Meister und Aufsteiger im Hoch

Nach der vierten Runde beeindruckten die beiden Zürcher Clubs mit bisher reiner Weste. Dazwischen setzte sich Aufsteiger Sion, dessen Kuljic schon sechs Tore in vier Spielen verbuchen konnte. Sforzas Luzern durfte erstmals die drei Punkte zu Hause behalten.

Im zweiten Geisterspiel im Sankt Jakob Stadion ging der FC Basel gegen die stärker gestarteten Grasshoppers durch einen Elfmeter von Majstorovic in Führung. Jaggy hatte Kuzmanovic gefoult. Den verdienten Ausgleich besorgte Ristic mit dem Kopf nach einer Ecke von Dos Santos. Zwei kurz aufeinander folgende Weitschüsse von Dos Santos und Renggli brachten die Gäste 3:1 in Führung. Torhüter Constanzo machte bei seinem Heimeinstand, wenn auch ohne Publikum, keine gute Figur. Petrics Anschlusstreffer konnte des Vizemeisters zweite Niederlage in Serie nicht mehr verhindern.

Nach dem selbst verschuldeten Ausscheiden aus dem europäischen Geschäft gegen Salzburg, konnte sich der FC Zürich voll auf die Meisterschaft konzentrieren. Die Berner Young Boys erwischten auf dem Hardturm einen Fehlstart und gerieten nach kurzer Zeit 2:0 in Rückstand. Ein schönes Zuspiel auf Abdi und eine tolle Soloaktion von Rafael ermöglichten die Zürcher Führung. Vor der Pause konnten die Berner durch Varela noch verkürzen, hatten aber kurz darauf Glück bei einem leicht verzogenen Schuss von Keita. Nach der Pause musste Torhüter Wölfli wegen einer Notbremse vom Platz. Ersatzgoalie Gritti konnte Cesars Elfmeter nicht halten. Schiedsrichter Laperriere stellte darauf Tihinen wohl zu Unrecht ebenfalls vom Platz und gab einen Elfmeter nach einem Foul von Tiago an Rafael nicht. Er musste schließlich den völlig außer sich geratenen FCZ-Trainer Favre auf die Tribüne schicken. Den Sieg ließen sich die Zürcher aber nicht mehr nehmen.

Obwohl Aarau durch den neu von YB gekommenen Sermeter auf der Luzerner Allmend in Führung ging, holten sich die Innerschweizer den ersten Sieg. Tchouga wurde von Tchetchoua umgerannt, weshalb Cantaluppi den Ausgleich vom Punkt machen durfte. Luzern powerte weiter und kam nach einem Schuss von Paquito aus dem Gewühle heraus verdient zum ersten Dreier.

Auch der FC Thun holte sich den ersten Sieg zu Hause gegen Schaffhausen. Nach schwachem Start waren die Oberländer vor allem in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft und gewannen verdient nach einem präzisen Schuss des völlig allein gelassenen Adriano zehn Minuten vor Schluss.

Basel-Bezwinger Sankt Gallen geriet im Tourbillon von Aufsteiger Sion in einen Hexenkessel. Die Wallisser, welche mit 12.500 Anhängern den Rundenrekord innehatten, begannen in der zweiten Hälfte mit einem herrlichen Tor von Carlitos. Kuljic versenkte darauf einen Strafstoss nach einem vermeintlichen Foul von Cerrone. Kuljic setzte nach einem mustergültig vorgetragenen Angriff noch einen drauf, und nach dem 4:0 durch Diallo hatte man in Sitten den Abgang von Toptorjäger Paulo Vogt entgültig verschmerzt.

Andreas Beck, Bern