Thun vom Meister abgefertigt

Zweimal erfolgreich: Goran Obradovic (FC Sion)
Katerstimmung bei den beiden Berner Clubs, Jubel bei den Zürcher Vereinen und bei den Aufsteigern, und auch der FC Aarau überraschte gegen Mitfavorit Sankt Gallen. Im Wankdorf und im Sankt Jakob Park herrschte nach der achten Runde indes grenzenlose Ratlosigkeit.

Achiou, der neue Algerier beim FC Aarau führte sich gleich mit einem Treffer und einer Vorlage für Antic ein. Beim 2:0 war der FC Sankt Gallen nur noch zu Zehnt. Feutchine prallte unglücklich mit Torhüter Colomba zusammen, welcher durch den 17-jährigen Rrustemaj ersetzt werden musste. Antic stocherte nach der Pause einen Sermeter-Freistoss an Razzetti vorbei ins Tor. Burki setzte mit dem 4:0 den Schlusspunkt. Die Aargauer gewannen verdient und konnten sich vom Tabellenende lösen.

Eine ganz bittere Niederlage gab es für Thun auf dem Hardturm beim FC Zürich. Der Meister dominierte die Partie nach Belieben und hätte noch höher gewinnen können. Zweimal traf Alphonse, einmal der Finne Tihinen und kurz vor Schluss Stanic. Etwas kurios war der zweite Treffer. Ein Raffael-Schuss fand im Billard-Stil den Weg über Goalie Portmann ins Thuner Tor.

Offen wie ein Scheunentor stand die Defensive der Berner Young Boys. Die Zürcher Grasshoppers konnten sich in der ersten halben Stunde locker durchspielen und kamen gegen die teuerste Berner Mannschaft aller Zeiten zur verdienten 3:0 Führung. Sutter nach einem Eckball, Ristic und Dos Santos konnten unbedrängt einschiessen. Obwohl auch im Berner Sturm keiner Akzente setzen konnte, schoss Häberli den Anschluss nach Zuspiel von Yakin. Mangels Alternative brachte Rohr noch den Chinesen Jun, welcher mit seinen begrenzten sportlichen Möglichkeiten diesmal gut ins YB-Team passte. Yakin meinte letzte Woche zu Recht, man müsse endlich aufhören vom Titel zu sprechen. Man fragte sich, wie man überhaupt damit anfangen konnte.

Ohne Respekt trat der FC Luzern vor Rekordkulisse auf der Allmend gegen den FC Basel an. Sforzas Team ging zwar durch ein Eigentor Nakatas in Führung, der Treffer war aber nicht unverdient. Auch das 2:0 war ein abgelenkter Ball. Paquito traf Majstorovic, der unhaltbar für Costanzo abfälschte. Der verletzte Petric fehlte dem Vizemeister an allen Ecken und Enden.

Bei strömendem Regen kam der FC Sion zu einem ungefährdeten Sieg auf der Schaffhauser Breite. Zweimal Obradovic und einmal Kuljic vom Punkt trafen für die Wallisser. Den Elfmeter verschuldete Pires unglücklich durch ein Handspiel. Ein sehenswerter Freistoss von Da Silva in der Nachspielzeit brachte nur noch Resultatekosmetik für die Ostschweizer.

Andreas Beck, Bern

Super League
- 8. Spieltag

Samstag, 16.09.2006
2:033'
3:058'
4:065'
5:089'
Stadion Letzigrund (Zürich) · Zuschauer: 7200 · Schiedsrichter: Reto Rutz
Sonntag, 17.09.2006
1:014'
2:047'
3:057'
4:090'
Brügglifeld (Aarau) · Zuschauer: 3800 · Schiedsrichter: Bruno Grossen
Montag, 18.09.2006
1:062'
2:078'
Stadion Allmend (Luzern) · Zuschauer: 10100 · Schiedsrichter: Massimo Busacca ( Bellinzona )
0:250'
0:376'
1:390'
Breite Stadion (Schaffhausen) · Zuschauer: 2500 · Schiedsrichter: Daniel Wermelinger
0:110'
0:218'
1:345'
Stade de Suisse (Bern) · Zuschauer: 13300 · Schiedsrichter: Martin Salm

Wenn es sein kann, dass Usain Bolt über 100 Meter verliert, dann kann vielleicht in Deutschland auch mal ein Anderer Meister werden.

— Peter Stöger