierte beim Vorletzten Rot-Weiss Essen bereits die sechste Niederlage (0:1). „In der Zweiten Liga geht es um den Aufstieg oder gegen den Abstieg. Was unsere Lage betrifft, ist die Perspektive nun klar“, bilanzierte Fürths Übungsleiter ernüchtert. Die Perspektive der SpVgg Unterhaching verbesserte sich gravierend nach dem 5:1-Kantersieg (Doppelpack von Stefan Buck) im Lokalderby gegen 1860 München. Besser als Platz elf war die Mannschaft von Heribert Deutinger in dieser Saison noch nicht platziert; für die Sechziger riss der Kontakt zu den Aufstiegsplätzen ab. Wacker Burghausen brachte drei wichtige Zähler im Abstiegskampf in trockene Tücher. Krejci und Bogavac trafen beim 2:0-Auswärtssieg bei den ebenfalls gefährdeten Kickern von Carl Zeiss Jena.

André Schulin

2. Bundesliga
- 15. Spieltag

Freitag, 01.12.2006
1:030'
1:161'
Hermann-Löns-Stadion (Paderborn) · Zuschauer: 4300 · Schiedsrichter: Mike Pickel
1:086'
Georg-Melches Stadion (Essen) · Zuschauer: 9100 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
0:156'
0:276'
Stadion Oberwerth (Koblenz) · Zuschauer: 10500 · Schiedsrichter: Lupp
Sonntag, 03.12.2006
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Tobias Schultes
1:144'
1:275'
2:283'
3:290'
Bieberer Berg (Offenbach) · Zuschauer: 8200 · Schiedsrichter: Marc Seemann
0:156'
Stadion an der Hamburger Straße (Braunschweig) · Zuschauer: 19900 · Schiedsrichter: Christian Fischer
1:011'
3:065'
4:079'
4:188'
5:189'
Stadion am Sportpark (Unterhaching) · Zuschauer: 15000 · Schiedsrichter: Michael Kempter
0:13'
0:273'
Ernst-Abbe-Sportfeld (Jena) · Zuschauer: 6400 · Schiedsrichter: Thorsten Schriever
Montag, 04.12.2006
0:118'
0:230'
1:390'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 48000 · Schiedsrichter: Peter Sippel

Wer vom Abstieg redet, kriegt Krieg mit mir.

— Rolf-Jürgen Otto, Präsident und Mäzen von Dynamo Dresden.