Rückstand schmolz in der Frühlingssonne

Sein Treffer sorgte für drei Punkte: Christian Schwegler
Weder der eine Punkt von Zürich gegen Sankt Gallen, noch die drei Punkte von Basel gegen Thun waren verdient. Die Meisterschaft wurde so aber wieder belebt. Grösser wurden die Sorgen in Aarau und bei Balakovs Grasshoppers, Sion und die Young Boys meldeten ihre Ambitionen auf einen europäischen Wettbewerb deutlich an. Luzern könnte dies über das Cupfinal schaffen.

Schlecht spielte der Grasshopper Club Zürich gegen die Berner Young Boys nicht. Aber in Sachen Effizienz waren ihm die Berner überlegen. Zwei Chancen – zwei Tore. Schon nach fünf Minuten traf Yakin mit dem Kopf nach einem Freistoss von Varela. Kurz vor der Pause kam der Ausgleich durch Leon nach einer schönen Einzelleistung. Bis dahin vergaben die Zürcher vor nur 3.800 Zuschauern Chance um Chance. Ein schönes Doppelpassspiel mit Yakin verwertete Christian Schwegler mit seinem ersten Tor zum Sieg in der 66. Minute. Die Berner bekamen wegen ihrer unklaren Finanzverhältnisse zwar die Lizenz noch nicht, die UEFA-Zone ist aber trotz wenig überzeugenden Leistungen wieder eine realistische Option geworden.

Nicht umsonst trainiert mit Alberto Bigon ein Italiener den FC Sion. Mit einer soliden Defensivleistung boten die Walliser beim FC Aarau wenig Schwachstellen und konnten mit zwei kalt ausgenützten Konterchancen die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Joao Pinto verwertete eine Flanke von Obradovic mit dem Kopf. Nicht ganz so schön, wie Obradovics Traumtor in der letzten Runde, aber ebenfalls mit einem Distanzschuss konnte Carlitos alles klar machen. Der FC Aarau kämpfte nicht nur mit Abstiegssorgen, sondern seit der Lizenzverweigerung auch mit finanziellen Schwierigkeiten, nicht zuletzt wegen dem mangelhaften Brügglifeld-Stadion.

Sforzas Luzern, das vor drei Tagen auf dem Weg in den Cupfinal Meister Zürich 3:2 bezwingen konnte, kam in der Breite beim FC Schaffhausen nicht über ein 0:0 heraus. Paquito traf in der 83. Minute die Latte. Kurz darauf mußte Mamone wegen seiner zweiten Gelben vom Platz.

Der FC Zürich war mit dem 2:2 gegen den FC Sankt Gallen noch gut bedient. Im ausverkauften Espenmoos brachten Aguirre und Marazzi die Ostschweizer jeweils in Führung, Raffael und Staubli konnten ausgleichen. Der Pfosten gegen Alex Tachie-Mensah und eine Glanzparade von Leoni gegen Mendez bewahrten den Meister vor einer Niederlage.

Der zweite Cupfinalist, der FC Basel, konnte auf dem Lachen beim FC Thun erstmals wieder mit Petric antreten, der aber noch keine Akzente setzen konnte. Thun war mindestens ebenbürtig, geriet aber wegen einem Händetor von Smiljanic in Rückstand. Die Regelwidrigkeit war für Schiedsrichter Kever schwer zu erkennen. Ein Konter von Caicedo kurz vor dem Schlußpfiff machte für den Verfolger die am grünen Tisch verlorenen zwei Punkte auf den Tabellenführer Zürich wieder wett.

Andreas Beck, Bern

Das passt in unseren Hollywood-Film von 2020. Da geht ja auch immer alles gut aus.

— Thomas Müller nach dem späten Siegtor zum 2:1 des FC Bayern München im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen.