Arsenals Albtraum

Gerade hatten die Gunners überhaupt erst Platz eins abgegeben, ehe sie nun auch noch unglücklich Chelsea unterlagen und dadurch völlig auf der Strecke blieben. Meister ManU unterdessen machte sich den „Super Sunday“ zur Bühne und wirkte nach seinem 3:0 über die Reds uneinholbar. Derweil doch noch zu retten schien Newcastle United.

Nach Monaten des zähen Fernduells kam es nun zum großen Showdown, denn die Elite war völlig unter sich. Meister und Tabellenführer Manchester machte den Anfang und empfing den FC Liverpool, der sich gerade mühsam zurück auf Platz vier gekämpft hatte und mit einem Sieg sogar wieder vom Titel hätte träumen dürfen. Daran aber war nicht zu denken - ManU duldete keinerlei Widerwort und nutzte den Vergleich zu einer gewaltigen Machtdemonstration. Brown (34.), Ronaldo (79.) und Nani (81.) schossen ein klares 3:0 heraus, das nach einer frühen wie dummen Gelb-Roten Karte gegen Liverpools Mascherano (45.) gar noch bescheiden ausfiel. Weitaus härter umkämpft war das zweite Gigantentreffen des Tages, das Heimspiel des FC Chelsea gegen Arsenal. Eine knappe Stunde lang passierte zunächst nichts, ehe dann Sagna die Gäste nach einer Ecke in Führung brachte (59.). Eine glorreiche Rückkehr der Gunners, die mit vier tranigen Unentschieden ihre Tabellenführung verzockt hatten, sollte es jedoch nicht geben. Eine Viertelstunde später glich Drogba zunächst aus und drehte dann die Partie auch noch komplett (81.). Pikant: Der Treffer zum 1:1 hätte wegen einer Abseitsstellung eigentlich nicht zählen dürfen. Arsenal verlor dadurch nicht nur denkbar unglücklich, sondern fiel in der Tabelle auch noch hinter die Blues zurück. Sieger des Tages aber war und blieb der Meister, der sich lange mit Arsenal um den ersten Platz gebalgt hatte und urplötzlich nun schon fünf Punkte vorne lag.

Im Schatten der Topspiele erlebte Everton eine herbe Enttäuschung. Mit einem Heimsieg über West Ham wollten die Toffees eigentlich an Liverpool andocken und vor dem direkten Duell am nächsten Wochenende Selbstvertrauen sammeln. Trotz einer frühen Führung durch Yakubu (8.) reichte es aber nur zu einem 1:1, wobei die Hammers nach ihrem plötzlichen Ausgleich (68.) sogar fast noch gewonnen hätten; Fred Sears aber traf kurz vor dem Abpfiff nur den Pfosten. Evertons Punktverlust wiederum konnten die lauernden Vereine nicht nutzen. Portsmouth unterlag durch zwei späte Tore mit 0:2 bei den Tottenham Hotspurs (80./82.) und blieb ebenso auf dem sechsten Rang kleben wie Aston Villa gleich dahinter. Die Villans blamierten sich sogar daheim gegen Sunderland mit 0:1 (Chopra, 83.).

Genau wie die Black Cats kamen noch zwei andere Teams zu Befreiungsschlägen. Das erste war der FC Reading, der in einem heißen Kellerkampf gegen Birmingham knapp mit 2:1 siegte und Platz 18 damit um fünf Zähler hinter sich ließ. Matchwinner war Abwehrspieler Bikey, der sowohl das 1:0 (31.) als auch das 2:1 (79.) erzielte. Und auch Newcastle United konnte noch gewinnen. Gegen den Überraschungssieger des letzten Spieltags FC Fulham schossen Viduka (6.) und Michael Owen (83.) ein lang ersehntes 2:0 heraus, das die Keegan-Elf vorerst aus dem Gröbsten herauszog und Fulham umso tiefer in die Abstiegszone stopfte. Immerhin zu einem Punkt reichte es für die Bolton Wanderers gegen Manchester City (0:0), wogegen es für Wigan Athletic trotz langer Überzahl (Rot gegen den Ex-Berliner Samba, 16.) bei den Blackburn Rovers nichts zu holen gab (1:3).

Maik Großmann