Spitzenduo vergrößerte Vorsprung

Für drei Treffer der Eintracht verantwortlich: Domi Kumbela
Auch am 19. Spieltag hielt Braunschweig dem Druck Herthas noch stand. Lautern und Cottbus mussten dahinter erneut weiter abreißen lassen; Aalen und 1860 zogen an Union und Frankfurt vorbei. Duster sah es weiter für Regensburg, Sandhausen und Dresden aus, Duisburg und Bochum dagegen verschafften sich im Tabellenkeller etwas Luft. St. Pauli beendete ein unbefriedigendes Jahr mit einem torlosen Remis gegen Ingolstadt.

Auch zum Jahresabschluss in der 2. Bundesliga blieb mit Eintracht Braunschweig das Überraschungsteam an der Spitze. Die „Löwen“, die ohne ihre Führungsspieler Kruppke und Dogan auskommen mussten, schlugen Union Berlin in einem eng umkämpften Spiel mit 4:3 und beendeten das Jahr 2012 auf Platz eins. Die „Eisernen“ begannen besser und gingen durch Nemec in Führung (4.), aber Kumbela schlug nach katastrophalem Fehler von Terodde zurück (10.). Nemec stellte mit einem schönen Treffer den alten Abstand wieder her (32.), aber Kumbela schnürte noch vor der Pause per verwandeltem Foulelfmeter ebenfalls seinen Doppelpack (43.). Auch nach der Pause begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, die Tore fielen aber auf Seiten der Braunschweiger (Kumbela, 57., Boland, 75.). Quiring traf in der Nachspielzeit nur noch zum Anschluss. Damit wehrte die Eintracht den Angriff von Hertha BSC ab, das sich mit einem 2:1 über den FSV Frankfurt für immerhin eine Nacht die Spitzenposition erobert hatte. Nach torloser erster Hälfte ging der FSV trotz Berliner Überlegenheit in Front (Görlitz, 55.), dann drehte die Hertha aber erst recht auf. Ndjeng traf nach einem von Ronny blitzschnell ausgeführtem Freistoß (82.), ehe der Brasilianer selbst nur zwei Minuten später den Siegtreffer erzielte. Das Führungsduo lag somit weiter klar vorn, unterstützt auch dadurch, dass die Verfolger erneut patzten: Der 1. FC Kaiserslautern hatte gegen den VfR Aalen mehr vom Spiel und die klareren Chancen, ihnen wurde ein Strafstoß verweigert und sie rannten fast 90 Minuten lang an – das einzige Tor des Spiel gelang aber Valentini für den Aufsteiger (45.). Lautern hielt dennoch den Relegationsplatz, weil Energie Cottbus dem FC Erzgebirge Aue überraschend hoch unterlag. Auch hier war der Favorit überlegen, traf aber das Tor nicht. Aue ging kurz vor der Halbzeit durch einen fragwürdigen Elfmeter in Führung (Sylvestr, 38.) und spielte nach dem Seitenwechsel besser mit. Bester Cottbuser war nun Torhüter Renno, dem dann allerdings ein Fehlpass auf Könnecke unterlief. Dieser legte auf Sylvestr ab und der Slowake traf per Bogenlampe. Ebenfalls auf Vorlage von Könnecke legte Fink wenig später nach (85.); das 3:0 bedeutete für Aue einen Mittelfeldplatz und für Cottbus einen herben Rückschlag im Aufstiegsrennen.

Bedingt durch die Niederlagen von Cottbus, Lautern, Union und Frankfurt durfte sich nicht nur Aalen weiter Hoffnungen auf Rang drei machen, sondern auch der TSV 1860 München. Die „Löwen“ spielten zwar nur 1:1 gegen Dynamo Dresden, rückten dennoch auf Platz sechs vor. Die Begegnung mit den Sachsen fand auf schwachem Niveau statt, offensiv traten beide Teams ideenlos auf. In der zweiten Halbzeit wurde es Dresdens Verteidiger Gueye dann zu bunt und er ging mit nach vorne, was die Münchener Abwehr wohl so sehr überraschte, dass sie ihn fast unbedrängt einen Doppelpass mit Solga spielen und zur Dynamo-Führung einschießen ließen. 1860 stand nun endgültig unter Druck, warf alles nach vorne und kam durch einen Kopfball von Vallori immerhin noch zum Ausgleich (80.). Chancen, sich weiter oben einzumischen, hatten auch der FC Ingolstadt und der 1. FC Köln, doch auch diese beiden Mannschaften kamen nicht über ein Remis hinaus. Ingolstadt hatte den FC St. Pauli zu Gast und konnte zunächst von Glück sprechen, dass man nicht in Rückstand geriet: Den Hamburgern wurde ein reguläres Tor wegen Abseits abgesprochen. Danach traten beide Teams offensiv auf, nutzten aber beste Chancen nicht und es blieb bis zum Ende beim 0:0. Mit dem gleichen Ergebnis trennten sich der SV Sandhausen und der 1. FC Köln, das Spiel sah aber deutlich weniger Aufreger und gute Möglichkeiten. Der SVS blieb weiter im Tabellenkeller stecken, noch schlimmer stand nur Jahn Regensburg da. Der Aufsteiger unterlag dem MSV Duisburg mit 2:4, was die bereits zwölfte Saisonniederlage bedeutete. Dabei hatte der Jahn zur Halbzeit mit 2:0 geführt (Sembolo, 11., Laurito aus Abseitsposition, 40.), brach dann aber komplett ein. Sukalo (52.), Jovanovic (61.) und Brandy (63.) drehten die Partie innerhalb elf Minuten, Brosinski sorgte für den Schlusspunkt (88.). Der MSV fuhr drei wichtige Punkte gegen den Abstieg ein, gleiches gelang dem VfL Bochum gegen den SC Paderborn. Die Gäste machten zwar das zu großen Teilen das Spiel, waren aber vor allem bei gegnerischen Standards schlecht organisiert. Bochum nutzte das aus und führte zur Halbzeit nach zwei Kopfballtreffern nach Eckbällen (Aydin, 17., Goretzka, 40.). Dem SCP gelang vor allem in der zweiten Halbzeit offensiv wenig, Bochum stand hinten stark, setzte auf Konter und belohnte sich durch weitere Tore von Aydin (72.) und dem eingewechselten Scheidhauer (80.).

2. Bundesliga
- 19. Spieltag

Freitag, 14.12.2012
1:038'
2:079'
3:085'
Sparkassen Erzgebirgsstadion (Aue) · Zuschauer: 7000 · Schiedsrichter: Marco Fritz
0:145'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 23000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Samstag, 15.12.2012
0:155'
2:184'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Tobias Christ
Sonntag, 16.12.2012
1:017'
2:040'
3:072'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 10300 · Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München) · Zuschauer: 22200 · Schiedsrichter: Christian Dingert ( Gries )
0:111'
0:240'
1:252'
2:261'
3:263'
4:288'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 10700 · Schiedsrichter: Christian Fischer
Montag, 17.12.2012
0:14'
1:232'
4:275'
4:390'
Eintracht-Stadion (Braunschweig) · Zuschauer: 21200 · Schiedsrichter: Peter Sippel

Der springt so hoch, wenn der wieder runter kommt, liegt auf seiner Glatze Schnee.

— Norbert Nachtweih über Dieter Hoeneß