Spitzenreiter im Glück

Zählte zu Freiburgs Besten beim Pauli-Gastspiel: Abwehrspieler Heiko Butscher
In fast schon gewohnter Weise waren auf den umkämpften Aufstiegsrängen Verschiebungen zu registrieren - Tabellenführer SC Freiburg jedoch distanzierte sich noch deutlicher von den ineinander verhakten Konkurrenten. Einen ganz großen Schritt in Sachen Klassenerhalt tätigte Frankfurt durch den Erfolg über den Club.

Nur 0:0 im Heimspiel gegen Rostock gespielt zu haben, war für den VfL Osnabrück angesichts der angespannten Tabellenlage eigentlich zu wenig. Aufgrund des Spielverlaufs mussten die Niedersachsen mit der mageren Ausbeute allerdings noch zufrieden sein - Hansa erarbeitete sich die klareren Siegchancen. Im Vergleich mit den anderen bedrohten Teams (Ausnahme Frankfurt) konnten Osnabrück und Hansa sogar geringfügig Boden gut machen. Der FSV Frankfurt ließ sich seine makellose Heim-Bilanz der Rückserie selbst von den zuvor in acht Spielen ungeschlagenen Clubberern nicht verderben und bog die Partie nach 0:1-Rückstand noch um. Die Chancen der Hessen auf den Klassenerhalt stiegen durch den Dreier beträchtlich. Club-Coach Michael Oenning gratulierte dem Gegner „Zu diesem verdienten Sieg“ und sprach gleichzeitig die personellen Sorgen der Nürnberger an. „Die Rote Karte für Marek macht den Braten natürlich fett“, wertete er Mintals Fehlen in den nächsten Spielen (Feldverweis wegen Schiedsrichterbeleidigung), die Sperre für Boakye (fehlt noch 2 Spiele) sowie dem verletzungsbedingten Ausfall Wolfs als schwere Hypothek im Aufstiegsrennen. Platz zwei mussten die Franken schon Mal räumen, um die siegreichen Teams aus Mainz (4:3 in Ingolstadt) und Greuther Fürth (2:1 gegen Augsburg) passieren zu lassen. Ingolstadt stellte nach der Heimniederlage den neuen Trainer vor: Horst Köppel unterschrieb beim FCI; eine Vertragsdauer über das Saisonende hinaus wurde an die Zweitliga-Zugehörigkeit gebunden.

Das Ziel, unter positiven Begleitumständen aus der Zweitklassigkeit heraus zu kommen, blieb für Kaiserslautern und Aachen eine durchaus noch realistische Option. Mit weiteren Leistungen der Kategorie des glücklichen 1:0-Erfolges über Schlusslicht Wehen Wiesbaden dürfte es den Pfälzern jedoch schwer fallen, die Aufstiegsambitionen aufrecht zu erhalten. Aachen indes bestätigte seine stabile Verfassung beim verdienten 2:0-Auswärtssieg in Koblenz. Duisburgs früh sichergestellter 2:0-Sieg bei Rot-Weiss Ahlen (15., Tararache/19., Adler) beendete die Sieglos-Serie der Zebras von vier Spielen, die sie mutmaßlich aller Aufstiegschancen beraubte. Den Freiburgern hingegen mag nach dem 2:1-Sieg bei St. Pauli nicht zu Unrecht der ein oder andere Gedanke an die Bundesliga durch den Kopf geschossen sein: 7 Punkte Vorsprung gegenüber dem ebenfalls direkt-aufstiegsberechtigten Zweiten (derzeit Mainz) konnte sich in dieser Saison noch kein Tabellenführer erspielen. Einschränkend musste gesagt werden - der Sieg in Hamburg war glücklich. „Es ist ganz ungewohnt für mich, ein Spiel kommentieren zu dürfen, in dem der Gegner die bessere Mannschaft war - wir aber gewonnen haben“, ließ sich SC-Coach Robin Dutt vom Erfolg dann auch nicht blenden.

André Schulin

2. Bundesliga
- 29. Spieltag

Freitag, 24.04.2009
2:016'
2:173'
Sportpark Ronhof Thomas Sommer (Fürth) · Zuschauer: 9100 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
0:115'
0:219'
Wersestadion (Ahlen) · Zuschauer: 4500 · Schiedsrichter: Tobias Christ
1:163'
Millerntor-Stadion (Hamburg - Sankt Pauli) · Zuschauer: 23200 · Schiedsrichter: Christian Schößling ( Leipzig )
Sonntag, 26.04.2009
0:158'
0:280'
Stadion Oberwerth (Koblenz) · Zuschauer: 12700 · Schiedsrichter: Robert Hartmann
1:090'
Betzenberg (Kaiserslautern) · Zuschauer: 31100 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:013'
1:140'
Niederrheinstadion (Oberhausen) · Zuschauer: 5500 · Schiedsrichter: Henschel
0:134'
1:142'
Frankfurter Volksbank Stadion (Frankfurt) · Zuschauer: 16100 · Schiedsrichter: Christian Fischer
1:027'
1:134'
1:249'
3:264'
3:370'
3:485'
Tuja-Stadion (Ingolstadt) · Zuschauer: 5200 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
Montag, 27.04.2009

Vor allen Dingen nach vorne hatten wir wenig Chancen.

— Herbert Vogel