Weiterer Akt im Hardturm-Theater

War mit dem Kopf zur Stelle: Pascal Bader
Krassimir Balakov bekam einen schwierigen neuen Vorstand vor die Nase gesetzt. Die Verunsicherung zeigte sich auch prompt auf dem Feld. Basel konnte das Meistersüppchen weiter am Kochen halten und die Young Boys stießen ohne Glanz in die UEFA-Zone vor.

Die Berner Young Boys vermochten gegen das Schlusslicht Schaffhausen nicht zu glänzen, gewannen aber dennoch mit 2:0. Raimondi und Häberli waren die Torschützen, in einem Spiel, in welchem der Tabellenletzte keineswegs einen schlechteren Eindruck machte. Ex-YB-Trainer Schällibaum sagte danach über seine neue Mannschaft, dass die zwei Spiele gegen die Grasshoppers innert Wochenfrist zu viel Kraft gekostet hätten.

Der Grasshopper Club Zürich wurde in den letzten Tagen mächtig durchgeschüttelt. Im Vorstand nahmen neu Berbig, Vogel und Spross Platz. Roger Berbig, ehemaliger Nationaltorhüter und Chirurg, genießt im ganzen Land Achtung. Erich Vogel ist kein Sympathieträger. Der wenig feinfühlige Ex-Sportchef wurde als Bedingung des neuen Geldgebers Spross wieder ins Amt gehoben. Heinz Spross seinerseits ist der Neffe des verstorbenen Mäzens Werner H. Spross. Balakov standen schwierige Zeiten bevor. Auf dem Platz war es denn auch der FC Sankt Gallen, der beim Grasshopper Club Druck machte. Völlig entgegen dem Spielverlauf machte Ailton mit dem Kopf den Führungstreffer nach Zuspiel von Mikari. Die Zürcher übernahmen nun das Szepter. Wieder aus dem Nichts konnte Garat in der 70. Minute einen Eckball von Mendez verwandeln. Das sechste Unentschieden für die Ostschweizer.

Im Spitzenspiel empfing der FC Basel den FC Zürich vor 34.000 Zuschauern. In der temporeichen Partie ging Basel durch Rakitics Nachschuss in Führung. Mit einem schönen Absatzschuss von Schneider glich der Meister aus. Ein Billard-Treffer von Caicedo nach einer halben Stunde ergab das Pausenresultat. Nach der Pause konnte wiederum Rakitic punkten. Von Bergen lenkte seinen Schuss noch ab. Aber Zürich gelang der Anschluss durch den eingewechselten Kollar. Das nützte allerdings nichts mehr. Majstorovic konnte in der Nachspielzeit sogar noch vom Punkt erhöhen.

Eher nervtötend war die erste Halbzeit des FC Luzern gegen den FC Aarau. Ein Tor von Bader, das durch Schiedsrichter Bertolini wohl zu Unrecht wegen Abseits aberkannt wurde, und ein Freistoss von Andreoli knapp an der Strafraumgrenze, der etwas Unruhe vor Benito bringen konnte. Das war alles! Nach der Pause wurde Aarau besser. Tadevosjan hatte in der 47. eine gute Möglichkeit, die Zibung zunichte machte. Es war aber Luzern, das mit einem Gegenstoß in Führung gehen konnte. Tchouga bediente Bader, der mit dem Kopf Benito bezwang. In der 70. Minute gab’s noch einen Lattenschuss von Carreño. Zu mehr waren die Aargauer nicht mehr im Stande. Luzern erhöhte den Abstand zum Abstiegsplatz auf zehn Punkte. Offenbar reichte das für Sforza, um sich als Trainerkandidat von Lautern ins Gespräch zu bringen.

Sion orientierte sich in der Tabelle eher nach oben. Fünf Punkte fehlten nach dem 2:1 Sieg gegen Thun bis zu einem UEFA-Pokal-Platz. Obradovic nach 27 Minuten und Saborio kurz nach der Pause brachten das Heimteam vor 10.000 Fans in Führung. Bühler gelang zwar in der 66. der Anschluss, aber zu mehr reichte es den Oberländern nicht.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 29. Spieltag

Samstag, 21.04.2007
1:022'
1:172'
Hardturm (Zürich) · Zuschauer: 4500 · Schiedsrichter: Bruno Grossen
1:032'
2:059'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 10400 · Schiedsrichter: René Rogalla
Sonntag, 22.04.2007
1:08'
1:115'
3:165'
3:282'
Sankt-Jacob-Park (Basel) · Zuschauer: 34100 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )
1:068'
Stadion Allmend (Luzern) · Zuschauer: 6300 · Schiedsrichter: Carlo Bertolini
1:028'
2:166'
Tourbillon (Sion) · Zuschauer: 10400 · Schiedsrichter: Jérôme Laperrière

Ich habe immer Angst, dass er die Bälle kaputt tritt...

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